Spenge

Trauungen im Spenger Torhaus beliebt

Schon jetzt nehmen Standesbeamtinnen Termine für 2018 entgegen

Hier wird getraut: Im Werburger Torhaus schließen viele Paare den Bund fürs Leben. FOTO: MAREIKE PATOCK | © Mareike Patock

Karin Wessler
20.01.2017 | 20.01.2017, 10:00

Wenn Menschen den Bund fürs Leben schließen, dann soll dies ein unvergesslicher Moment in einem vielleicht romantischen Ambiente sein. In Enger und Spenge haben Heiratswillige die Möglichkeit, sich an ganz besonderen Orten das Ja-Wort zu geben. Und davon machen Paare gerne Gebrauch, auch wenn die Zahl der Eheschließen in beiden Städten im vergangenen Jahr leicht zurück gegangen sind.

„Im Jahr 2016 hat es in Enger 118 Eheschließungen gegeben. Im Vorjahr waren es noch 123“, berichtet Standesbeamtin Dolores Adam. Die meisten von ihnen, etwa drei Viertel, lassen sich im Mühlenkotten an der Liesbergmühle trauen. Aber es gebe durchaus noch Paare, die im Rathaus heiraten. „Nicht alle Heiratswilligen sind Engeraner, etliche kommen auch aus Bünde, Bielefeld oder der Umgebung“, berichtet die Standesbeamtin. Manche hätten ihre Wurzeln in Enger. „Aber viele suchen ganz gezielt im Internet nach einem schönen Ambiente für ihre Eheschließung“, hat Dolores Adam erfahren. Außerdem könne man sich in Enger mehr Zeit für einen Trauung nehmen. „Wir haben hier sicherlich einen anderen Takt als in der Großstadt“, so die Einschätzung der Standesbeamtin. Gerne erinnert sie sich an einen Doppelhochzeit in 2016 Jahr. „Das haben wir nicht oft. Im vergangenen Jahr haben zwei Schwestern an einem Tag geheiratet.“

In Spenge wurden im abgelaufenen Jahr 136 Hochzeiten gefeiert, im Jahr davor waren es noch 142 gewesen. Wo also früher die Ketten der Zugbrücke rasselten, wird heute im historischen Rahmen geheiratet: Fast alle lassen sich im Torhaus an der Werburg trauen. „Lediglich zwei Eheschließungen fanden im Rathaus statt“, sagt Standesbeamtin Heidrun Warncke. 56 Hochzeitspaare kamen aus Spenge und 80 von außerhalb, sagte sie. Außerdem seien drei Lebenspartnerschaften eingetragen worden. „Fünf Paare kamen aus Rödinghausen, sieben aus Herford, weitere kamen aus Löhne, Bünde, Melle, Steinbergen, Werther, Preußisch Oldendorf“, führt sie weiter aus. „Aber es waren auch 31 Paare aus Bielefeld dabei“, zieht sie Bilanz. „Ein weiteres Paar kam zur Eheschließung aus Düsseldorf nach Spenge, ein anderes sogar aus Bayern“, sagt sie. „Es überrascht uns aber schon, dass viele eine weite Anreise auf sich nehmen und die Örtlichkeiten nur von Fotos kennen – das Torhaus zieht“, so ihre Erfahrung. Es sei aber auch viel Mundpropaganda dabei. „Das ist die beste Werbung.“

Schon jetzt hat Heidrun Warncke jede Menge Hochzeitstermine festgemacht. „In den Sommermonaten sind alle Samstagstermine bereits ausgebucht.“ Und auch für 2018 hat sie bereits Termine. „Menschen, die ihre Hochzeit perfekt haben wollen, fangen wohl frühzeitig mit der der Planung an“, so ihre Einschätzung.

Aus dem vergangenen Jahr ist ihr ein junges Hochzeits-Pärchen lebhaft in Erinnerung geblieben. „Als mir das Paar die Trauringe gab, klebte das Preisschild noch daran. Und als die Braut unterschreiben sollte, musste sie ihre Schwiegereltern erst mal fragen, ob sich der neue Nachname mit k oder c schreibt. Das war schon süß“, sagte Heidrun Warncke schmunzelnd.