Bürgermeisterkandidaten im Check: Diese Themen sind in Bad Driburg wichtig

Bad Driburg. Michael Scholle, (CDU), Klaus Lange (AfD) und die beiden Einzelbewerber Alexander Peter und Tobias Tölle stellen sich als Bürgermeister für Bad Driburg am 14. September zur Wahl. Hier stellen wir die Positionen der Kandidaten vor. Im zweiten Teil unseres Kandidatenchecks geht es um die Themen Leerstand, Tourismus und Photovoltaik. Bürgermeisterkandidaten im Check: So soll Bad Driburg vorankommen Michael Scholle (CDU) Auch in Bad Driburg ist das Thema Leerstand an einigen Stellen präsent. Was kann die Stadt gegen leerstehende Geschäfte in der Innenstadt unternehmen? &bdquo;Die Innenstadt befindet sich seit Jahren in baulicher und konzeptioneller Entwicklung“, sagt Michael Scholler. Bad Driburg nehme ein NRW-Innenstadtförderprogramm in Anspruch, so dass &bdquo;Dutzende Ladenlokale wiederbelebt werden konnten“. Zudem seien in der Innenstadt Anziehungspunkte, wie die moderne Stadtbücherei, die Moorerlebniswelt und die digitale Touristik geschaffen worden, &bdquo;um mehr Besucherströme zu generieren“. Auch würden mit der Touristik und dem Werbering Veranstaltungsreihen in der Innenstadt aufgelegt, um Gäste anzuziehen. &bdquo;Hier gilt es, anzusetzen und weiter an dieser attraktiven, erlebnisorientierten Innenstadt zu arbeiten.“ Zum einen sollte die Besucherlenkung, auch unter Einbeziehung digitaler Sichtbarkeit, modern und effektiv gestaltet werden. &bdquo;Zum anderen war und ist eine enge Zusammenarbeit aller Akteure entscheidend, gemeinsame Aktionen, abgestimmte Öffnungszeiten und kombinierte Angebote wie Shoppen und Veranstaltungen erhöhen die Attraktivität. Der Tourismus-Sektor ist in Bad Driburg ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Was kann die Stadt unternehmen, um der Branche vor einen Schub zu verschaffen? &bdquo;Bad Driburg gehört bereits heute zu den TOP-Heilbädern in NRW und ist auch touristisch überregional bekannt“, betont Michael Scholle. Daran anknüpfend müsse das touristische Angebot stetig weiterentwickelt und breiter aufgestellt werden. Gemeinsam mit der Touristik, den Gastgebern und der gräflichen Unternehmensgruppe sei ein zukunftsfähiges Produktkonzept für sanften Tourismus zu entwickeln, das sowohl Outdoor-Aktivitäten als auch Wellness/Gesundheit und Kultur einschließe. &bdquo;Ferner muss die touristische Infrastruktur weiter ausgebaut werden“, fordert Scholle. Dies beinhalte Wanderwege, Radwege und die Digitalisierung im Tourismus, die den Besucher Informationen über Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Veranstaltungen bietet. &bdquo;Weiterhin ist es angezeigt, die Therme zu attraktivieren und Bad Driburg als Marke im Gesundheitstourismus zu positionieren“, skizziert Scholle sein Konzept. In Bad Driburg gibt es sehr viele Dächer. Auf jedes würde theoretisch eine Photovoltaik-Anlage passen. Wäre das in Ihren Augen eine gute Idee? Wenn ja, Wie könnte die Stadt das fördern? Die Stadt Bad Driburg habe bereits im Jahr 2022 eine Analyse zum Photovoltaikausbau auf städtischen Gebäuden gemacht. &bdquo;Im Hinblick auf die Realisierbarkeit spielen Rahmenbedingungen wie die Gebäudestatik und der Zustand des Daches eine wesentliche Rolle“, fast Michael Scholl zusammen. Sobald eine Sanierung stattfinde, müsse Photovoltaik mitgedacht werden. &bdquo;Im Übrigen ist die Förderung für Photovoltaik in erster Linie Aufgabe des Bundes und des Landes.