Löhne

Baustelle Werster Straße sorgt für Ärger

Genervt: Die Anwohnerinnen Paloma Fernandez (l.) und Brigitta Crämer-Hennig wollen eine Ausbesserung der Straße und ein Durchfahrtsverbot für Lkw während der Zeit der Baustelle an der Werster Straße. | © Christine Warnecke

Christine Warnecke
25.02.2017 | 25.02.2017, 05:50

Löhne. Schon auf der Brückenstraße über die Werre stauen sich die Autos. Zwei entnervte Fahrer kürzen verbotenerweise durch eine Einbahnstraße ab. Statt geradeaus auf die Werster Straße, die gesperrt ist, fahren die meisten am Kreisel rechts "In den Fichten". Die ist durch Bodenwellen eigentlich verkehrsberuhigt und in der sich links anschließenden Gohfelder Straße herrscht Tempo 30. "Hier geht es aber zu wie auf der Autobahn", schildert Anwohnerin Brigitta Crämer-Hennig. "Ich wohne mit wenigen Unterbrechungen mein ganzes Leben lang hier, aber so schlimm habe ich es noch nie erlebt." Ein Facebook-Nutzer nannte die Situation ein "übles Verkehrschaos".

Schuld an den Auto- und Lkw-Massen, die sich durch die Nebenstraßen schieben, ist die Baustelle auf der Werster Straße. Durch die Sperrung wird der obere Teil der Brückenstraße praktisch zur Sackgasse. Die Gohfelder Straße ist die direkte Parallele zur Brückenstraße und damit der schnellste Weg an der Sperrung vorbei. "Der Lärm ist das Schlimmste, besonders durch die Lkw", sagt Crämer-Hennig.

"Dass das passiert, war ja zu erwarten", ist die erste Reaktion von Olaf Bokämper, bei der Stadt unter anderem zuständig für die Verkehrslenkung. Eine offizielle Umleitung gebe es natürlich, die sei allerdings "weiträumig". Von der Autobahnabfahrt Gohfeld führt sie durch Löhne-Bahnhof und Mennighüffen über die Bergkirchener Straße auf die Werster Straße zurück. Laut Google Maps ein Umweg von etwa 15 Kilometern und 20 Autominuten.

"Wir mussten die Strecke so legen, da Umleitungen Landstraßen sein müssen, das ist Vorgabe. Kleinere Straßen sind für die Belastung nicht ausgelegt", so Bokämper. Dass nun ortskundige Fahrer und diejenigen, die sich an ihr Navigationsgerät halten, nicht die beschriebene Umleitung nehmen, könne man nicht verhindern.

Brigitta Crämer-Hennig und ihre Nachbarin Paloma Fernandez vermissen ein Durchfahrtsverbot für Lkw, "das war im Gespräch, ist aber offensichtlich nicht durchgekommen". Bokämper bestätigt, dass ein solches diskutiert wurde. "Es war aber nicht machbar, weil einfach zu viel Industrie in dem Gebiet ansässig ist und damit Ziel vieler Lasttransporte. Die Stadt Bad Oeynhausen hat ein Verbot abgelehnt."

Weiteres Ärgernis ist für Paloma Fernandez und Brigitta Crämer-Hennig der schlechte Zustand der Straße. In den Schlaglöchern und auf den Grünflächen zwischen den Einfahrten sammelt sich das Regenwasser, es gibt keinen befestigten Bürgersteig. "Das Wasser spritzt schon mal bis an die Häuser. Es gibt Tage, da kann man eigentlich gleich wieder reingehen und sich umziehen", erzählt Fernandez.

Brigitta Crämer-Hennig habe schon öfter und vor Jahren mit der Stadt über eine Erneuerung der Straße gesprochen. Von ihrer Seite hieß es auch gegenüber der NW nur, es werde darüber nachgedacht, die Straße mittelfristig in den Sanierungsplan aufzunehmen. Das Straßenbauprogramm müsse aber in jedem Fall erst noch durch den Rat gehen.