Hallenreitturnier des RV "von Bismarck" Exter steht bevor

Vlotho. In diesem Jahr ist Claudia Günther, Mitinhaberin des Vlothoer Unternehems MIT, das moderne Industrietechnik herstellt, besonders gespannt auf das Hallen-Reitturnier des RV &bdquo;von Bismarck" Exter am 22. Und 23. Februar sowie vom 28. Februar bis 1. März. Die Frau, die nach eigenen Angaben lediglich als Kind einmal auf einem Pferd saß, ist Sponsorin des Turniers. Und ganz besonders unterstützt sie Nachwuchssportler Luis-Fynn Tschischke.Der 15-Jährige geht natürlich beim Turnier des eigenen Vereins an den Start. Günther wohnt in der Nähe der Exteraner Reithalle. Und allein deswegen fand sie irgendwann Freude am Reitsport, unterstützt seit rund zwölf Jahren den Stall Tschischke und seit zwei Jahren Luis-Fynn Tschiscke ganz besonders. Der rückte mit seinem Pony Magic First Lady in den Bundskader auf, landete zuletzt im November 2019 beim Bundes-Championat der Jungen Reiter in Aachen einen Doppelsieg. Aber die Zeit für weitere Erfolge mit der First Lady ist begrenzt, denn als 16-Jähriger muss der junge Tschischke, dessen Vater Markus 2. Vorsitzender und Reitlehrer in Exter ist, auf ein Großpferd umsteigen. "Pferd soll auf keinen Fall überfordert werden" Claudia Günther weiß das – und kaufte die neunjährige Holsteiner Stute Chila, mit der Exters Vorzeigesportler nun seit rund einem halben Jahr parallel zum Springen mit dem Pony unterwegs ist. Beim Exteraner Turnier nannte der 15-Jährige gar für die Große Tour. &bdquo;Da soll er Erfahrungen sammeln, mit Platzierungen oder gar Siegen darf natürlich nicht gerechnet werden", sagt Günther, die es auch für möglich hält, dass ihr Schützling doch nicht bei den S-Springen in den Parcours gehen wird. &bdquo;Das Pferd soll auf keinen Fall überfordert werden", erklärt sie, &bdquo;aber bei den M-Springen werden beide auf jeden Fall dabei sein." Auf Tschischkes Wettmessen mit den erfahrenen Reitern wie Michael Symmangk, Markus Brinkmann, Holger Ronne, Philipp Ahlmann oder Hauke Bintig ist auch Hans-Herbert Obermowe (69), seit 17 Jahren Vorsitzender von &bdquo;von Bismarck", gespannt. &bdquo;Er ist unser Aushängeschild, und vor allem ein Beweis dafür, dass nicht nur Mädchen erfolgreich reiten", sagt er. Im Gegensatz zu Luis-Fynn Tschischke ist Hans-Herbert Obermowe ein alter Hase. Vor seiner Zeit als Vereinsvorsitzender war er 14 Jahre lang 2. Vorsitzender, davor Sportwart. Seit 35 Jahren ist er für die Turniere in Exter verantwortlich. &bdquo;Mehr als 100", weiß der Mann, hat er organisiert. Auf das an den kommenden beiden Wochenenden freut auch er sich, denn wieder einmal wird die Exteraner Reithalle enormen Zulauf erleben. Insgesamt gab es mehr als 1.400 Nennungen. Rund 1.100 Pferde und 460 Sportler werden im Reiterdorf zu Gast sein. Und der gastgebende Verein hat schon alles hergerichtet, so wurden kürzlich 60 Tonnen Sand in die beheizbare Halle gebracht, um den Boden optimal zu gestalten, wofür auch eine neue Beregnungsanlage sorgt. Aber alles Engagement der &bdquo;Bismarcker" würde nicht ausreichen, um zweimal im Jahr große Turniere – im Sommer geht es vom 24. Bis 26. Juli rund – zu veranstalten. &bdquo;Ohne Sponsoren würde es nicht gehen. Von den Nenngeldern allein ist das alles nicht zu bezahlen", erklärt Obermowe und begrüßt deswegen die Hauptsponsoren von Sparkasse Herford, Volksbank Bad Oeynhausen-Löhne, Herforder Brauerei und eben Claudia Günther als MIT-Vertreterin besonders herzlich. Letztes Jahr ist die Halle aus allen Nähten geplatzt Am Programm in Exter wird sich im Vergleich zu den Vorjahren nicht viel ändern. &bdquo;Am ersten Wochenende werden wir uns etwas einspielen", erklärt Obermowe die zwei Tage, die vor allem dem Nachwuchs vorbehalten sind – mit einer Ausnahme: Am Sonntag wird wieder um den &bdquo;Oldie-Cup" geritten, der sich in Exter größter Beliebtheit erfreut, und für den es immerhin zwölf Nennungen gab. Titelverteidigerin ist hier übrigens Sabine Menke vom gastgebenden Verein. Sportlich interessanter wird das zweite Turnier-Wochenende in Exter sein. Am Freitag stehen in erster Linie Springpferdeprüfungen an, ehe am Abend die große Gaudi folgt, wenn der traditionelle Tauzieh-Wettbewerb in der Reithalle ansteht. Neben einem M*-Springen um den Preis der Volksbank Bad Oeynhausen-Herford und einem S*-Springen um den Preis der Sparkasse Herford wird der Samstag vor allem vom Mächtigkeitsspringen der Klasse S* am Abend dominiert. 15 Nennungen gab es dafür. &bdquo;Letztes Jahr ist dabei die Halle aus allen Nähten geplatzt", schildert der Vereinsvorsitzende das enorme Zuschauerinteresse, auch wenn er darum weiß, dass diese Art des Springens nicht unumstritten ist. &bdquo;Die Pferde werden für den einen entscheidenden Sprung trainiert", weiß aber Doris Obernolte vom gastgebenden Verein. Im Vorjahr hatten die Vierbeiner zunächst Höhen von 1,60 Meter zu meistern – und es ging ziemlich steil weiter, die Siegerhöhe lag bei 2,05 Metern. Der Sonntag schließlich steht ganz im Zeichen des abschließenden S*-Springens mit Stechen um den Großen Preis der Herforder Brauerei. Insgesamt 41 Nennungen liegen dafür vor, gerechnet wird für diese Prüfung ab 15.30 Uhr zumindest mit 30 Startern. &bdquo;Das passt", sagt Obermowe, &bdquo;wenn dann so ungefähr acht ins Stechen kommen, bleibt es lange spannend." Auf dieses Stechen übrigens setzt Luis-Fynn Tschischke nicht unbedingt. Für ihn geht es halt darum, Erfahrungen zu sammeln. Und vielleicht stellen sich dann ja auch schon in absehbarer Zeit Erfolge mit seiner Chila ein. Die ist – wie ihr Reiter – auch noch jung.

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