“ Scholle betrachtet es deshalb als die Aufgabe der Kommune, &bdquo;die Rahmenbedingungen vor Ort so attraktiv wie möglich zu gestalten“. Als Beispiel nennt Scholle etwa die Förderung von Balkonkraftwerken, schnellen Genehmigungsverfahren &bdquo;sowie die Vorbildfunktion unserer eigenen kommunalen Gebäude“. Tobias Tölle (Einzelbewerber) Auch in Bad Driburg ist das Thema Leerstand an einigen Stellen präsent. Was kann die Stadt gegen leerstehende Geschäfte in der Innenstadt unternehmen? &bdquo;Die Stadt profitierte in den letzten Jahren von Fördermitteln, die durch das Landesprogramm Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren bereitgestellt wurden“, sagt Einzelbewerber Tobias Tölle. Durch das Programm sei ein Teil der Mietkosten übernommen worden. &bdquo;Es zeigte sich, dass ein gewisser Teil der leerstehenden Ladenlokale auch nachhaltig neu belebt werden konnte“, betont er. &bdquo;Sollte so ein Programm auslaufen, ist es zumindest eine Diskussion darüber wert, im Rahmen der Wirtschaftsförderung ein gleichwertiges Programm in Eigenregie aufzunehmen“, schlägt Töller vor. Neben dem allgemeinen Wochenmarkt könnte auch ein Feierabendmarkt häufiger Menschen in die Innenstadt und somit zu den Geschäften locken. Trinkwasserspender und weitere Bepflanzungen könnten auch an warmen Tagen zu einem einladenderen Umfeld beitragen, meint Tölle. &bdquo;Dazu sind auch kleinere Reparaturen am Pflaster sinnvoll“, schlägt er aus der Praxis vor. Der Tourismus-Sektor ist in Bad Driburg ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Was kann die Stadt unternehmen, um der Branche vor einen Schub zu verschaffen? Die Stadt Bad Driburg kann in den Augen von Tobias Tölle in der Kernstadt und den Ortschaften &bdquo;viele wichtige Kulturstätten vorweisen“. Zusammen mit der malerischen Landschaft hält er dies für &bdquo;eine gute Grundlage für sanften Tourismus“. Um &bdquo;diesen Vorteil besser ausspielen zu können“, seien die bestehenden Rad- und Wanderwege zu ertüchtigen und im Hinblick auf Synergieeffekte mit einem ÖPNV-Konzept weitere Radwege zu den Ortsteilen zu schaffen. &bdquo;Weiterhin sollte man die Iburg im Zuge der Wiederbelebung des Mittelaltermarktes und durch einen ansprechenden sowie informativen Rundgang zwischen den Mauern als bedeutende Stätte unserer Stadt hervorheben.“ Der Sachsenring könne &bdquo;jährlich als Teil eines der beliebten Mammutmärsche rund um Bad Driburg zu mehr Bekanntheit gelangen“, meint er. Für eine interessante Idee hält er es zudem, einen Hochseilgarten auf der Egge anzulegen. In Bad Driburg gibt es sehr viele Dächer. Auf jedes würde theoretisch eine Photovoltaik-Anlage passen. Wäre das in Ihren Augen eine gute Idee? Wenn ja, Wie könnte die Stadt das fördern? Grundsätzlich hält er es für sinnvoll, städtische Dachflächen mit Photovoltaikanlagen auszustatten, da es sich bereits ohnehin um versiegelte Flächen handele. Der Umfang sei dabei im Hinblick auf die Investitionskosten zu prüfen. &bdquo;Es wäre im Anbetracht der geringen Einspeisevergütung zum Beispiel ein angemessenes Maß, zunächst die jeweilige Anlage so zu bemessen, dass eine Deckung des Eigenbedarfs der Gebäude möglich ist“, betont er. Welche Dächer für so ein Projekt letztlich geeignet seien, will er prüfen. &bdquo;Es sind sicherlich nicht alle der kommunalen Dächer statisch dafür ausgelegt, eine Photovoltaikanlage tragen zu können“, betont der Kandidat. Zudem fürchtet der Einzelbewerber, dass &bdquo;einige Dächer sicherlich nicht günstig“ zur Sonne ausgerichtet sein werden. Alexander Peter (Einzelberwerber) Auch in Bad Driburg ist das Thema Leerstand an einigen Stellen präsent. Was kann die Stadt gegen leerstehende Geschäfte in der Innenstadt unternehmen? Um als Standort attraktiv zu sein, muss die Innenstadt mehr frequentiert werden, betont Einzelbewerber Alexander Peter. Eine Lösung könnte in seinen Augen &bdquo;die Stärkung des Tourismus sein“. Alexander Peter würde sich aber auch dafür starkmachen, dass die Bad Driburger Innenstadt insgesamt mehr zum Verweilen einlädt: &bdquo;Die Innenstadt selbst sollte auch gemütlicher werden“, ist der Einzelbewerber schließlich überzeugt. Der Tourismus-Sektor ist in Bad Driburg ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Was kann die Stadt