Flucht in der Nacht Update: Erneut Geldautomat in Rödinghausen gesprengt - Zeugin sieht Täter

Rödinghausen. Um 2.18 Uhr reißt ein lauter Knall die Anwohner der Bruchstraße in Rödinghausen aus dem Schlaf. Zuvor haben sich bisher unbekannte Täter Zugang zur dortigen Sparkassenfiliale verschafft und einen Geldautomaten gesprengt. "Es war derbe laut. Ich habe gleich zu meinem Mann gesagt, dass wieder ein Automat gesprengt wurde. Ich habe sofort mein Handy genommen und bei der Polizei angerufen", sagt eine 53-Jährige gegenüber der Neuen Westfälischen. Noch während sie mit der Polizei telefoniert, seien die Täter mit quietschenden Reifen geflüchtet, berichtet die Anwohnerin. Eine andere Zeugin soll die Täter sogar vom Fenster aus gesehen und mit ihrem Handy Fotos gemacht haben, wie ein Anwohner berichtet. Die Zeugin habe mehrere Täter gesehen, die mit einem dunklen Fluchtfahrzeug in Richtung A30 gerast sind. Polizei sichert Spuren Die Polizei war am Morgen noch mit der Spurensicherung am Tatort beschäftigt. Die Täter, von denen noch jede Spur fehlt, sollen aber mindestens zu zweit gewesen sein. Verletzt wurde niemand, dafür wurde der Vorraum des Gebäudes schwer beschädigt. Für Angaben zu eventueller Beute war es laut Polizei am Morgen noch zu früh. "Das müssen die weiteren Ermittlungen ergeben", sagte ein Sprecher.Inzwischen hat die Polizei weitere Details zum Einsatz veröffentlicht. Mehrere Anwohner haben sich gegen 2.20 Uhr auf der Leitstelle der Polizei gemeldet. Es habe mehrere laute Detonationen aus dem Bereich eines anliegenden Sparkassen-Gebäudes an der Bruchstraße gegeben. Nach bisherigen Erkenntnissen ist ein Bankautomat im Inneren der Filiale aufgesprengt und ein zweiter Automat beschädigt worden. Durch die Wucht der Detonation sind der Vorraum der Sparkasse und das anliegende Büroräume verwüstet worden. Laut Polizei ist ein beträchtlicher Sachschaden im Gebäude entstanden. Rauch strömt aus der Filiale Bei Eintreffen der ersten Polizisten sei eine deutliche Rauchentwicklung aus der Bankfiliale wahrgenommen worden. Aufgrund der noch vorhandenen Gefährdung durch mögliches weiteres Sprengmittel, wurde das Gebäude zunächst nicht betreten, so die Mitteilung der Polizei. Zur Überprüfung einer weiteren Explosionsgefahr sind anschließend Kräfte der Feuerwehr am Einsatzort eingetroffen. Nachdem der Vorraum entsprechend gesichert wurde, haben Kriminalbeamte die ersten Ermittlungen aufgenommen. Im weiteren Verlauf der Vormittages werden Spezialkräfte vom Landeskriminalamt zur Unterstützung hinzukommen. Der Tatort ist zurzeit weiträumig abgesperrt. Anhand von Zeugenaussagen sei davon auszugehen, dass mehrere Täter nach der Sprengung das Gebäude verließen und anschließend mit einem dunklen Fluchtfahrzeug in Richtung Autobahn 30 flüchteten. Eine anschließende Fahndung nach möglichen Tätern und Fluchtfahrzeugen verlief bislang ohne Ergebnis. Ob die flüchtigen Täter durch die Sprengung Diebesgut mitnehmen konnten, ist noch Bestandteil der Ermittlungen. Die Kriminalpolizei nimmt weitere Hinweise zur Tat unter der Telefonnummer (05221) 88 80 entgegen. Nicht die erste Sprengung in Rödinghausen Es ist die erste Sprengung eines Geldautomaten in Rödinghausen seit Februar - aber nicht die erste in der Filiale an der Bruchstraße. Zuletzt hatte es sie im Sommer 2021 getroffen. Zuletzt hatten die Täter an einem anderen Automaten, ebenfalls in Bruchmühlen, zugeschlagen und auch Geld erbeutet. Geldinstitute in Ostwestfalen-Lippe sind seit Jahren Ziel solcher Angriffe. Die Täter gehen in der Regel ähnlich vor, wie Ermittler nach etlichen Attacken praktisch baugleicher Art mittlerweile wissen. Meist reisen sie aus dem nahen Ausland an, oft aus den Niederlanden, und mit schnellen Autos. Ziel sind praktisch immer Automaten in der Nähe einer Autobahn, wie der A30 nahe Rödinghausen. Das verschafft ihnen nach den meist nächtlichen Sprengungen oft einen Vorsprung bei der Rückreise, insbesondere dann, wenn sie Beute machen konnten.

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