Spenge. Ein medizinisches Truppenbesteck aus dem Ersten Weltkrieg, ein sich drehender Weihnachtsständer mit Spieluhr von 1901 oder die Pellerine von Sanitätsrat Dr. Reckert, der in diesem mit Pelz besetzten Umhang früher per Schlitten seine Patienten besuchte – die neue Sonderausstellung des Werburg-Museums zeigt interessante Exponate, die eng mit der Geschichte Spenges und seiner Bürger verknüpft sind.
Die Bürger waren es auch, die auf einen Aufruf von Museumsleiter Jan-Nikolas Döllinger hin in Kellern und Dachböden, Schränken und Regalen gestöbert haben, um verborgene Schätze für die Ausstellung zur Verfügung zu stellen.
Unter dem Titel „Kuriose Geschichte(n)“ hat Döllinger damit seine erste selbst konzipierte Präsentation im Werburg-Museum eröffnet, die bis Sonntag, 25. August, immer sonntags von 11 bis 17 Uhr in der Scheune des historischen Ensembles besucht werden kann.
Interessant ist dabei oft die Historie zu den einzelnen Exponaten, wie etwa die der selbstgestrickten Jacke aus alten Socken, die ein ganz besonderes Stück Familiengeschichte erzählt.

Döllinger hat die Ausstellung mit einer Hör- und einer Lesestation ergänzt, an denen die Besucher jeweils interaktiv Inhalte aufrufen können. Auf einer großen Leinwand werden Videos mit Kuriositäten aus aller Welt gezeigt und einige Exponate können in Fühlkästen ertastet werden.
Ziel der Ausstellung, so erläutert Döllinger, sei es, die Vielfalt der lokalen Geschichte auf unterhaltsame und unkonventionelle Weise zu präsentieren. Dass dabei zahlreiche Erinnerungen wachgerufen werden, habe sich bereits bei der Eröffnung am vergangenen Sonntag gezeigt. „Beim Anblick der alten elektrischen Onko-Kaffeemühle haben ganz viele gesagt ,Die hatten wir auch´“, berichtet der Museumsleiter, der für spezielle Gruppenführungen auch individuelle Terminvereinbarungen anbietet. Sonntags ist zu den Öffnungszeiten auch das Café im Herrenhaus geöffnet.