unternehmen, um der Branche vor einen Schub zu verschaffen? Alexander Peter möchte, dass die Stadt an ihrem Image pfeilt: &bdquo;Zunächst muss Bad Driburg an seiner Vermarktung arbeiten“. Er selbst arbeitet in Herford – und dort müsse er seinen Kollegen und allen anderen &bdquo;jeden Tag erklären, wo Bad Driburg ist“. Dabei habe Bad Driburg &bdquo;eine einzigartige Lage in Verbindung mit unserer Iburg“. Daran möchte der Einzelbewerber Alexander Peter gern anknüpfen: &bdquo;Finden wir einen Weg, dieses zu nutzen“, fordert der Kandidat für das Bürgermeisteramt in Bad Driburg abschließend. Bürgermeister und Landrat in der Kommunalwahl 2025: Die Übersicht der Kandidaten In Bad Driburg gibt es sehr viele Dächer. Auf jedes würde theoretisch eine Photovoltaik-Anlage passen. Wäre das in Ihren Augen eine gute Idee? Wenn ja, Wie könnte die Stadt das fördern? In den Augen von Alexander Peter ist Photovoltaik &bdquo;wirtschaftlich interessant, wenn der Strom direkt verbraucht wird“. Die Anlagen würden immer günstiger &bdquo;und der Strompreis steigt“, erklärt er. Unter diesem Gesichtspunkt möchte er auch die &bdquo;dazu vorhanden Analysen“ neu bewerten. Dabei hat er eine ganz eigene Auffassung dazu, was wirtschaftlich sinnvoll ist – und was nicht. &bdquo;Aus meiner Sicht sind diese Zukunftsinvestitionen auch sinnvoll, wenn sie sich erst in zehn Jahren rentieren“, gibt der Kandidat für das Bürgermeisteramt zu Protokoll. Der Einzelbewerber Alexander Peter ergänzt schließlich: &bdquo;Unsere Kinder haben einen Anspruch auf weitsichtige Investitionen.“ Klaus Lange (AfD) Auch in Bad Driburg ist das Thema Leerstand an einigen Stellen präsent. Was kann die Stadt gegen leerstehende Geschäfte in der Innenstadt unternehmen? Leerstand schwächt in den Augen von Klaus Lange (AfD) &bdquo;die Attraktivität unserer Innenstadt“. Er will auf eine aktive Ansprache von Eigentümern, flexible Mietmodelle und die Förderung von Pop-up-Stores sowie Start-ups setzen. &bdquo;Zudem sollte die Umnutzung von Ladenflächen zu Wohnungen gefördert und erleichtert werden“. Er will &bdquo;leerstehende Flächen schnell wieder mit Leben füllen“ – Handel, Handwerk, Gastronomie und Kultur unter einem Dach. Der Tourismus-Sektor ist in Bad Driburg ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Was kann die Stadt unternehmen, um der Branche vor einen Schub zu verschaffen? Klaus Lange möchte Bad Driburgs Stärken – Heilbäder, Natur, Gastronomie – &bdquo;gezielt vermarkten“. Dazu gehört für ihn &bdquo;ein moderner, digitaler Auftritt, attraktive Pauschalangebote und eine enge Kooperation mit Hotellerie, Gastronomie und Einzelhandel“. &bdquo;Mehr Events, Rad- und Wanderwege mit guter Beschilderung sowie saisonale Aktionen“ könnten die Aufenthaltsdauer der Gäste verlängern. &bdquo;Wir wollen Bad Driburg als ganzjähriges Ziel etablieren und so den lokalen Umsatz nachhaltig steigern.“ In Bad Driburg gibt es sehr viele Dächer. Auf jedes würde theoretisch eine Photovoltaik-Anlage passen. Wäre das in Ihren Augen eine gute Idee? Wenn ja, Wie könnte die Stadt das fördern? Klaus Lange ist Photovoltaik auf kommunalen Dächern nicht abgeneigt, &bdquo;wenn es sich rechnet und wir nicht blind jeder grünen Mode hinterherlaufen“. Kosten, Nutzen und Amortisation müssten geprüft werden – &bdquo;kein Cent Steuergeld ohne klares Plus für die Stadt.“ Ein 100-Dächer-Programm sei denkbar, &bdquo;wenn es technisch passt und lokale Handwerker den Auftrag bekommen. Energiewende heißt für mich: Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Unabhängigkeit – nicht ideologische Symbolpolitik.“ Anmerkung der Redaktion: Der Verfassungsschutz kommt in einem Gutachten vom Mai zu dem Schluss, dass die AfD als gesichert rechtsextremistisch einzustufen sei. Diese Einschätzung wird zurzeit gerichtlich überprüft.

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