Spenge Lesung mit Michael Helm

Inspiriert von einer Reise nach Moskau im vergangenen Jahr hat sich Michael Helm intensiv mit russischer Literatur auseinandergesetzt. Die Ergebnisse seiner Recherchen teilte der Autor und Rezitator jetzt einmal mehr mit seinen Zuhörern in der Stadtbibliothek Spenge, wo er seit vielen Jahren die Reihe &bdquo;Zwischen den Zeilen“ gestaltet und die Aufmerksamkeit auf ausgewählte Autoren und deren Werke lenkt. Für die letzte Spenger Lesung dieses Jahres hatte Helm nicht etwa Tolstoi, Dostojewskij oder Cechov ausgewählt, sondern Iwan Turgenjew, dessen Geburtstag sich in diesem Monat zum 200. Mal jährt. &bdquo;Turgenjew ist nicht so sehr der politische Aufrüttler gewesen, sondern vielmehr feiner Beobachter und Psychologe“, beschreibt Helm den russischen Autor, dessen poetische Naturbeschreibungen aus den &bdquo;Aufzeichnungen eines Jägers“ im Mittelpunkt der ersten Hälfte der Veranstaltung standen. Eindrucksvoll sind darin die Ängste und Nöte der einfachen Menschen auf dem Lande und damit auch die gesellschaftlichen Zustände der damaligen Zeit in Russland geschildert. Nach der Pause widmete sich Helm Turgenjews bekanntestem Roman &bdquo;Väter und Söhne“, in dem der Schriftsteller 1861 die gesellschaftlichen Konflikte rund um die Abschaffung der Leibeigenschaft und den Aufbruch in eine moderne Gesellschaft beschreibt. &bdquo;Turgenjew selber war der Sohn einer adligen Familie mit mehr als tausend Leibeigenen, die er später in die Freiheit entließ“, berichtete Helm und versorgte sein Publikum so wie immer mit interessanten Hintergrundinformationen zu Leben und Werk des ausgewählten Autors. Auch 2019 soll die Reihe &bdquo;Zwischen den Zeilen“ in der Stadtbücherei weitergehen. Am Samstag, 26. Januar, stellt Helm die &bdquo;Schachnovelle“ von Stefan Zweig vor.