Von
Carina Schmihing
15.08.2017 | 15.08.2017, 09:55
Rödinghausen
Erholung: Bereits zum 24. Mal lädt der Verein Kinder aus Weißrussland über die Ferien ein
20 Jungen und Mädchen sowie ihre Lehrerinnen Alena Vasiukevich und Alina Khaladtsova aus der Region Tschernobyl besuchen in den Ferien den Kreis Herford. In Empfang genommen wurden sie vom Rödinghausener Bürgermeister Vortmeyer, dem Vorsitzenden des Vereins Kinder aus Tschernobyl in Herford Klaus Wörmann und Siegfried Lux von der Sparkasse Herford. | © Carina Schmihing
Kreis Herford. Eine Auszeit von der täglichen Strahlenbelastung: Auf Einladung des Vereins „Kinder aus Tschernobyl in Herford“ besuchen in diesem Jahr 20 Jungen und Mädchen den Kreis. Mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm gestaltet der Verein seit 1992 einen mehrwöchigen Aufenthalt von Kindern aus der Region der Nuklearkatastrophe.
Die ersten zwei Wochen verbringen die Jungen und Mädchen gemeinsam im Jugendgästehaus in Rödinghausen. Anschließend dürfen jeweils zwei Kinder eine Gastfamilie besuchen. Zum Start des Aufenthalts begrüßt Bürgermeister Ernst-Wilhelm Vortmeyer die Kinder. „Es ist wichtig, dass wir unseren Blick immer wieder auf die Risiken von Atomenergie lenken“, erklärt Vortmeyer.
In den folgenden Tagen werden sie das Freibad, den Hof Dahremöller, die Landfrauen und das Holzhandwerkermuseum besuchen. „Die Kinder schwärmen jedes Jahr vom Schwimmen“, sagt Lehrerin Elena Vasiukevich. Damit sie trotz des schlechten Wetters das Freibad besuchen können, wird die Wassertemperatur extra für die jungen Besucher aus Tschernobyl erhöht.
Im Alltag seien die Kinder stark von der nuklearen Strahlung betroffen, schildert der Vereinsvorsitzende Klaus Wörmann. Weißrussland verharmlose die gesundheitlichen Folgen. Viele Kinder, die in der belasteten Region aufwachsen, weisen eine langsamere Entwicklung auf. Auch die Armut, die auf den Dörfern herrsche, lastet auf den Kindern.
Die gute Luft und die unbelasteten Lebensmittel in Deutschland täten der Gesundheit der Kinder gut. Ein Jahr lang wären die guten Auswirkungen der Aufenthalts spürbar, erklären die Lehrerinnen. Das stärke besonders ihr Immunsystem.Bei der Anmeldung werden Jungen und Mädchen aus sozial schwachen und kinderreichen Familien bevorzugt.
Ein Webabo bietet Zugriff auf alle Artikel.
Mit NW+-Updates per Mail - jederzeit kündbar.