Löhnerin soll Drahtzieherin bei Netzwerk zur Zwangsprostitution gewesen sein

Löhne (indi/ nw). Wegen des Verdachts, Menschen zur Prostitution gezwungen zu haben und wegen Menschenhandels beginnt am 11. November ein aufwendiger Prozess mit zehn Angeklagten vor dem Landgericht Bielefeld. 29 Verhandlungstage sind bis zum 30. April 2026 angesetzt. Angeklagt sind auch ein Mann und eine Frau aus Löhne. Über das Verfahren informiert das Landgericht Bielefeld in einer umfangreichen Pressemitteilung. Die 57 Jahre alte Löhnerin soll spätestens im Jahr 2018 begonnen haben, thailändische Frauen und Transsexuelle im Bundesgebiet der Prostitution zuzuführen. Der Frau wird vorgeworfen, ein Netzwerk zu verschiedenen Thai-Bordellbetrieben im Bundesgebiet geknüpft haben, in denen illegal nach Deutschland eingereiste thailändische Prostituierte beschäftigt worden sein sollen. Vor Ort soll jeweils eine . &bdquo;Puffmutter“ als Betreiberin verantwortlich gewesen sein. Lesen Sie auch: Kreis Herford als &bdquo;Rotlicht-Hochburg“: Behörden gehen gegen illegale Prostitution vor Zudem sollen Menschen in Thailand Teil des Netzwerkes sein. Diese sollen die Frauen und Transsexuelle in Thailand für die Prostitution in der Bundesrepublik akquiriert und die Beschaffung von Touristen-Visa organisiert haben.Die thailändischen Prostituierten sollen für die Schleusung zunächst Beträge zwischen 18.000 Euro und 36.000 Euro geschuldet haben. Die Frauen sollen nach Ankunft in der Bundesrepublik gezwungen worden sein, diese Beträge durch Ausübung der Prostitution in den Bordellen des Netzwerks abzuarbeiten. Von Bordell zu Bordell geschickt Dabei sollen die Einnahmen jeweils zur Hälfte zwischen der Angeklagten aus Löhne als Organisatorin und den Puffmüttern vor Ort geteilt worden sein. Darüber hinaus soll es die Pflicht der Prostituierten gewesen sein, Beträge für Lebensmittel und Hygieneartikel zu entrichten, die auf den Schuldenbetrag addiert worden sein sollen. Auf Weisung der Löhnerin und später auch auf Weisung der weiteren Organisatoren sollen die Prostituierten zu einem weiteren Bordell des Netzwerks weitergeleitet worden sein, sobald sich die Einnahmen einer Prostituierten vor Ort verringerten. Auch die Betreiberinnen der weiteren Bordelle sollen verpflichtet gewesen sein, die Prostituierten zu beaufsichtigen und die Schleusungsschulden einzutreiben und nach dem 50:50-Modell an die Angeklagte aus Löhne zu weiterzuleiten. In allen Bordellen des Netzwerks sollen den Prostituierten bis zur vollständigen Schuldentilgung die durch die sexuellen Dienstleistungen generierten Einnahmen vollständig abgenommen oder auch gar nicht erst ausgehändigt worden sein. Wirtschaftliche Abhängigkeit Allen Beteiligten soll bekannt und von ihnen gewollt gewesen sein, dass die Prostituierten, die bis zur vollständigen Abtragung der Schulden nahezu keine eigene Einnahmen generieren konnten, dazu veranlasst worden sein sollen, die ausgeübte Prostitutionstätigkeit fortzusetzen. Die wirtschaftliche Abhängigkeit über mehrere Monate hinweg sei allen Angeklagten bewusst gewesen. Zum Teil hätten die Prostituierten auch ihren Pass abgeben müssen. Die Prostituierten sollen keine Möglichkeit gehabt haben, diese Situation selbst zu beenden, da sie weder über die finanziellen Mittel verfügt noch angesichts ihres unrechtmäßigen Aufenthalts in Deutschland die Möglichkeit gehabt haben sollen, die Schulden auf andere Art und Weise als durch die Prostitutionsausübung zurückzuzahlen. Die Bordellbetreiberinnen sollen die Prostituierten angewiesen haben, täglich zu arbeiten und keine Freier abzulehnen. Zwar soll es möglich gewesen sein, auf die Verwendung von Kondomen zu bestehen. Gleichwohl sollen die Bordellbetreiberinnen die Prostituierten unter Verweis auf ihre Schulden auch dazu gebracht haben, sexuelle Dienstleistungen ohne Kondom anzubieten. Erst frei nach Zahlung der Schulden Erst nach Zahlung der Schleusungsschulden sollen die Prostituierten in ihrer Entscheidung hinsichtlich der weiteren Prostitutionsausübung frei gewesen sein. Bei einer weiteren Tätigkeit in Bordellen des Netzwerks sollen sie verpflichtet gewesen sein, entweder weiterhin die Hälfte ihrer Einnahmen für Unterbringungs- und Verpflegungskosten an die Bordellbetreiber abzugeben oder an diese wöchentliche Mietzahlungen zwischen 500 und 600 Euro zu entrichten. Auch interessant: Nach Razzia in Löhner Bordell: 59-jährige Frau vor Gericht Der 58 Jahre alte Angeklagte Bad Oeynhausener soll sich im Jahr 2019 dem Netzwerk als Fahrer oder Kurier angeschlossen haben. Auch dieser soll dabei von den gesamten Vorgängen gewusst und hatte Kenntnis davon gehabt haben, dass die von ihm transportierten Prostituierten keine gültigen Visa hatten. Der Drahtzieherin geholfen Spätestens im Februar 2020 soll sich auch ein weiterer 53 Jahre alter Angeklagter aus Löhne dem Netzwerk angeschlossen haben und wie die Angeklagte Löhnerin als Organisator im Bundesgebiet bei der Einschleusung von Thailänderinnen maßgebend mitgewirkt haben. Auch er soll ab August 2024 die Einnahmen zu 50 Prozent bis zur vollständigen Zahlung der Schleusungskosten von 18.000 Euro für sich behalten haben. Ein 59 Jahre alter Bünder soll als Betreiber eines Bordells in Bünde dem Netzwerk angehört haben. Allen Angeklagten wird vorgeworfen, dass sie zwischen Januar 2019 und dem 7. Mai 2025 in Löhne und andernorts in unterschiedlicher Beteiligung und in unterschiedlicher Art und Weise sich der Zwangsprostitution, der Geldwäsche und der Beihilfe zu einer unerlaubten Beschäftigung unter Verstoß gegen das Ausländergesetz strafbar gemacht haben. Die Verhandlung beginnt am Dienstag, 11. November, 9.30 Uhr vor dem Landgericht Bielefeld. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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