Vor dem Hoffenheim-Kracher: Ist Rödinghausen schon im Pokal-Fieber?

Rödinghausen. Männer in Arbeitskleidung stehen am Spielfeldrand des Häcker-Wiehenstadions. Zwei Tage vor dem Anpfiff bereiten sie das Stadion für den Pokal-Kracher des SV Rödinghausen gegen den Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim vor. Am Sonntag rechnet man beim Viertligisten wohl mit einem ausverkauften Spiel. Die NW hat sich vor dem Highlight der Saison in der Wiehengemeinde umgesehen. Ist die Gemeinde schon im Fußballfieber? Von Pokaleuphorie ist in Rödinghausen am Freitagmorgen noch keine Spur. Kaum etwas weist darauf hin, dass am Sonntag der Millionenclub aus Süddeutschland in die Wiehengemeinde reist. &bdquo;Wenn man durch den Ort fährt, dann merkt man nicht gleich, was am Wochenende ansteht“, sagt Dirk Blank, Ratsmitglied und Fan des SV Rödinghausen. Es sei aber schon &bdquo;ein besonderer Kick für die Menschen im Ort – und auch für die Fans, die alle zwei Wochen zu den Heimspielen kommen“, sagt der CDU-Politiker. Hohe Nachfrage nach Tickets Nun gut, Werbung musste man beim Viertligisten für das Pokalspiel auch nicht machen. Nachdem Dauerkarteninhaber im Vorfeld bereits einen Großteil der Tickets abgriffen, waren die Restkarten in Rekordzeit verkauft. &bdquo;Nach zwei Minuten waren die Karten weg“, erzählt Geschäftsstellenleiter Tobias Beine. Der Andrang sei so groß gewesen, dass man noch weitere 300 oder 400 Karten für die Haupttribüne hätte verkaufen können. Damit sich der SV Rödinghausen vor großer Kulisse im Stadion und vor den Fernsehkameras gut präsentiert, arbeitet Florian Hahn am Freitag am Stadion. Der Werbe-Spezialist aus Kirchlengern bringt Banner an den Werbebanden rund um die Arena an. &bdquo;Das machen wir aber unabhängig vom Pokalspiel“, sagt Hahn. Auf den neuen Plakaten wirbt der SVR um neue Mitglieder. Die Vereinswerbung ist eigentlich auch im Stadion zu sehen. Weil die Partie aber vom Deutschen-Fußball-Bund vermarktet wird, muss für das Spiel am Sonntag jegliche Werbung im Stadion überklebt werden. Bürgermeister tippt auf Heimsieg Den Kracher gegen Hoffenheim lässt sich auch Bürgermeister Siegfried Lux nicht entgehen. Die NW erreicht ihn am Freitag im Auto, Lux ist voller Vorfreude auf die Partie gegen den Bundesligisten. &bdquo;Da sind wir alle schon im Fieber“, sagt der Bürgermeister. Er ist sich sicher, dass die Mannschaft einen kämpferischen Auftritt hinlegen wird. &bdquo;Das Team hat sich mit dem Sieg gegen Köln gut vorbereitet. Mein Tipp: 3:2 für Rödinghausen“, sagt Lux. Ratsmitglied Dirk Blank blickt ebenfalls mit Vorfreude und Spannung auf die Partie. Der CDU-Politiker war in den vergangenen Jahren bereits bei den Pokalspielen gegen Dynamo Dresden und Bayern München dabei. Beide Spiele fanden jedoch nicht in Rödinghausen statt. &bdquo;Wenn man so ein Spiel im heimischen Stadion hat, dann ist es schon etwa anderes, als wenn man nach Lotte oder Osnabrück fahren muss.“ Blank glaubt wieder an eine Pokalüberraschung, tippt ebenfalls auf einen Heimsieg für den SVR. &bdquo;Allerdings im Elfmeterschießen.“ Kommt Dietmar Hopp nach Rödinghausen? Die Neue Westfälische hat vor dem Spiel auch die Fanbetreuung der TSG 1899 Hoffenheim kontaktiert. Öffentlich will sich dort niemand äußern, der Fan-Koordinator verweist auf die Pressekonferenz mit Trainer André Breitenreiter am Freitag. Aus dem Umfeld des Vereins ist aber zu hören, dass mehr als 250 Fans die etwa 466 Kilometer lange Reise von Sinsheim nach Rödinghausen antreten werden. 250 Karten sollen bisher an Auswärtsanhänger verkauft worden sein, einige weitere Fans aus Süddeutschland werden am Sonntag noch in Hoffenheim erwartet. &bdquo;Die Gästekasse ist geöffnet – aber nur für Gästefans“, sagt Tobias Beine . Ein spezielles Erinnerungsstück an die Reise nach Rödinghausen gibt es für die Heimfans und die Angereisten übrigens nicht. Pokalschals mit Logos von beiden Vereinen hat der SVR nicht angefertigt. Nun stellt sich noch die Frage, ob das wohl prominenteste Mitglied der TSG 1899 Hoffenheim am Sonntag auch an den Wiehen reisen wird. Die Rede ist von Dietmar Hopp. Der Milliardär hat den Verein in den Profifußball geführt. Ob der Mäzen unter den Gästen aus Hoffenheim ist, ist weder Bürgermeister Siegfried Lux noch Tobias Beine vom SVR bekannt. Eine kurzfristige Anreise wäre trotz der ausverkauften Arena aber möglich. Anders als die Fußballfans braucht Dietmar Hopp für die Partie sicherlich keine Eintrittskarte.

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