"Kurpark 2030" in Bad Driburg: Weitere Details werden bekannt

Bad Driburg. 40 Seiten Planungsunterlagen zur Sitzung, vier Voraussetzungen der Stadt, vier Bausteine des Investors: Das Großprojekt &bdquo;Kurpark 2030“ in Bad Driburg steht auf der Tagesordnung im Rat Bad Driburg an diesem Montagabend, 26. September. Dann geht es um die Zustimmung und die Stellungnahme der Stadt, die ausführlich ist und die Darstellung der Komponenten Kurpark, Golfplatz, Kurwald inklusive Kartenwerk in die Betrachtungen einbezieht. Denn: Es müssten in den Planungsebenen nicht nur gesetzliche Gegebenheiten bei Flächennutzung- und Bebauungsplänen, sondern auch der neue Regionalplan 2025 betrachtet werden. Und es gibt Veränderungen in der Zugänglichkeit und der künftigen Nutzung von Arealen. Das ist nach Auskunft der Stadt mit der Politik und den Fraktionen soweit besprochen – wobei sich folgende Punkte herauskristallisierten: So sollen die Stadtverordneten dem Zukunftsprojekt zustimmen unter folgenden Voraussetzungen &bdquo;als Konsens für eine Befürwortung des Projektes durch die Stadt Bad Driburg“, die wiederum &bdquo;unumstrittene Grundlage für die weitere Zusammenarbeit aller Beteiligten“ darstellten, heißt es in der Sitzungsvorlage: Die Planung dürfe keinen Einfluss auf die Vereinbarungen des Heilbadvertrages vom 30. März 2021 haben – inklusive der zukünftigen Vergütungsberechnung für vertraglich darin festgelegte Flächengrößen für den Kurpark. Es handele sich um eine Privatinvestition des Betreibers des Gräflichen Parks. Es gebe daher keine finanzielle Beteiligungsverpflichtung der Stadt an den geplanten Maßnahmen. Aber: Es sollen öffentliche Förderungen für bauliche Maßnahmen beantragt werden, heißt es. ´ Die (entgelt-)freie Zugänglichkeit des Waldes am Rosenberg für die Öffentlichkeit bleibe &bdquo;langfristig und uneingeschränkt gewährleistet“, um die Heil- und Aufenthaltsfunktion des &bdquo;Allgemeinguts Wald für Gäste und Einwohnerschaft der Stadt sicherzustellen“.´ Das Prädikat Heilbad dürfe nicht gefährdet werden im Hinblick auf Terrain-Kurwege, Inanspruchnahme des Waldes und Bau der Panorama-Chaussee. Letztere ist ein großer und wichtiger infrastruktureller Baustein in der Umsetzung des Projektes. Hinzu kommen die Erweiterung des Golfplatzes, um weitere Spielbahnen mit Verlagerung des Clubhauses, eine Hängebrücke am Reelser Kreuz und ein Panoramaturm mit einem &bdquo;Mehrwert für die Öffentlichkeit“. Derzeit bereite der Investor eine Stellungnahme zum Regionalplan vor, der insbesondere auf die Frage der Inanspruchnahme von Waldflächen zugunsten der Golfplatz-Erweiterung und der Anlage der Panorama-Chaussee Antworten finden solle. Hintergrund Die 1,2 Millionen Übernachtungs- , Tages- und Gesundheitsgäste (Zahl von 2020) in Bad Driburg sollen um mehr als zehn Prozent gesteigert werden, so die Stadt zu den Ideen. Deshalb wolle der Investor und Eigentümer eine rund 180 Hektar große Fläche zwischen der Brunnenstraße im Süden, der Eisenbahnlinie im Westen, dem Reelser Kreuz im Norden und dem Rosenberg im Osten &bdquo;weiterentwickeln“: vor dem Hintergrund des Begriffs &bdquo;ländliches Vergnügen“ aus der Vision des Badgründers 1782. Dieses gehe d’accord mit den städtischen Entwicklungsvorstellungen. Baustein Kurpark Mehr Besucher durch die Pandemie auf 64 Hektar: Das sei die Entwicklung der vergangenen beiden Corona-Jahre. In der Saison April bis Oktober würden rund 150.000 zahlende Besucher gezählt. Geplant sind die Renovierung des Platzes vor den Brunnenarkaden, die Errichtung der gläsernen Moor-Manufaktur/Moorpark, die Sichtachse Brunnenallee mit Erlebbarmachung der Moorteiche, der Rückbau von 5.000 Quadratmeter abgängiger Gebäudeflächen und die Errichtung eines Kinderspielplatzes am Kindergarten. Baustein Kur-/Heilwald Der Rosenberg solle wie schon zur Parkgründung 1782 wieder als Kur-/Heilwald in das Kurgebiet integriert und ein zusammenhängendes touristisches Angebot nach außen präsentiert werden. Neben der Hängebrücke am Reelser Kreuz sind ein Panoramaturm und eine Grünbrücke über den Schwallenbach geplant. Baustein Golfplatz Der sei mit derzeit 53 Hektar und knapp 6.000 Metern Länge nicht zeitgemäß und entspreche nicht den Standards. Geplant ist dort ein 18-Loch-Kurs als Meisterschaftsanlage, ein 9-Loch-Akademie-Kurs, ein 6-Loch-Kurs als Kurzspielanlage, eine Übungsanlage Driving Range und das Clubhaus. Baustein Chaussee Die Panorama-Chaussee entsteht vor dem Hintergrund der Verkehrslenkung auf dem Areal. Die gesamte Verkehrserschließung solle größtenteils über die Straße vom Reelser Kreuz erfolgen, was den innerstädtischen Verkehr reduziere und zudem zusätzliche Straßen im Kurgebiet überflüssig mache. Zugleich werde der Fußgängerverkehr künftig komplett vom mobilen Verkehr getrennt. Die neue Chaussee solle vier Kilometer lang und 4,5 Meter breit (mit beidseitiger Randbefestigung 50 Zentimetern) sein vom Reelser Kreuz bis zum Parkplatz des Resorts mit Abzweigungen zum Golfplatz und den Stellplätzen. Neben dem Rückbau der doppelspurigen Verbindung zwischen evangelischer Kirche und Hotel und der Straße an den Moorteichen sollen die Moritz Allee rückgebaut und der Parkplatz am Hotel verkleinert werden. Die jetzige Planung müsse kein Baum gefällt werden, heißt es. Parken an der Chaussee werde nicht gestattet. Weil die Flächen im Besitz des Eigentümers seien, werde die Chaussee &bdquo;über Fahrrechte gesichert“, heißt es weiter. Dabei rechne man mit einem durchschnittlichen Tagesverkehrsaufkommen von 1.200 Fahrzeugen. Waldbetretung &bdquo;Das freie Waldbetretungsrecht wird nicht grundsätzlich genommen“, heißt es abschließend in dem 40-seitigen Bericht. &bdquo;Dieses gilt uneingeschränkt außerhalb des zertifizierten Heil- und Kurwaldes des Projektgebietes Kurpark 2030.“ Innerhalb des Gebietes sei jedoch eine &bdquo;Zugänglichkeit der betroffenen Flächen auch im Zusammenhang über die (...) Zu- und Abgänge zu steuern“: Das führe dazu, dass die Bürger &bdquo;ihren“ Wald vor der Haustür, &bdquo;über deren Eigentumsverhältnisse sie sich bislang keine Gedanken machen mussten, nicht mehr uneingeschränkt nutzen können. Das zuvor bestehende freie Waldbetretungsrecht wird hier faktisch eingeschränkt werden müssen“, heißt es.

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