Einmal Mond und zurück: Löhner Briefmarkensammler würdigen Apollo-11-Mission

Löhne. Für Neil Armstrong war es nur &bdquo;ein kleiner Schritt“, für die Menschheit bekanntermaßen ein ungleich größerer: Als der US-Amerikaner am 21. Juli 1969 als erster Mensch den Mond betrat, wurde unbestreitbar Geschichte geschrieben. Eine etwas kleinere Geschichte trug sich zur gleichen Zeit in Löhne zu, wo am 1. November der Briefmarken- und Münzensammlerverein (BMSV) Löhne und Umgebung gegründet wurde. Jetzt stehen beide Ereignisse vor ihrem 55. Jahrestag. Und der wird natürlich gebührend gefeiert - mit einer gleichsam großen wie außergewöhnlichen Börse in der Werretalhalle. Längst sind sie Tradition, die berühmten Briefmarken- und Münzbörsen, die der Verein in hübscher Regelmäßigkeit ausrichtet. &bdquo;Same procedure as every year“, zitiert auch Sponsor Klaus Sundermeier von der Sparkasse Herford treffend den Silvesterklassiker &bdquo;Dinner for One“. Und doch ist das nur die halbe Wahrheit. Denn bei der kommenden Auflage am 30. und 31. August wartet die Veranstaltung mit gleich mehreren Besonderheiten auf, die sie von den vorangegangenen unterscheidet. Löhner Börse gewinnt an Bedeutung So werden etwa gleich 24 Händler aus dem gesamten Bundesgebiet in die Werrestadt reisen. &bdquo;Der weiteste Weg wird dabei aus München zurückgelegt“, sagt der BMSV-Vorsitzende Wolfgang Blöbaum. &bdquo;Aber auch aus Bremen, Trier oder Worms haben sich Händler und Auktionshäuser angekündigt.“ Für die Vereinsmitglieder ein Indiz dafür, dass ihre Börse mehr und mehr an Bedeutung gewinnt und, so formuliert es Vereinsmitglied Henner Ungethüm, &bdquo;einen festen Platz im Terminkalender der Philatelisten und Numismatiker“ hat. Doch noch ein anderer Umstand lässt die Löhner Veranstaltung in der Gunst des Publikums steigen: &bdquo;Etliche große Briefmarken-Messen wurden zuletzt abgesagt“, sagt Heiko Rohde. Er verweist etwa auf die in Fachkreisen wichtige IBRA in Essen, die nach vielen erfolgreichen Jahren nun nicht mehr fortgesetzt wird. &bdquo;Offenbar ist die Grugahalle zu teuer geworden, ähnlich erging es dem ,Verein für Philatelie und Numismatik Osnabrück’, der jetzt von der Osnabrück-Halle in eine Schule umziehen musste.“ Vielseitige Angebote für Philatelisten Entsprechend habe die Löhner Börse mittlerweile nicht nur einen überregionalen Charakter, sondern auch die Chance auf noch mehr Besucher als in den Vorjahren. Und denen hat der Verein einiges zu bieten. Hauptthema der Veranstaltung ist die Mondlandung von 1969. Die wird mit gleich mehreren philatelistischen Besonderheiten gewürdigt: &bdquo;Es gibt einen Plusbrief, auf dem der Absprung Neil Armstrongs aus der Mondlandefähre zu sehen ist. Außerdem ist dort eine Briefmarke eingedruckt, die neben Armstrong auch die Apollo-11-Astronauten Buzz Aldrin und Michael Collins zeigt“, sagt Wolfgang Blöbaum. Die Deutsche Post gibt zudem einen Sonderstempel heraus, der die Mondlandefähre &bdquo;Eagle“ zeigt und auf die Löhner Briefmarkenbörse verweist. Eine weiterer Sonderstempel wird darüber hinaus zu Ehren des 50. Geburtstages der Philatelistischen Arbeitsgemeinschaft Ornithologie (PAGO) herausgegeben, zu sehen ist dort ein Seidensänger. &bdquo;Das Event-Team wird an beiden Tagen mit den Stempeln vor Ort sein“, sagt Blöbaum. Und auch die PAGO selbst hat sich mit einem Stand angekündigt, Sammler finden dort Informationen zu thematischen Sammlungen und Ausstellungen aus der Hand erfahrener Aussteller und Juroren. Echte und gefälschte Schätze Zu Gast ist außerdem die Forschungsgemeinschaft Nordische Staaten mit Informationen zur skandinavischen Philatelie und Kontakten für die nordische Sammlung der Besucher. Und auch der Bund Philatelistischer Prüfer (BPP) hat seine Teilnahme zugesagt, gleich fünf Prüfer bieten den Sammlern Gelegenheit, ihre Schätze auf Echtheit begutachten zu lassen und Fälschungen zu erkennen. &bdquo;Das kommt tatsächlich häufiger vor“, weiß Heiko Rohde zu berichten. &bdquo;Überall dort, wo man Geld verdienen kann, wird auch betrogen.“ Die Echtheit der Mondlandung, die von etlichen Verschwörungstheoretikern noch immer angezweifelt wird, müssen die Prüfer allerdings nicht bestätigen. Dafür sorgt der BMSV mit ihrer Werbeschau zum Apollo-Programm schon selbst. &bdquo;Wir hoffen, dass wir damit Erinnerungen wecken und zu Gesprächen über das historische Ereignis in unserer Cafeteria anregen können“, sagt Wolfgang Blöbaum. Neben Kaffee, Kuchen und Kaltgetränken steht auf dem Findeisenplatz auch ein Foodtruck zur Verköstigung der Besucher bereit. Messe öffnet erstmals schon am Freitag Ein Dankeschön richten die Organisatoren an die Stadt Löhne und die Sparkasse Herford. &bdquo;Ohne deren Unterstützung wäre so etwas nicht machbar, was eine Verarmung der kulturellen Szene bedeuten würde“, sagt Blöbaum. Klaus Sundermeier hingegen sieht seine Unterstützung als selbstverständlich an: &bdquo;Da steckt so viel Arbeit hinter, das unterstützen wir als Sparkasse doch gerne.“ Die Börse ist am Freitag, 30. August, von 10 bis 17 Uhr und am Samstag, 31. August, von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Erstmals wurde die zweitägige Veranstaltung in diesem Jahr einen Tag vorverlegt. &bdquo;Damit orientieren wir uns an anderen Messen, aber auch an den Wünschen der Händler“, sagt Henner Ungethüm.

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