Illegale Abkürzungen wegen Baustelle: So plant Straßen NRW Umleitungen

Rödinghausen. Mit der Baustelle an der Hansastraße und den daraus resultierenden Umleitungen ging in Rödinghausen viel Ärger seitens der Anwohner einher. Einige Auto- und Lkw-Fahrer nutzten anstelle der ausgeschilderten Umleitungen lieber die zeitsparenden kleinen Gemeindestraßen. Nach mehrfachen Beschwerden der Anwohner, reagierten die Gemeinde und Straßen NRW, in dem sie die Straßen Dreianger, Jerusalemstraße und die Stukenhöfener Straße für die Dauer der Bauarbeiten zu Anliegerstraßen deklarierten. Florian Wild, Sprecher von Straßen NRW für Ostwestfalen-Lippe, erklärt, wie die Planung solcher Umleitungen im Vorfeld abläuft. &bdquo;Wird bei der Umsetzung einer Maßnahme unter Vollsperrung eine Umleitung des Verkehrs benötigt, so prüft Straßen NRW, welche Strecken in der näheren Umgebung zur Verfügung stehen, die geeignet sind, die Verkehrsmengen aufzunehmen“, schreibt Wild über den Ablauf zur Umleitungsfindung. Sobald diese Punkte feststehen, würden die Konzeptpläne erstellt und eine Verkehrskoordinierung durchgeführt werden. Mehrere Behörden an den Planungen beteiligt Diese Pläne erstelle Straßen NRW jedoch nicht allein – mehrere Behörden wirken an den Konzepten mit. Entsprechend der Betroffenheit werden dabei die Straßenverkehrsbehörde, Polizei, Feuerwehr, Städte/Kommunen, der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV), die Autobahn GmbH (bei Umleitungen über Bundesautobahnen) und die Straßenbaulastträger eingebunden, schreibt Wild weiter. Während der anschließenden Verkehrskoordinierung werde die von Straßen NRW vorgeschlagene Umleitung innerhalb des Konzeptionsteams diskutiert. Dabei können weitere Maßnahmen wie temporäre Ampelanlagen an Kreuzungen und Ausweichstrecken für den ÖPNV besprochen werden. Laut Wild werden dabei spezielle örtliche Belange, beispielsweise die Sperrung von Gemeindestraßen für Nicht-Anlieger, ebenfalls abgestimmt. Viele Autofahrer nutzen Schleichwege als zeitsparende Umleitung &bdquo;Anschließend werden die Konzeptpläne entsprechend der Abstimmungen angepasst und vor Baubeginn an den Verkehrssicherer übergeben“, teilt der Sprecher von Straßen NRW mit. Dieser erstelle dann die Pläne und setze die Beschilderung nach der erteilten verkehrsrechtlichen Anordnung durch. &bdquo;Grundsätzlich verhält es sich also so, dass mögliche Maßnahmen in den Planungen zur Erstellung von Umleitungen von allen beteiligten Behörden diskutiert und festgelegt werden“, resultiert er. Die Umleitungsstrecke werde vor Beginn einer baulichen Maßnahme unter Vollsperrung gut sichtbar ausgeschildert. &bdquo;In unseren Pressemitteilungen legen wir meist einen Plan der Umleitungsstrecke bei, da die Darstellung auf einer Karte übersichtlicher ist, als eine textliche Beschreibung“, erklärt Wild den Vorgang. Doch auch Straßen NRW stelle leider immer wieder fest, &bdquo;dass ortskundige Autofahrer die offiziell ausgeschilderten Umleitungen des Öfteren nicht nutzen, weil direktere Wege, beispielsweise durch Wohngebiete, möglich sind“. Mehr als 30 Verstöße bei kürzlichen Polizei-Kontrollen Dass der Ärger bei den Anwohnern der neu deklarierten Anliegerstraßen Dreianger, Jerusalemstraße und der Stukenhöfener Straße berechtigt zu sein scheint, zeigen Ergebnissen von kürzlich durchgeführten polizeilichen Kontrollen. Diese wurden durchgeführt, weil ein Anwohner eine Online-Anzeige stellte. An drei Tagen waren die Beamten für ein bis zwei Stunden vor Ort und konnten dabei jeweils mehr als 30 Verstöße zählen. Der erste Bauabschnitt soll bis Ostern fertiggestellt werden. Dann folgen vier Bauabschnitte, bei denen die Hansastraße (Rödinghausen) bzw. Bünder Straße (Preußisch Oldendorf) streckenweise voll gesperrt werden muss, wie Straßen NRW mitteilte. Die Umleitungsstrecken führen via Lübbecke über die B65, B239 und der Oberbauerschafter Straße (L876). Lesen Sie auch: Autofahrer nutzen Schleichwege in Rödinghausen: Polizei bittet zur Kasse

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