Trotziger SVR: „Dann arbeiten wir halt ab jetzt an einer neuen Serie“

Rödinghausen. Nein, natürlich hatte am Samstag Nachmittag nach dem 0:1 (0:0) gegen den SV Straelen niemand beim SV Rödinghausen das Datum 13. April 2019 auf dem Schirm. Der Tag, an dem die Rödinghauser zu Hause Fortuna Düsseldorf II unterlagen, um danach eine sagenhafte Serie von 27 Heimspielen in Folge ohne Niederlage zu starten, die jetzt am Samstag, 27. Februar 2021, ein unglückliches Ende fand. Straelen schon wieder der Spielverderber Ausgerechnet der SV Straelen, ließe sich noch ergänzen. Denn schon im Hinspiel hatte die Multi-Kulti-Truppe vom Niederrhein den SVR mächtig geärgert, als ihr in der Nachspielzeit das 2:2 gelang. Jetzt gaben die Mannen um den Ex-Rödinghauser Konstantin Möllering erneut den späten Spielverderber und schlugen kurz vor Schluss zu: ein in der 90. Minute von Cagatay Kader unhaltbar verwandelter Strafstoß und der wenig später folgende Abpfiff ließ die Gäste in der eingenommenen Festung Häcker Wiehenstadion feiern, als hätten sie die Meisterschaft gewonnen. »Gehen wir in Führung, sieht es ganz anders« &bdquo;Das ist bitter und unglaublich ärgerlich. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt. Gehen wir in Führung, sieht es ganz anders“, fasste Ba-Muaka Simakala die Partie in wenigen Sätzen zusammen. Beim in dieser Saison erfolgreichsten Rödinghauser Torschützen saß der Stachel der Enttäuschung besonders tief, denn Simakala verpasste die angesprochene Führung mit einem Kopfball an die Latte (23.) und einem Freistoß an den Außenpfosten (51.) gleich zweimal denkbar knapp. Flottmann sieht fünfte gelbe Karte Aus Sicht der Hausherren hatte die Partie aber noch einen anderen Pechvogel. Als die Gäste nach einem Ballgewinn am eigenen Strafraum konterten ließ sich SVR-Kapitän Daniel Flottmann vom schnellen Cagatay Kader überspielen und lief diesem anschließend in die Hacken – die Frage, ob das Foul kurz vor dem Strafraum oder auf der Linie war, ist müßig, denn Schiedsrichter Julian Engelmann entschied ohne großes Zögern auf Strafstoß und zeigte Flottmann die gelbe Karte – seine fünfte. Der Gefoulte führte selbst aus und ließ Torhüter Alexander Sebald, der erst kürzlich beim 2:1-Sieg im Heimspiel gegen Schalke dank eines in der 90. Minute abgewehrten Elfmeters zum Helden geworden war, keine Abwehrchance. SVR gehen die Innenverteidiger aus Den Strafstoß verursacht und die fünfte gelbe Karte gesehen: nein, es war nicht der Tag des Daniel Flottmann. Zu allem Überfluss ist der SVR-Kapitän jetzt gesperrt und fällt für das nächste Spiel am kommenden Samstag beim VfB Homberg aus. Dieser Ausfall stellt Trainer Nils Drube vor eine echte Denksportaufgabe, denn mit Flottmann sowie Julian Wolff und Mirko Schuster (beide verletzt) fehlen jetzt drei Spieler für den sensiblen Part in der Abwehrzentrale. Der nachverpflichtete Calvin Brackelmann ist ebenfalls noch kein Thema. &bdquo;Da müssen wir uns etwas einfallen lassen“, so Drube, dem in Tobias Reithmeir nur noch ein gelernter Innenverteidiger zur Verfügung steht. Drube: Kein Vorwurf an die Mannschaft &bdquo;Wir dürfen Flotti in dieser Szene nicht so ins Eins-gegen-Eins schicken, da hätte eine Absicherung da sein müssen. So etwas darf uns in der 90. Minute nicht passieren“, ärgerte sich Trainer Nils Drube, der seiner Mannschaft aber keine Vorwürfe machen wollte. &bdquo;Die Jungs haben Willen gezeigt, wir haben alles versucht.“ Wie eng am Samstag im erneut zuschauerleeren Häcker Wiehenstadion Freud und Leid beieinanderlagen, zeigte die 88. Spielminute. Ba-Muaka Simakala kam in zentraler Position zum Abschluss und scheiterte an Straelens Torhüter Robin Udegbe. Wenige Sekunden später kamen die Gäste am eigenen Strafraum in Ballbesitz und starteten den entscheidenden Gegenangriff. Kurzen und Arkenberg sind enttäuscht &bdquo;Echt schwer, nach so einem Spiel die richtigen Worte zu finden“, lautete dann auch der erste Kommentar von Patrick Kurzen. Rödinghausens Mann für die rechte Bahn besaß in der ersten Halbzeit eine Kopfballchance und reihte sich damit in die Liste der vergebenen Tormöglichkeiten ein. &bdquo;Ich hatte nie das Gefühl, dass wir dieses Spiel verlieren können. Und selbst, wenn wir kein Tor machen, dürfen wir das hier nicht verlieren“, ärgerte sich &bdquo;Patti“ Kurzen. In die gleiche Kerbe schlug Fynn Arkenberg. &bdquo;Wir hatten das Spiel 90 Minuten in der Hand und müssen das Tor aus einer unseren Chancen machen. Dann ist es eine Unaufmerksamkeit, und wir gehen als Verlierer vom Platz.“ Der Außenverteidiger war in der 64. Minute mitaufgerückt und zog aus 18 Metern wuchtig ab, doch auch in dieser Szene war Straelens starker Schlussmann Udegbe zur Stelle. "Unsere Serie steht jetzt wieder bei null" Was den Rödinghausern, die in der Tabelle RW Oberhausen passieren lassen mussten und jetzt Siebter sind, am Samstag in Person von Patrick Kurzen blieb, war Pragmatismus und der Blick nach vorne. &bdquo;Unsere Serie steht ja jetzt wieder bei null. Dann arbeiten wir halt ab jetzt an einer neuen Serie und stellen sie im nächsten Heimspiel auf eins.“

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