
Bad Driburg/Neuenheerse. Neuenheerse plant mit einem Träger- und Förderverein eine eigene private Grundschule in den ehemaligen Internatsräumen des St. Kaspar-Gymnasiums. In einer engen Kooperation mit dem örtlichen Gymnasium soll diese Ersatzschule eine Alternative zu den vorhandenen, öffentlichen Schulen sein und mit einem eigenen und besonderen pädagogischen Konzept eine Pädagogik aus einem Guss bieten.
Mehr als 250 Interessierte konnte der stellvertretende Vorsitzende des Trägervereins, Marcus Weiß, am Mittwochabend in der örtlichen Nethehalle begrüßen. Seit Donnerstag ist nun auch der Antrag zur Genehmigung durch die Detmolder Bezirksregierung auf dem Weg. Die Initiatoren hoffen nun nach intensiver zweijähriger Vorbereitungszeit mit vielen Fachleuten, in den nächsten acht Monaten eine Zusage aus Detmold für den künftigen Betrieb der St. Walburga-Schule ab Sommer 2019 zu bekommen.
Anmeldungen ab November möglich
Anmeldungen sind dann ab November 2018 möglich. „Verlässlichkeit, christliche Werte und Verantwortung für Mitmenschen, Heimat und die Schöpfung wird die kleine Grundschule prägen", war auf der Veranstaltung zu hören. Das Leben des christlichen Glaubens und die Vermittlung christlicher Werte soll die Grundlage bilden.
Einzigartig ist die Kooperation mit dem örtlichen Gymnasium St. Kaspar. Die beiden Schulen sollen intensiv miteinander zusammenarbeiten. Dabei ist ein Miteinander im Lehrerkollegium geplant. „Alles andere muss im Betrieb wachsen", betonte St.-Kaspar-Rektor Pater Thomas Wunram.
Ein besonderes pädagogisches Merkmal ist der gebundene Ganztag. An drei Tagen in der Woche soll eine verbindliche Lernzeit von 8 bis 15 Uhr stattfinden. Ein gemeinsames Mittagessen wird dazugehören. Auch ein Betreuungsprogramm vor und nach der Schulzeit, das bedarfsorientiert mit den Eltern ausgearbeitet werden soll, kann helfen, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. In St. Walburga als inklusive Schule – „jedes Kind wird mitgenommen", so die für die pädagogische Ausrichtung zuständige Claudia Föller – soll in kleinen Lerngruppen von maximal 25 Kinder jahrgangsübergreifend das Voneinander-Lernen zu sozialer Kompetenz und Toleranz gefördert werden.
Zweisprachiger Unterricht geplant
Ein ganz besonderes Merkmal dieser Schule wird das spielerische Erlernen der englischen Sprache sein. „In alltäglichen Schulsituationen wird von einer Lehrkraft Englisch und von der anderen Deutsch gesprochen. So soll sich den Schülerinnen und Schülern, die somit quasi ,zweisprachig lernen, die Fremdsprache Englisch beiläufig, ohne Leistungsdruck und nebenbei erschließen", so die Ausführung von Claudia Föller.
An einem Elternabend für die Geburtsjahrgänge 2011 bis 2014 soll am 11. April um 20 Uhr in der St.-Kaspar-Aula über den kommenden Betrieb der Schule beraten werden. Die Finanzierung der sechs Prozent als verbleibenden jährlichen Kosten von etwa 40.000 Euro bezeichnete der für die Finanzen zuständige Schatzmeister Thomas Berendes als besondere Herausforderung mit der dringenden Bitte, Mitglied im Förderverein zu werden, denn Schulgeld soll es an St. Walburga nicht geben. Mitinitiator und Mitglied im Driburger Stadtrat rief zum Schluss alle auf, mitzumachen, für ein familienfreundliches Dorf und für den Werterhalt der eigenen Immobilie.