Spenge

Obst- und Gartenbauverein Lenzinghausen besteht seit 1939 und pflegt alte Traditionen

Von Selbstversorgern zu Gartengestaltern. Freude an Blumen und Gemüsezucht: Neben Pflanzaktivitäten ist die Gemütlichkeit stets wichtig

Am Gedenkstein: Annegret Richter, Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Lenzinghausen an der Bülownase, die von Mitgliedern regelmäßig gepflegt wird. | © Karin Wessler

Karin Wessler
18.04.2016 | 18.04.2016, 15:35
Als gutes Team wiedergewählt: Kassierer Heinz Gräfe (v.l.), die 1. Vorsitzende Annegret Richter, Schriftführerin Sigrid Büscher und der 2. Vorsitzende Ulrich Gressog bilden auch weiterhin den Vorstand des Obst- und Gartenbauvereins Lenzinghausen. FOTO: ALEXANDRA WILKE - © Alexandra Wilke
Als gutes Team wiedergewählt: Kassierer Heinz Gräfe (v.l.), die 1. Vorsitzende Annegret Richter, Schriftführerin Sigrid Büscher und der 2. Vorsitzende Ulrich Gressog bilden auch weiterhin den Vorstand des Obst- und Gartenbauvereins Lenzinghausen. FOTO: ALEXANDRA WILKE | © Alexandra Wilke

Als der Obst- und Gartenbauverein Lenzinghausen im Jahr 1939 gegründet wurde, waren die Mitglieder noch allesamt Selbstversorger, die im hauseigenen Garten Obst und Gemüse für die ganze Familie zogen. Das hat sich im Laufe der Jahrzehnte geändert: Mittlerweile sind die Mitglieder eher kreative Gestalter ihrer eigenen Freizeitoasen, die aber auch für die Dorfgemeinschaft aktiv sind. Die NW stellt derzeit den Ortsteil Lenzinghausen und die Vereine vor. Und da haben die Gartenbauer einen großen Anteil am dörflichen Leben.

„Wir pflegen Traditionen in unserem Ortsteil", berichtet die Vorsitzende Annegret Richter. „Wir richten unter anderem das Osterfeuer mit aus, wir übernehmen die Pflege- und Pflanzarbeiten an der Bülow-Nase und am neuen Bibelgarten an der Kirche."



Information

Gegründet 1939

Gegründet wurde der Obst- und Gartenbauverein 1939, er hatte 20 Mitglieder. Damals war Herbert Krudup Vorsitzender. Während das Vereinsleben während des Weltkrieges weitgehend ruhte, nahm 
die Zahl der Gartenfreunde in den 1950er Jahre zu. (acht)

Auch die „Aktion saubere Landschaft" werde seit vielen Jahren durchgeführt. „In diesem Jahr haben sich über 40 Personen daran beteiligt."

Die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins werden den Maikranz binden, wenn die örtliche Feuerwehr zum Tanz in den Mai einlädt. Auch soll in diesem Jahr wieder der schmucke Erntewagen an der Kreuzung Werther-/Bielefelder Straße mit bunten Sommerblumen prachtvoll bepflanzt werden.

Austausch, gesellige Treffen, Fachvorträge und Fahrten prägen das Vereinsleben. „Wir arbeiten nicht nur gemeinsam, wir treffen uns natürlich auch mehrmals bei Kaffee und Kuchen oder auch mal am Stammtisch", berichtet Annegret Richter. Auch die unterschiedlichen Vorträge werden gut besucht. „Am 20. April hören wir einen Vortrag über Bienen von Imker Hubert Raack aus Schweicheln", so die Vereinsvorsitzende. „Später werden wir seine Imkerei dann auch besichtigen."

Ein Besuch im Kreislehrgarten in Steinfurt steht am 17. Juni auf dem Programm. „Dort ist der Dachverband der Gartenbauvereine beheimatet. Von dort auch bekommen die Hobbygärtner viele Ideen, Anregungen, Wissenswertes, aber auch Sämereien", führt Annegret Richter aus. Im Mai oder Juni steht der Besuch eines Tomatenbauers im nahen Babenhausen an. „Der zieht dieses Gemüse in zehn Meter hohen Gewächshäusern."

 Die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins setzen die Idee eines Bibelgartens an der Pauluskirche in die Tat um. Ganz vorne mit dabei sind Toni (v.l.), Pauline und Joos. FOTO: ALEXANDRA WILKEMit Bagger und Schaufel: Die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins setzen die Idee eines Bibelgartens an der Pauluskirche in die Tat um. Ganz vorne mit dabei sind Toni (v.l.), Pauline und Joos. FOTO: ALEXANDRA WILKE - © alexandra wilke
 Die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins setzen die Idee eines Bibelgartens an der Pauluskirche in die Tat um. Ganz vorne mit dabei sind Toni (v.l.), Pauline und Joos. FOTO: ALEXANDRA WILKEMit Bagger und Schaufel: Die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins setzen die Idee eines Bibelgartens an der Pauluskirche in die Tat um. Ganz vorne mit dabei sind Toni (v.l.), Pauline und Joos. FOTO: ALEXANDRA WILKE | © alexandra wilke


Eine Dreitagesfahrt führt im August nach Lüneburg. „Dort wollen wir nicht nur die blühende Heide erkunden, sondern auch das historische Rathaus und das Salzsiedermuseum besuchen." Im September machen die Obst- und Gartenbauer eine Fahrt nach Gescher, hier steht eine Führung durch eine Glockengießerei an.

„Nicht nur der Ausgleich durch körperliche Arbeit im Garten ist bei der heutigen Lebensweise für viele Menschen erwünscht, sondern es ist auch ein besonderes Erfolgserlebnis, mit den eigenen Händen von der Aussaat bis zur Ernte etwas zu schaffen", schrieb der langjähriges Vorsitzende Friedhelm Voß zum 50. Jubiläum im Jahr 1989.

„Das Ergebnis dieser Bemühungen – blumengeschmückte Vorgärten und Anladen sowie fruchtende Gärten – trägt entscheidend zur Verschönerung des Ortsbildes und Verbesserung der Lebensbedingungen bei."