Exklusivlizenz von Villeroy & Boch: Löhner Küchenfirma Kuhlmann entdeckt neue Potenziale

Löhne. RWK & Kuhlmann gehört eher zu den kleineren unter den Küchenmöblern im Umkreis. Dennoch hat es die Firma, die seit fünf Jahren in Löhne ihren Sitz hat, geschafft, sich auf der diesjährigen Küchenmeile ordentlich ins Gespräch zu bringen. Im Verlauf des Jahres hat das Unternehmen ein paar besondere Kooperationen in sein Portfolio aufgenommen. So stellt Kuhlmann bei der eigenen Hausmesse aktuell die erste in Exklusivlizenz für Villeroy & Boch (V&B) entwickelte Kollektion vor. Und auch bei der eigenen Marke warten außergewöhnliche Neuheiten. Der überdimensionale Blumenstrauß in einer antiken Vase auf einem einfach wirkenden Holztisch ist ein echter Hingucker im Eingangsbereich zur Hausmesse bei RWK Kuhlmann. Die Vase ist von Villeroy & Boch, ein Schild an der Wand trägt das Logo der bekannten Lifestyle-Marke. Küchenshow mit Licht und Schatten Fast etwas versteckt liegt dahinter der Eingang zur Ausstellung der neuen V&B-Küchen. Beim Betreten ist es dunkel, bis Peter Niehaus, Key-Account Manager von Kuhlmann-Küchen, den ersten Spot aktiviert. Ein buntes Blumenbouquet auf dem Küchencounter rückt ins Zentrum, dann ein Hochschrank mit Interpretationen der ikonischen Mettlacher Platte, schließlich die gesamte Küche. Mettlacher Platten sind ein Bodenbelag aus Steinzeugfliesen mit farbigen Dessins. Diese Fliesen wurden in den 1840er-Jahren von Villeroy & Boch entwickelt und erhielten ihren Namen nach den Fabrikationsstätten bei Mettlach. Anspielungen an diese Fliesenmuster finden sich in den ausgestellten Küchen an vielen Stellen – sogar in der Inneneinrichtung. Die Führung durch die V&B-Küchen aus der Fertigung von Kuhlmann ist eng verknüpft mit einem Lichtkonzept, das den ersten, zweiten und dritten Blick geschickt steuert. Das Design der Küchen greift klassische Motive und Materialien aus der über 275-jährigen Geschichte von Villeroy & Boch auf. In den Schränken und Vitrinen und auf dem Counter finden sich Bestandteile von passenden Dekopaketen von Villeroy & Boch. &bdquo;Hier wird nicht einfach eine Küche angeboten, sondern ein Lifestyle“, sagt Niehaus. Vorstoß in neue Märkte Interesse findet das bei einer anspruchsvollen Kundschaft und auch für Kuhlmann eröffnet das auch weitere internationale Märkte – etwa China oder die USA. &bdquo;Wir sind verantwortlich für die Entwicklung der Produkte, ihre Vermarktung und den internationalen Vertrieb“, erklärt Christina Knorr. Sie ist Brand-Managerin bei V&B und Marketing-Director bei Kuhlmann. &bdquo;Das ist eine sehr schöne Kooperation, auf die wir sehr stolz sind. Das spricht für die Kompetenz in unserer Fertigung.“ Und die Exklusivlizenz des Keramik-Experten ist nicht die einzige besondere Entwicklung, die in der Hausmesse präsentiert wird. In einem etwas abgegrenzten Teil der Ausstellungshalle findet sich das &bdquo;Atelier“. Dort zeigt Kuhlmann die Ergebnisse einer Kooperation mit dem Architekten und Designer Hans Winkler von Hans Winkler Design (HWD). Die dort ausgestellten Küchen- und Wohnmöbel bilden ein harmonisches Gesamtbild voller Individualität. Bewusst unregelmäßige Rillenmuster in Fronten, ein Butcher-Block mit integrierten Schubladen und angeschrägte Metallfüße, die sich optisch im Korpus fortsetzen, setzen stilistische Details. Produktentwicklung mit kreativer Freiheit Das Küchendesign sei erst in den vergangenen sechs Monaten in einer sehr engagierten Teamarbeit mit Hans Winkler entstanden, berichtet Kuhlmann-Geschäftsführer Ralf Marohn. &bdquo;Da wurde unglaublich praktisch und lösungsorientiert gearbeitet.“ Beteiligt seien dabei die Abteilungen gewesen, die die Küchen später auch fertigen. &bdquo;Ich habe vielleicht mal eine Idee gegeben, habe die sonst aber einfach machen lassen“, betont der Geschäftsführer. Diese kreative Freiheit zahle sich jetzt aus. &bdquo;Wir verkaufen diese Küche jetzt schon sehr gut.“ Dabei ist sie bei dieser Hausmesse zum ersten Mal zu sehen. Ein weiterer roter Faden ist die Integration anderer Wohnbereiche. So gibt es auf der Ausstellungsfläche ein komplett eingerichtetes Apartment mit Miniküche, aber auch Kleiderschrank, Badezimmer und Sideboard – alles mit Kuhlmann-Möbeln. Das mache auch die große Vielzahl an Fronten möglich, deren Auswahl dieses Jahr noch einmal gewachsen ist. Der Geschäftsführer fasst die diesjährige Präsentation folgendermaßen zusammen: &bdquo;Das ist eine Ausstellung mit Wow-Effekt.“ Und die bisherige Resonanz gibt ihm recht. Die Besonderheiten bei Kuhlmann sprächen sich herum, auch auf der Area 30. &bdquo;So viele spontane Besucher wie dieses Jahr hatten wir noch nicht“, meint er. Insgesamt habe sich die Anzahl der Fachbesucher in diesem Jahr etwa verdoppelt. Bestehende Stärken, neue Strategien Für Marohn ein Beleg dafür, dass sich der Strategiewechsel, wie er es ausdrückt, gelohnt hat. &bdquo;Das wird für uns aufgehen.“ Die Stärken der spezialisierten Fertigung und individuellen Lösungen würden weitergeführt, mit neuen Partnern umgesetzt und darauf aufgebaut. Ein ganz neuer Partner ist auch das österreichische Traditionsmöbelhaus Kikaleiner, Kuhlmann fertigt und liefert seit Kurzem dessen Eigenmarke Vivre. Bei all dem wundert es nicht, dass bei dem Löhner Küchenhersteller trotz Wirtschaftsflaute eher Aufbruchstimmung herrscht. Ganz gleich, wie die wirtschaftliche Lage sei, &bdquo;man muss aus den Möglichkeiten, die da sind, etwas machen“. Es sei sicherlich ein Umbruchsjahr für die Branche und die gesamte Gesellschaft. &bdquo;Das ist genau die Herausforderung. Wir können auf keinen Fall sagen, wir machen weiter wie bisher“, betont Marohn. Neben besonderen Designs sei aber natürlich eins zentral: &bdquo;Wir wollen verkaufbare Küchen machen.“

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