
02.05.2016 | 02.05.2016, 22:00
Alhausen
Freude mit Wermutstropfen: Bevor sie im Sommer ausläuft, feiert die Anne-Frank-Schule in Alhausen mit vielen Gästen das Jubiläum der Fördereinrichtung. Im Vordergrund stehen dabei Kreativität und Spaß
Humor gegen den Abschiedschmerz: Einige Schüler haben sich mit ihrer Lehrerin spaßig mit dem Schulleben beschäftigt - und ihr Comedyprogramm beim Geburtstagsfest im pädagogischen Zentrum der Anne-Frank-Schule präsentiert. Dem Publikum gefällt der Humor und sie spenden der Arbeitsgruppe viel Applaus. | © Madita Schellenberg
Alhausen. "Immerhin ein halbes Jahrhundert": Nach 50 Jahren wird die Anne-Frank-Schule in Alhausen im kommenden Sommer aufgelöst. Eigentlich kein Grund zur Freude - doch den runden Geburtstag nutzten Schüler, Lehrer, Eltern und Freunde am Wochenende trotzdem, um noch einmal gemeinsam auf die Geschichte und die Aktivitäten der Schule zurückzuschauen.
Auf die große Feier hatten sich die Schüler in kleinen Arbeitsgruppen eine Woche lang intensiv vorbereitet. Eine Schülerzeitung ist entworfen worden, in der die Kinder und Jugendlichen ihre Erlebnisse festgehalten haben. Stühle sind aufwendig restauriert und für die anstehende Schulfahrt nach Norderney verkauft worden. Beim Erforschen von rund 30 kleinen Phänomenen ließen es die Schüler laut eigener Aussage "ordentlich krachen". Sieben Mädchen tanzten zur beliebten Musik der Band Frida Gold. Und auch der Mofaparcours auf dem Hof der Schule konnte bei den Jugendlichen große Begeisterung hervorrufen. "Ein gelungenes Fest", freuten sich gleichermaßen Schüler und Lehrer.
Und sie betonten: "Wir fühlen uns hier in der Schule wirklich sehr wohl". Das sahen auch die Eltern so: "Es ist schade, dass es hier in Alhausen nicht weitergeht", so Vertreter des Fördervereins. "Einen Wermutstropfen" verspürte auch Bad Driburgs Bürgermeister Burkhard Deppe, der ebenfalls an den Feierlichkeiten der Förderschule im pädagogischen Zentrum teilnahm. Immerhin sei die Schule nun ein halbes Jahrhundert alt - und sei trotz Auslaufens ein gutes Beispiel für "das erstklassige Schulangebot Bad Driburgs".
Denn demnächst heißt es Abschied nehmen. Die Schüler werden künftig in Brakel in der Förderschule des Kolping-Schulwerks unterrichtet. "Wir sind gespannt, wie es in Brakel weitergeht", sagte auch Schulleiter Dietmar Overbeck. Dass der Unterricht ähnlich "engagiert mit einer angenehmen Atmosphäre" verläuft, das wünschen sich vor allem die Eltern und Schüler.
Mit insgesamt 1.180 Kindern und Jugendlichen kann die Anne-Frank-Schule seit ihrer Gründung im Jahr 1966 auf zahlreiche Schüler zurückblicken. Sie alle sind aufgrund ihrer Lernschwächen in der Schuleinrichtung speziell nach ihren Bedürfnissen gefördert worden.
Dabei im Vordergrund: die Stärkung des Selberbewusstseins und der Selbstständigkeit der Schüler. "Die Förderschule kann auf ihre jahrzehntelange, pädagogische Arbeit sehr stolz sein", würdigte auch Ingrid Dreyer, Schulrätin für Förderschulen beim Schulamt für den Kreis Höxter, das Engagement der Anne-Frank-Schule.
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