Irres Fußballspiel! SV Rödinghausen kassiert Ausgleich durch Torhüter

Rödinghausen. Jens Lehmann, Frank Rost, Marwin Hitz – und jetzt Ricco Cymer. Die Nummer Eins von Alemannia Aachen hat die Liste der treffenden Torhüter-Helden verlängert. Zum Leidwesen von Regionalliga-Tabellenführer SV Rödinghausen, der sich am Sonntag Nachmittag im Häcker Wiehenstadion vor den 1.022 Zuschauern mit einem 3:3 (2:0) Unentschieden begnügen musste, da Torhüter Cymer in der dritten Minute der Nachspielzeit das Spielgerät in Mittelstürmermanier unter die Latte des Rödinghauser Tores nagelte – der spektakuläre Schlusspunkt eines irren Fußballspiels. Es bleibt vorerst dabei: Der SV Rödinghausen kann gegen Alemannia Aachen nicht gewinnen. Auch im achten (!) Regionalliga-Duell in Folge gab es für die Ostwestfalen keinen Sieg. &bdquo;Das war ein Déjà-vu des Hinspiels", fühlte sich Rödinghausens Trainer Enrico Maaßen an die 2:3-Niederlage in Aachen erinnert – auch da traf die Alemannia in der Nachspielzeit. »Es fühlt sich schon sehr nach einer Niederlage an« &bdquo;Es fühlt sich schon sehr nach einer Niederlage an", bestätigte Omar Haktab Traore, Rödinghausens Dauerbrenner auf der rechten Seite. Er und seine Mannen verpassten damit die Chance, den Vorsprung auf den Tabellenzweiten SC Verl noch ein bisschen größer werden zu lassen. Verl hatte am Samstag beim 0:0 gegen Fortuna Düsseldorf II gepatzt, jetzt sammelten auch die Rödinghauser nur einen Punkt. &bdquo;Nach dem Verzicht auf den Aufstieg ist ja viel spekuliert worden. Doch wir haben noch immer gesteckte Ziele, die wir erreichen wollen. Wir wollen das Maximum erreichen und den Platz an der Spitze verteidigen", schob Traore trotzig hinterher. Einen Sieger beim Unentschieden gab es trotzdem: Sport 1. Der Münchner Fernsehsender hatte die Partie im Wiehenstadion als Regionalliga-Spiel des Tages ausgewählt und wurde mit einem Sechs-Tore-Spektakel inklusive Torhüter-Treffer belohnt. &bdquo;Ich habe auf meine Pulsuhr geguckt, es war ein intensives und aufregendes Spiel, das würdig wahr als TV-Spiel gezeigt zu werden", betonte Aachens Trainer Fuat Kilic. Der war nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Florian Visse natürlich stolz auf seine Jungs, &bdquo;dass wir zu keinem Zeitpunkt des Spiels aufgesteckt haben und uns für den Aufwand doch noch belohnt haben". Aachener ließen nicht locker Dabei hätte es die Geschichte des Simon Engelmann werden können. Rödinghausens Torlieferant vom Dienst hatte zum 1:0 (31.) nach überragender Vorarbeit von Lars Lokotsch getroffen und in der 41. Minute – nach starkem Zuspiel von Felix Backszat – zum 2:0 nachgelegt. Für Phänomen Engelmann die Saisontore Nummer 21 und 22, womit er seinen in der vergangenen Saison aufgestellten Torrekord (20) schon jetzt geknackt hat. Die mutig auftretenden Aachener ließen aber nicht locker und verkürzten kurz nach Wiederanpfiff durch Vincent Bosen auf 1:2. Und hatten auch auf Eros Dacajs windunterstützten Freistoßtreffer (dabei sah Cymer alles andere als gut aus) zum 3:1 (52.) eine Antwort, da Boesen nur drei Minuten später den alten Abstand wiederherstellte. &bdquo;In der zweiten Halbzeit haben wir uns auf ein wildes Spiel eingelassen. Dabei hatten wir nach dem 3:1 und auch nach dem 3:2 alles im Griff. Den letzten Ball hatten wir schon geklärt und verlieren ihn wieder. Das war total unnötig, auch wenn der Punkt für Aachen am Ende verdient ist", fasste SVR-Coach Enrico Maaßen zusammen. Seine Mannen erhöhten die Serie der Spiele ohne Niederlage auf elf und liegen weiterhin sieben Punkte vor dem SC Verl, der allerdings drei Spiele weniger absolviert hat. Aufsteigen wird der Tabellenführer durch den Lizenzverzicht bekanntlich nicht, doch das ändert nichts an Maaßens Ehrgeiz: &bdquo;Bis zum Saisonende wollen wir jetzt jedes Spiel gewinnen."

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