Spenger Stadthalle soll doch kein Flüchtlingsheim werden

Spenge. Die Idee, die Spenger Stadthalle zu einer Flüchtlingsunterkunft umzugestalten, soll nicht weiterverfolgt werden. Die dafür notwendigen Um- und Ausbauten hätten sich als zu aufwendig und zu teuer herausgestellt, teilte Bürgermeister Bernd Dumcke im Ausschuss für Brandschutz, Bau- und Immobilienmanagement mit. Kreisdirektor Markus Altenhöner legte den heimischen Politikern auf Einladung der Verwaltung dar, wie groß die &bdquo;finanzielle und wirtschaftliche Herausforderung“ wäre, die Stadthalle gemäß den gesetzlichen Anforderungen umzurüsten. Brandschutzvorkehrungen und ausreichende Fluchtwege stellten dabei eine besondere Problematik dar. Da der im Keller des Gebäudes befindliche Schießstand nach wie vor vom Schützenverein genutzt werde, könne es im Brandfall dazu kommen, dass sich Fluchtwege kreuzten. Gebäude stark sanierungsbedürftig Auch das Dach der Stadthalle, das aus sogenannten Nagelplattenbindern besteht, stelle brandschutztechnisch eine besondere Herausforderung dar und müsse auf jeden Fall einer intensiven und teuren Prüfung unterzogen werden, erläuterte der Kreisdirektor. Außerdem müssten für eine Flüchtlingsunterkunft die Sanitäranlagen erweitert werden. Entscheide man sich dabei für eine Containerlösung im Außenbereich, käme es zu einer &bdquo;Abstandsflächenproblematik“, erklärte Altenhöner. Wolle man drinnen neue Duschen und Toiletten bauen, sei mit Statikproblemen zu rechnen. Lars Hartwig (CDU) fragte nach, ob es das Projekt erleichtern könnte, wenn nur der vordere Gebäudeteil, in dem sich die Gaststätte und Wohnräume befinden, für die Umgestaltung betrachtet würde. &bdquo;Das könnte eine Option für die Zukunft sein“, räumte Dumcke ein, bewertete aber auch diese Variante als sehr aufwendig. Als Veranstaltungsraum wird die Stadthalle derzeit nicht mehr genutzt, da sie stark sanierungsbedürftig ist. Immobilie soll wieder anders genutzt werden Während der Diskussion im Ausschuss kam am Rande auch die Flüchtlingsunterkunft am Hücker Moor zur Sprache, in der seit 2022 Kinder aus einem ukrainischen Heim samt ihren Betreuern leben. Da sich das jetzt ändern soll, könnten auf die Stadt neue Herausforderungen zukommen. Das betreffende Gebäude an der Moorstraße gehört einer Baptistengemeinde, die ihre Immobilie demnächst wieder selber nutzen möchte, wie Fachbereichsleiterin Sabrina Held auf Nachfrage berichtet. Es liege nun in der Zuständigkeit des Kreisjugendamtes, für die betroffenen Kinder neue passende Unterkünfte zu finden. Diese, so Held, könnten auch in einer anderen Kommune liegen. Würden die ukrainischen Kinder und ihre Betreuer allerdings außerhalb Spenges untergebracht, müsste die Stadt stattdessen andere Flüchtlinge in selber Zahl aufnehmen. Zeitweise hätten bis Räumliche Kapazitäten sind frei zu 80 Personen in dem großen Haus am Hücker Moor gewohnt, berichtet Abteilungsleiter Rainer Czypulowski. Wie viele es zurzeit noch seien, wisse die Verwaltung nicht genau, da die Kinder vom Kreisjugendamt und die Erwachsenen vom Jobcenter betreut würden. Fest stehe aber: &bdquo;Jeder, der von dort in eine andere Kommune umzieht, fällt aus unserer Aufnahmequote heraus“, erläutert der Fachbereichsleiter. Deshalb sei davon auszugehen, dass die Stadt Spenge zum Ausgleich andere Flüchtlinge zugewiesen bekomme, für die Wohnraum bereitgestellt werden müsse. Dank des Aufbaus mobiler Wohneinheiten und des Ankaufs einiger Immobilien seien derzeit noch räumliche Kapazitäten frei, sagt Czypulowski und ergänzt: &bdquo;Diese werden wir aber wohl auch benötigen.“

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