„Eine Katastrophe“: Anlieger von Löhner Großbaustelle fürchten um ihre Autos

Löhne. Tiefe Rillen, Schlaglöcher, Bodenwellen – das Wort &bdquo;uneben“ ist aktuell für den Scheidkamp eine echte Untertreibung. Gleich mehrere Einträge im Mängelmelder der Stadt Löhne beschreiben die Baustelle am Scheidkamp als &bdquo;Katastrophe“. Auch bei der NW-Redaktion haben sich schon Anlieger gemeldet. Die Großbaustelle im Gewerbegebiet frustriert seit einigen Wochen offensichtlich alle, die täglich dort zur Arbeit fahren. Bei der Stadt Löhne kann man den Frust nachvollziehen. Während weiter versucht werde, kurzfristig mit dem Angleichen und Ausfüllen der Schlaglöcher Abhilfe zu schaffen, soll es bald aber auch eine langfristige Lösung geben. Der Scheidkamp, der das Hermes-Logistikzentrum, Relux und weitere Firmen anbindet, war schon länger in einem schlechten Zustand und wird aktuell komplett erneuert. Den Anfang machte bei den Bauarbeiten am Scheidkamp im Sommer 2023 die Entwässerung. Ein zentrales Regenklärbecken in der Nähe des Bahnwegs wurde gebaut. Das gereinigte Oberflächenwasser wird von dort ins nahe gelegene Hochwasserrückhaltebecken geleitet, zwischengespeichert und gedrosselt der Vorflut zugeführt. Im Anschluss wurde ein neuer Regenwasserkanal von rund 300 Metern Länge zwischen Bahnweg und Scheidkamp verlegt. Parallel dazu wurde ein neuer Radweg zwischen den beiden Straßen gebaut. Seit Januar wird auf der Straße gebaut Im Januar sind dann die Arbeiten auf der eigentlichen Fahrbahn gestartet. Diese wird breiter als vorher und bekommt einen Geh- und Radweg. Für diese Erweiterung hat die Stadt eigens Flächen dazugekauft. Seitdem wandert die Baustelle Stück für Stück den Scheidkamp entlang. &bdquo;Für die Sanierung wurde die Asphaltierung runtergefräst, um Kanal- und Tiefbauarbeiten vornehmen zu können. Was bleibt, ist nur der Unterbau. Das ist eine Schottertragschicht, die natürlich nicht so fest und eben ist wie eine asphaltierte Fahrbahn“, erklärt Lars Steinmetz vom Amt für Straßenbau und Verkehr der Stadt Löhne. Damit die Zufahrt zum Gewerbegebiet in der Sackgasse auch während der Baumaßnahme möglich ist, fließt der Verkehr aber aktuell über diese Tragschicht ohne Asph Lesen Sie auch: Am Großen Kamp in Löhne entsteht ein Logistikzentrum Dass es dabei immer wieder dazu kommt, dass sich Schlaglöcher bilden, sei zu erwarten, sagt auch Steinmetz. Derzeit sind vor Ort jedoch mehr als nur ein paar Schlaglöcher. &bdquo;Tiefe Rillen im Zehn-Zentimeter-Takt wechseln sich ab mit großen Kratern. Umfahren von Untiefen ist inzwischen nicht mehr möglich, weil der Zustand sich über die gesamte Breite und Länge der Straße und Baustelle erstreckt, also circa 400 Meter weit. Hier durchzufahren ist leider wirklich unzumutbar“, beschreibt es einer der Anlieger im Mängelmelder. Dort wie auch im Gespräch mit der NW äußern Mitarbeiter der anliegenden Firmen die Angst, sich in der Baustelle ihre Autos kaputt zu fahren. Eine schwierige Baustelle für die Stadt Er könne den Unmut der Anlieger durchaus nachvollziehen, meint Lars Steinmetz. Es sei jedoch gar nicht so einfach, nur mit der Tragschicht dauerhaft eine ebene Fahrbahn zu erhalten. Da sich die Baustelle in einer Sackgasse im Gewerbegebiet mit einem großen Logistikzentrum befindet, fahren dort tagtäglich schwere Lastwagen über die Fahrbahn. &bdquo;Das ist an dieser Baustelle so schwierig“, erklärt Steinmetz. Ein weiterer Aspekt sei, dass sich oft nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 10 km/h gehalten werde. &bdquo;Das verschärft die Probleme.“ Dennoch bemühten sich die Mitarbeiter der Firma vor Ort natürlich, große Unebenheiten auszugleichen. &bdquo;Die sind auch ansprechbar, wenn es ein größeres Problem gibt, das schnell gelöst werden muss“, sagt Steinmetz. Lesen Sie auch: Grünes Licht für den Ausbau des Scheidkamp in Löhne Sie könnten sich jedoch nicht den ganzen Tag nur mit den Schlaglöchern beschäftigen – die Baustelle müsse auch weiterlaufen. Und die Unebenheiten entstünden schneller, als sie ausgeglichen werden könnten. &bdquo;Sie füllen das morgens auf, und abends ist die Straße wieder aufgerissen.“ Die gute Nachricht Allerdings hat der Mitarbeiter vom Amt für Straßen und Verkehr auch eine gute Nachricht: Voraussichtlich Anfang November soll zumindest ein Teilbereich des Scheidkamps schon mal asphaltiert werden. &bdquo;Dann können die Anlieger zumindest auf ebener Strecke fahren.“ Allerdings sei man für diesen Plan auf einigermaßen gutes Wetter angewiesen. Mit der Wanderbaustelle, die aktuell kurz vor der Kurve vor Hermes postiert ist, der Verengung auf eine Spur an dieser Stelle und der zugehörigen Ampel müssen die Autofahrer jedoch weiter leben. Hier bittet Lars Steinmetz die Anlieger weiter um Verständnis. &bdquo;Wir wollen an dieser Stelle ja was Gutes tun. Auch wenn die Einschränkung ein bisschen länger dauert, steht am Ende endlich eine intakte Straße.“ Und die soll laut Planung voraussichtlich Mitte 2025 fertig sein. &bdquo;Die Arbeiten liegen im Zeitplan“, sagt Steinmetz.

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