Veranstaltung für den Zusammenhalt in Corona-Zeiten – damit die Würde bleibt

Bad Driburg. Es soll eine stille Veranstaltung werden, sagt Wilk Spieker. Dezent und mit Würde. Bei dem Bad Driburger und Sebastien Bertinchamps laufen die Fäden für die Organisation der Gedenkveranstaltung mit Trauermarsch an diesem Mittwoch, 28. April, um 17 Uhr am Leonardo-Brunnen, Lange Straße in Bad Driburg zusammen. Titel: &bdquo;Zusammenhalt statt Leugnung, Verharmlosung und Spaltung. Schwache schützen – Pflege stärken!" Angemeldet sind 50 bis 100 Personen – alles Corona-konform mit Corona-Regeln, abgestimmt mit Ordnungsamt und Polizei, sagt er. Und inklusive Security. Die Teilnehmer werden schwarze Mund-Nase-Schutzmasken tragen und ein vier Meter breites, schwarzes Banner dabei haben, das mit der Zahl 80.000 an die bereits an oder mit Corona gestorbenen Menschen erinnern soll. Denn: Ziel sei es, dem Gedenken an die Opfer der Pandemie &bdquo;einen würdigen Rahmen zu geben", an die Verstorbenen und Erkrankten zu erinnern und die unermüdlichen Anstrengungen des Gesundheitswesens zu würdigen. &bdquo;Wir sind mehr", so sein Credo Aber auch in einen gesellschaftlichen Dialog zu treten – aber nicht vor dem Hintergrund, dass zeitlich in der Bad Driburger Fußgängerzone eine Mahnwache der AfD Bad Driburg stattfinden soll. Diese sei aber nicht Anlass, Ziel oder Grund für diese Gedenkveranstaltung, die er keinesfalls als Gegenveranstaltung betitelt sehen will. Es gehe nicht um Spaltung, sondern um Zusammenhalt. &bdquo;Wir sind mehr", so sein Credo. &bdquo;Ohne mit dem Finger auf andere zu zeigen." Es gehe um einen eigenen, würdigenden Ansatz: Verschiedene Redner werden das Thema Lockdown und die Verstorbenen, deren Angehörige und die Leistung des Gesundheitswesens und der Pflege in den Fokus rücken. Wilk Spieker, der selbst aus diesem Pflege-Bereich kommt und dort gearbeitet hat, betont mit Blick auf die Aktion #allemalschichtmachen einer Ärztin als Reaktion auf die Schauspieler-Aktion vergangene Woche, dass man auf die Belastungen, die das Pflegepersonal und Mitarbeiter im Gesundheitswesen tagtäglich bis zur Erschöpfung meistern müsse, aufmerksam machen wolle. Gesellschaftlich und politisch übergreifend die Menschen zusammenführen Ein weiteres Ziel der Veranstaltung sei es, den Zusammenhalt in der Bevölkerung zu bekräftigen, &bdquo;um die – hoffentlich – letzten Wochen oder Monate der Pandemie gemeinsam durchzuhalten und nicht aufzuhören, einander zu unterstützen". Sich gegenseitig Mut zusprechen, das sei gerade jetzt nach mehr als einem Jahr Pandemie wichtig, betont Spieker. Und dass er bei der Organisation der Veranstaltung gemerkt habe, wie groß der Bedarf danach sei, ein solches Ventil für diese Gefühle und dieses Gedenken, für diese Anerkennung und diesen Respekt zu finden. Besonders den Pflegekräften, den Krankenschwestern, Krankenpflegern, Ärztinnen und Ärzten, Klinikleitungen, Beschäftigten und Leitungen von Altenheimen, Tagespflege-Einrichtungen und den vielen privat Pflegenden gelten der Dank und die Unterstützung, bekräftigt er. Und dass man mit dem Anliegen dieser Veranstaltung, die gesellschaftlich und politisch übergreifend die Menschen zusammenführen soll, auch bei den Akteuren und Agierenden auf offene Türen und Ohren gestoßen sei. So sind unter anderem Mitglieder von Fridays for Future ebenso dabei wie das &bdquo;Bündnis für Demokratie und Toleranz" aus dem Kreis Höxter: Helmut Lensdorf wird eine Rede zum Thema &bdquo;Jugend im Lockdown" halten. Spieker selbst wird zum Thema &bdquo;Corona-Belastung in der Pflege" sprechen, weitere Wortbeiträge sind geplant. Ein Thema im Gesundheitswesen der Zukunft Und der Bad Driburger macht deutlich, dass man mit einer Übersterblichkeit von fünf Prozent – ohne die hohen Todeszahlen aus dem Januar und Februar – zu tun habe. Und mit den Long-Covid-Folgen, den Spätfolgen, mit denen Erkrankte weiterleben müssen – und die ein Thema im Gesundheitswesen der Zukunft werden würden. Spieker will deutlich machen, was es bedeutete, &bdquo;einen Menschen beamen zu müssen, was los ist auf den Stationen". Auch die SPD und die Grünen in Kreis und Bad Driburg rufen zur Teilnahme auf und erklären sich solidarisch.

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