SV Rödinghausen: Derflinger macht seinen Ausrutscher wieder gut

Rödinghausen. Es sind natürlich die prägnanten Szenen, die vom 2:0 (0:0)-Sieg des SV Rödinghausen gegen RW Ahlen in Erinnerung bleiben werden. Das Elfmeter-Missgeschick, bei dem Christian Derflinger ausrutscht und den Ball im hohen Bogen über das gegnerische Tor senst, das erlösende 1:0 in der 77. Minute eben durch Derflinger und das 2:0 in der 83. Minute, mit dem Angelo Langer den Deckel auf Rödinghausens dritten Ligasieg in Folge schraubt. Zum Geduldsspiel am Samstag im erneut zuschauerleeren Häcker Wiehenstadion gehört jedoch auch eine Szene am Spielfeldrand. Zuspruch vom Trainer Es muss so um die 70. Spielminute gewesen sein, als Trainer Nils Drube seinen Spieler Christian Derflinger an die Seitenauslinie holt. &bdquo;Ich habe ihm gut zugesprochen, dass er es weiter probieren soll und sich belohnen wird, wenn er hartnäckig bleibt“, lüftete Drube im Nachhinein das Geheimnis um den Inhalt des Gesprächs. Letzteres wäre wohl eine Randnotiz geblieben, hätte Christian Derflinger nicht tatsächlich noch getroffen. Torhüter hat seine Hände im Spiel &bdquo;Ich wollte unbedingt das Tor machen und bin brutal erleichtert, dass es doch noch geklappt hat“, war dann auch Derflingers erster, fast schon alles sagender Kommentar. Zuvor hatten der 26-jährige Österreicher und seine Mannen viel versucht und allein im ersten Durchgang 9:0 Torschüsse auf den Kasten der seit zwei Monaten sieglosen Gäste abgegeben. Doch entweder hatte der mit Abstand beste Ahlener Akteur, Torhüter Rafael Hester, irgendwie noch seine Finger im einseitigen Spiel oder den Rödinghauser Schützen um Jannik Mause, Ba-Muaka Simakala und Patrick Kurzen fehlte es an Genauigkeit. Missglückter Elfmeter Auch Christian Derflinger versuchte es mehrfach. Sowohl als wieder einmal vorzüglicher Vorbereiter als auch selbst aus der zweiten Reihe. Doch erst ein von Schiedsrichter Thibaut Scheer verhängter Handelfmeter, nachdem Simakala per Freistoß in die Ahlener Mauer geschossen und Ahlens Kapitän Kevin Kahlert den Ball wohl an die Hand bekommen hatte (und mit Gelb-Rot den Platz verlassen musste), schien in der 58. Spielminute das Tor zur längst überfälligen Rödinghauser Führung zu öffnen. Doch Pustekuchen ! Derflinger rutschte bei der Ausführung weg, die Kugel landete hinter dem Tor im Fangnetz. Happy End für Derflinger &bdquo;Der Elfmeter war megabitter. Ich bin weggerutscht, obwohl ich eigentlich die richtigen Stollen hatte. Das tat mir für die Mannschaft unheimlich leid“, erklärte Christian Derflinger, der nach seinem Fehlschuss auf dem Hosenboden landete, von seinen herbeieilenden Mitspielern jedoch sofort wieder auf die Beine gestellt wurde. Dass es dann in der 77. Minute eben dieser Derflinger sein sollte, der nach Zuspruch vom Trainer und mit seinem gefühlt x-ten Versuch endlich am starken Hester vorbei kommen sollte – mehr als eine Randnotiz. Drube, der Mentalcoach &bdquo;Christian ist ein sehr nachdenklicher Mensch. Er hat sich den Kopf darüber zerbrochen, warum es denn mit dem ersten Saisontor nicht klappt“, berichtet Drube, der dabei wohl nicht nur als Fußballlehrer, sondern auch als Mentalcoach gefragt war. Nun aber ist der Knoten erst einmal geplatzt – bei Christian Derflinger, aber auch bei seiner Mannschaft, die den dritten Sieg in Folge holte. &bdquo;Die Aggressivität im Spiel gegen den Ball ist besser geworden. Ich denke, dass wir dadurch viel schwerer zu bespielen sind“, meint der Österreicher, der verletzungsbedingt die vergangene Saison fast komplett verpasst hatte. &bdquo;Das waren fast zehn Monate. Jetzt aber fühle ich mich wieder sehr gut“, betont Rödinghausens Nummer 17. Wozu ein fitter Christian Derflinger gut ist, hat man ja am Samstag gesehen.

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