29-jähriger Fitness-Influencer aus Spenge begeistert mit extremer Sportart

Spenge. Die erste deutsche Meisterschaft der relativ neuen Sportart "Weighted Calisthenics" war 2019. "Ich war recht stark und dachte: 'Da machste mal mit'", erinnert sich Robin Stoltze. "Wie es so wollte, hab ich dann auch gewonnen." Der Betreiber des Spenger Fitnessstudios Machbar ist damals in seiner Gewichtsklasse auf dem ersten Platz gelandet und Deutscher Meister im Weighted Calisthenics geworden. Mit dieser Sportart begeistert Stoltze 28.000 Follower auf Instagram und 27.000 auf Tiktok. Weighted Calisthenics ist im Grunde nichts anderes als ein normales Calisthenics-Training mit Zusatzgewicht. Bei der normalen Version der Sportart macht der Sportler Übungen an Geräten und nutzt dabei vor allem sein eigenes Körpergewicht. Beim Weighted Calistenics konzentrieren sich die Athleten vor allem auf Calithenics-Grundübungen, wie Klimmzüge, Dips (zu Deutsch Barrenstütz), Kniebeugen oder Muscle-Ups, bei denen der Sportler einen Klimmzug macht und sich dann anschließend noch nach oben drückt. Um diese Übungen wortwörtlich zu erschweren, legt der Sportler zusätzliches Gewicht an, beispielsweise mithilfe eines Gürtels. So soll der Körper noch intensiver trainiert werden. Handball zugunsten von Calisthenics aufgegeben Dass er mal solche extremen Kraftübungen machen würde, hat sich Stoltze vermutlich früher auch nicht träumen lassen. Sportlich war er schon immer, aber nicht muskulös. "Ich konnte essen, was ich wollte und nahm nicht zu", erinnert er sich. Nachdem er zehn Jahre lang Handball gespielt hatte, fing er mit 18 Jahren mit Krafttraining an, um an Masse zu gewinnen. Im Zuge dessen stieß er auf Calisthenics. Damit erzielte er schnell erste Erfolge. Zunächst trainierte er auf Spielplätzen, später gründete er mit anderen einen Calisthenics-Verein in seiner Heimatstadt Bielefeld. Mit dem Handball hörte er auf, um sich nur noch auf eine Sache konzentrieren zu können. Seitdem hat er nie wieder gespielt. "Ich bin so ein ganz-oder-gar-nicht Typ", sagt der 29-Jährige und fügt hinzu, "ich hasse es, schlecht in etwas zu sein." Er mache sich selbst viel Druck, was für das Training nicht immer gut sei. Das kenne er noch vom Handball, wo er vor Wut und Enttäuschung teils Bänke umgetreten habe. Doch wer anfange, sich über Misserfolge zu ärgern, könne in eine Negativ-Spirale gelangen. Das sei ihm beim Weighted Calisthenics klar geworden. "Es ist ein sehr mentaler Sport: Du hast 90 Kilo an den Füßen, das ist sehr ermüdend." Er reagiere mittlerweile gelassener. 100 Prozent geben Um in einer Sache richtig gut sein zu können, müsse sich der Sportler zu 100 Prozent darauf konzentrieren, ist der 29-Jährige überzeugt. Ablenkung hat er mittlerweile fast keine mehr, denn sein ganzes Leben dreht sich um den Sport. Neben seinen Social-Media-Kanälen, auf denen er Fragen zu den Übungen und dem Sport an sich beantwortet, bietet er mittlerweile auch Coachings an. 2017 lernte er Sebastian Möcker kennen. "Wir waren sofort auf einer Wellenlänge", erinnert sich Stoltze. Nur wenige Monate später fassten sie den Entschluss, ein Fitnessstudio zu eröffnen. Noch bevor beide dafür zusammen bei der Bank waren, kündigte er seinen gut bezahlten Job als SAP-Entwickler. "Wir haben beide die gleiche Vision geteilt und dachten, wenn nicht jetzt, wann dann", sagt der 29-Jährige. Anfang Februar 2019 haben die beiden Inhaber dann die Machbar in Spenge eröffnet. Sein Geschäftspartner gehöre mittlerweile zu seinen besten Freunden. Doch kommt das Sozialleben nicht etwas zu kurz, wenn sich das ganze Leben im Fitnessstudio abspielt? "Training ist für mich Arbeit, aber auch Freizeit", sagt der Fitnessstudiobetreiber. In der Zeit, in der er dann trainiere, mache er auch Fotos und Videos für Social-Media. "Ich weiß, dass ich nicht weiterkomme, wenn ich mich hinlege und fernsehe", erklärt der 29-Jährige. Dafür hat er die Wochenenden komplett für seine Freundin und seinen Golden Retriever reserviert. "Wenn ich mir die zwei Tage freischaufele, ist alles gut", sagt der Fitnessstudiobetreiber schmunzelnd und fügt hinzu, "Ich liebe diesen Sport und alles, was ich mache, aber am Ende des Tages gibt es auch Dinge, die wichtiger sind." Mehr zu Freizeit-Themen im Kreis Herford und Kreis Minden-Lübbecke finden Sie in unserem Spezial "Lifestyle, Gastro, Shopping"

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