Lauenförde

Deutz-Willi ist wieder zu Hause in Lauenförde

Mit seinem Oldtimer-Trecker "Robert" hat Wilfried Langner rund 7.600 Kilometer zurückgelegt / Neue Pläne für Argentinien

Daumen hoch: Winfried Langner mit seinem 54 Jahre alten Trecker "Robert" - rund 7.600 Kilometer haben sie in den vergangenen drei Monaten gemeinsam zurückgelegt. | © Katrin Schubert

10.08.2015 | 10.08.2015, 06:51
Zum Wohle: Bürgermeister Werner Tyrasa stößt mit Winfried Langner auf dessen Heimkehr an. - © NW
Zum Wohle: Bürgermeister Werner Tyrasa stößt mit Winfried Langner auf dessen Heimkehr an. | © NW

Lauenförde. Zwei Jahre ist es her, dass Wilfried Langner mit seinem alten Traktor nach Mallorca gefahren ist. Über seine Reise wurde in den Medien ausgiebig berichtet. Seither ist der 79-Jährige als Deutz- oder auch Trecker-Willi bundesweit bekannt. Am Samstagvormittag ist der leidenschaftliche Trecker-Reisende von einer dreimonatigen Tour zum Nordkap zurückgekehrt. In seinem Heimatort Lauenförde wurde er mit viel Jubel empfangen.

Anfang Mai hatte sich Langner zum Nordkap aufgemacht. Mit seinem 54 Jahre alten Trecker, den er liebevoll "Robert" nennt, und einem kleinen Wohnwagen namens "Schnecke" war er nach 55 Tagen an seinem Reiseziel angekommen. Am Nordkap hisste er die Fahne des Fleckens Lauenförde, die er bei seiner Abreise von Bürgermeister Werner Tyrasa bekommen hatte, und machte sich nach nur einer Übernachtung am nördlichsten Punkt Europas auf den langen Rückweg in Richtung Heimat. Rund 7.600 Kilometer legte Deutz-Willi mit Robert und Schnecke in den drei Monaten zurück.

Willkommen: Am Bürger- und Kulturzentrum wurde Winfried Langner von den Bürgern und zahlreichen Medien empfangen. - © x
Willkommen: Am Bürger- und Kulturzentrum wurde Winfried Langner von den Bürgern und zahlreichen Medien empfangen. | © x

Zwischen neun und zehn Stunden saß er täglich auf dem Sitz seines Treckers. "Bei 18 Stundenkilometern, da kann man während der Fahrt beinahe Blumen pflücken", scherzte Langner bei seinem Empfang am Bürger- und Kulturzentrum in Lauenförde. Tempo 18 ist die Geschwindigkeit, die sein eigenhändig restaurierter Oldtimer-Trecker - ein Deutz vom Typ D 15 mit 15 Pferdestärken - schafft.

Am Bürger- und Kulturzentrum wurde Deutz-Willi in Empfang genommen

Über seine kurze Zeit am Nordkap berichtete er: "Das schönste Wetter war's nicht gerade. Da war Waschküche. Aber man muss es gesehen haben. Das war irre." Zu seinem Empfang am Bürger- und Kulturzentrum kam Deutz-Willi mit seinem Gespann, wie geplant punkt 10 Uhr angerollt. Seit einer halben Stunde warteten dort Verwandte, Freunde, Vereinskameraden, Bürgermeister Werner Tyrasa und der Spielmannszug Würgassen auf seine Rückkehr. In seiner offiziellen Begrüßungsansprache sagte Tyrasa zu dem Weltenbummler: "Sie haben Lauenförde bekanntgemacht, ich darf Sie Botschafter des Fleckens Lauenförde nennen." Von David Karre, dem Vorsitzenden der Oldtimerfreunde Silberborn, bekam Deutz-Willi eine norwegische Tageszeitung überreicht, in der über die ungewöhnliche Reise berichtet wurde. Der Spielmannszug gab das Weserlied zum Besten. "Die ganze Reise war für Mensch und Maschine eine Herausforderung", sagte Langner. Pannen habe es jedoch keine gegeben. "Robert hat ganz gut durchgehalten."

Für den Notfall hatte der frühere Baumaschinenmonteur allerdings vorgesorgt. Er hatte ein kleines Ersatzteillager - eine Lichtmaschine, einen Anlasser und mehrere Keilriemen - mit auf seine Reise genommen. Benötigt hatte er jedoch keines der Ersatzteile. Lediglich ein Reifenwechsel stand während seiner Nordkap-Tour an. "Für meinen Wohnwagen brauchte ich einmal neue Reifen", erzählte Deutz-Willi. Das war in Norwegen. Das Profil der Reifen war abgefahren. Den neuen Reifen-Satz hatte er mit ein paar Flaschen Schnaps bezahlt. Während seiner Rückfahrt vom Nordkap hat Langner bereits neue Pläne geschmiedet: 2017 will er mit Robert und Schnecke nach Argentinien reisen. Dort möchte er einen Bekannten besuchen, der ihn bei einem Krankenhausaufenthalt zu sich eingeladen hat.

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Lauenförde: Die Lauenförder begrüßen ihren Weltenbummler mit dem Trecker, Winfried Langner.