Neustart auf Naxos: Was die Löhner Kandidatin zu „The Biggest Loser“ geführt hat

Löhne. Als die Zahl auf der Waage dreistellig wurde, hat es &bdquo;Klick“ gemacht. &bdquo;Das war der letzte Schub, der mir noch gefehlt hat“, sagt Jessica Segelcke über den wohl einschneidendsten Augenblick ihres vergangenen Jahres. Es war der Moment, in dem die 42-Jährige endgültig den Sprung ins Fernsehen wagte. Seit 12. Januar ist die Löhnerin in der TV-Show &bdquo;The Biggest Loser“ zu sehen – und kämpft dort nicht nur gegen ihre Kilos, sondern auch gegen ihre Vergangenheit. Schon früher hat Jessica Segelcke nach eigenen Worten gerne Sat.1 eingeschaltet, um die gleichsam bekannte wie beliebte Abnehm-Challenge im Fernsehen zu verfolgen. Insbesondere zur Unterhaltung, sicherlich. Insgeheim aber vielleicht auch aus persönlichen Gründen. &bdquo;Dass ich übergewichtig bin, war mir ja immer bewusst“, sagt sie. &bdquo;Aber wenn es um meinen eigenen Körper ging, habe ich gerne einiges verdrängt und verschwiegen.“ Lebenswandel vor laufender Kamera Zumindest bis jetzt. Mittlerweile nämlich geht die Löhnerin, die ursprünglich aus Brandenburg kommt und über Minden den Weg in die Werrestadt gefunden hat, deutlich offener mit dem Thema um als noch vor wenigen Monaten. Auch und insbesondere, weil die Kandidatinnen und Kandidaten bei &bdquo;The Biggest Loser“ zum Reden regelrecht animiert werden. Zum einen, um die emotionale Note der Show zu stärken. Nicht zuletzt aber auch aus psychologischer Perspektive, wie Segelcke berichtet. &bdquo;Darüber zu sprechen hilft ungemein, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen und ein Bewusstsein für sich zu entwickeln. Das habe ich im Camp gelernt.“ Lesen Sie auch: Vom Alltagsstress zur TV-Challenge: Löhnerin stellt sich der Waage bei &bdquo;The Biggest Loser“ Kennengelernt haben dieses Camp am vergangenen Sonntag auch etliche Fernsehzuschauer. In Folge 1 der neuen Staffel sind die 14 Teilnehmer auf der griechischen Insel Naxos angekommen, mussten erste Aufgaben bewältigen, die Zimmer unter sich aufteilen. Die Charaktere konnten sich einem breiten Publikum präsentieren, ihre Eigenschaften herausstellen. Auch gewogen wurden die Kandidatinnen und Kandidaten bereits, begleitet von Gesprächen mit den Trainern Ramin Abtin und Christine Theiss. Denn: &bdquo;Wenn man etwas verändern möchte, ist es wichtig, sich mit dem Ausgangspunkt zu beschäftigen“, wie Abtin es formulierte. Bewegende Momente und reichlich Rückschläge Jessica Segelcke hat das längst getan. Eine Adipositas, ein Body-Mass-Index über 40, ein Gewicht von 110 Kilogramm bei nur 1,58 Metern Körpergröße – die Löhnerin weiß, wie sich Übergewicht anfühlt. Wie schwer es sich damit lebt. Und auch: wo es herkommt. &bdquo;Ich hatte immer schon mehr als andere auf den Rippen“, sagt sie zwar. Allein darauf aber möchte sie sich nicht zurückziehen. Viel mehr war es eine Verkettung unterschiedlichster Umstände, die zu immer mehr Kilos auf der Waage geführt haben. Stressige Situationen und &bdquo;Essen als Ausweg“, wie Jessica es in der Auftaktfolge beschrieb, sind da nur ein Teilaspekt. Auch die Schwangerschaften, die ihr und ihrem Ehemann 2007 und 2009 zwei Kinder schenkten, erhöhten ihr Gewicht. Zusätzliche Pfunde, die sie nicht komplett wieder loswurde. &bdquo;Irgendwann hatte sich mein Gewicht bei 90 bis 95 Kilogramm eingependelt“, sagt Jessica. Vor zwei Jahren aber war es damit vorbei. Binnen weniger Monate musste sie gleich mehrere Todesfälle in Verwandtschaft und engerem Umfeld verkraften, einen davon kurz nach ihrer nachgeholten kirchlichen Hochzeit. Diese zeitliche Nähe, so sagt sie, habe ihr schwer zu schaffen gemacht und sich auch auf der Waage bemerkbar gemacht. &bdquo;Ich bin in ein tiefes Loch gefallen.“ Als sie schließlich den Entschluss fasste, nach Jahrzehnten das Rauchen aufzugeben, war eine Gewichtsreduktion in noch weitere Ferne gerückt. Am Sonntag geht es weiter Bis sie sich im vergangenen Jahr schließlich an &bdquo;The Biggest Loser“ erinnerte – und kurzerhand beschloss, ihrem Leben eine neue Wendung zu verleihen. &bdquo;Ich wollte mich endlich wieder wohlfühlen“, sagt Jessica. Und hat dabei nicht nur ihr Gewicht, sondern auch ihren Alltag im Blick. Versuche, sich dagegen zu stemmen, habe es schließlich schon mehrfach gegeben. &bdquo;Aber die Psyche hat meist nicht lange mitgespielt“, sagt sie. &bdquo;Irgendwann war ich immer wieder an einem Punkt, an dem ich zurückgefallen bin.“ Sei es in Sachen Ernährung, sei es bei Konfliktsituationen auf der Arbeit. Das könnte Sie auch interessieren: &bdquo;Bauer sucht Frau“: Markus aus Herford macht mit Bauer Heino Schluss – per Whatsapp Dass die Sat.1-Show nun neue Kräfte freisetzen kann – davon ist die 42-Jährige schon jetzt überzeugt. Denn &bdquo;The Biggest Loser“ sei keinesfalls nur auf Ernährung und Bewegung ausgelegt. &bdquo;Die Sendung setzt auch bei der Psyche an und hilft, diesen einen Punkt zu überwinden“, beschreibt sie ihre Erfahrung. Als offener Mensch falle ihr auch der Weg in die Öffentlichkeit nicht sonderlich schwer. Und: Die Auseinandersetzung mit Verhaltensweisen, Mustern und äußeren Umständen trägt bereits Früchte. So hat sich Jessica mittlerweile nicht nur von ihrem langjährigen Job getrennt und bei ihrer früheren Arbeitgeberin – dem Malerbetrieb Claudia Oestreich-Sonntag in Porta-Westfalica – eine neue berufliche Zukunft gefunden. Auch die ersten Kilos sind bereits gepurzelt. Zu viel sei an dieser Stelle noch nicht verraten. Am kommenden Sonntag, 19. Januar, aber geht es für Jessica Segelcke auf Naxos zum ersten entscheidenden Wiegen. Zu sehen ist die zweite Folge von &bdquo;The Biggest Loser“ ab 17.45 Uhr auf Sat.1 und Joyn.

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