Lange Verzögerung für Fahrgäste: Feuerwehr evakuiert Regionalzug in Löhne

Löhne. Mehrere Stunden lang passierte erst mal nichts. Dann gingen die Türen auf und die Feuerwehr Löhne lüftete die Waggons ordentlich durch. Die Reisenden konnten durchatmen. Ein Regionalexpress des Bahnunternehmens National Express ist am frühen Donnerstagabend gegen 18 Uhr auf freier Strecke zwischen Bad Oeynhausen und Löhne wegen eines technischen Defekts liegen geblieben. Auch die Klimaanlage fiel aus. Die Feuerwehr wurde um 20.30 Uhr aus dem Zug heraus wegen &bdquo;vitaler Probleme“ alarmiert und evakuierte schließlich in Abstimmung mit dem Notfallmanager der Deutschen Bahn kurz nach 22 Uhr den Zug. Damit überschreitet der Zeitpunkt zwischen Stopp des Zuges auf der Strecke und dem Beginn der Evakuierung die internen Vorgaben von National Express deutlich. &bdquo;Unser Ziel ist es, innerhalb von 120 Minuten nach Eintritt einer solchen Störung eine Lösung zu finden, sei es durch die Evakuierung der Passagiere oder durch das Abschleppen des Zuges zum nächsten Bahnsteig“, sagt National Express-Sprecherin Cansu Erdogan. In diesem Fall sei nach einer ersten behobenen Störung eine weitere aufgetreten, die dazu führte, dass der Zug auf offener Strecke stehen blieb. &bdquo;Gemäß unseren Aufzeichnungen wurde die Evakuierung der Fahrgäste etwa 120 Minuten nach dem endgültigen Stillstand eingeleitet und innerhalb von 40 Minuten abgeschlossen“. Nach Angaben der Feuerwehr begann die Evakuierung jedoch erst um 22 Uhr. Also etwa 240 Minuten nach dem endgültigen Stillstand. Lesen Sie auch: Arbeiten am Lärmschutz sorgen für Straßensperrung in Löhne Waggons mit Lüftern gelüftet Einen medizinischen Notfall machten die Rettungskräfte unter den etwa 150 Reisenden nicht aus. Allerdings geleiteten sie eine Schwangere aus dem Zug durch eine Tür in der nagelneuen Lärmschutzwand über eine Leiter auf die Straße. Ein Rettungswagen brachte die Frau sicherheitshalber ins Krankenhaus. Für alle anderen Reisenden gab es Getränke und Süßigkeiten. &bdquo;Wir haben mit Lüftern, die eigentlich zur Brandbekämpfung vorgesehen sind, die Waggons gelüftet“, sagte Einsatzleiter Dirk Rabeneck von der Löhner Feuerwehr. Zu diesem Zeitpunkt war seinen Angaben nach nicht absehbar, wann der havarierte Zug weiterfahren kann. Wegen des Feuerwehreinsatzes im Gleis wurde der gesamte Bahnverkehr auf der Hauptstrecke Hannover-Bielefeld stillgelegt. Mit einem Ersatzzug geht es weiter Zahlreiche Feuerwehrleute, Polizei und das Deutsche Rote Kreuz eilten zu dem havarierten Zug. Der Rhein-Ruhr-Epress (RRX) war eigentlich auf dem Weg von Minden nach Düsseldorf und blieb unvermittelt auf der Nordbahnstraße im Löhner Ortsteil Gohfeld etwa auf Höhe der ehemaligen Möbelfabrik Kopp stehen, nicht weit von der Bahnunterführung Ringstraße. Der Zug stand dort schon mehrere Stunden, bevor die Feuerwehr dazu gerufen wurde. Die Reisenden verließen mit ihrem Gepäck ab 22.19 Uhr den kaputten Rhein-Ruhr-Express (RRX) und stiegen in einen Ersatzzug auf dem Nachbargleis um. Dieser Ersatzzug legte im Bahnhof Löhne einen längeren Zwischenstopp ein. Dort übernahm das Rote Kreuz die Versorgung der Reisenden, die im RRX ausgeharrt hatten. Dass es immer einige Stunden dauert, bis ein Zug evakuiert werden kann, ist nach Angaben der National-Express-Sprecherin auf die besonderen Bedingungen zurückzuführen. &bdquo;Die Sicherheit unserer Fahrgäste hat oberste Priorität. Bevor ein Ersatzzug parallel zur Evakuierung bereitgestellt werden konnte, musste zunächst eine sichere Umgebung geschaffen werden. Dies erforderte eine gewisse Vorlaufzeit“, sagt Cansu Erdogan. Am Freitag nennt die Bundespolizei Münster dann einen technischen Defekt am Stromabnehmer des Zuges als Ursache für den Ausfall. Die Sperrung hatte große Auswirkungen auf den Zugverkehr in NRW. &bdquo;Bei etwa 100 Zügen kam es zu Verspätungen und Teilausfällen. Insgesamt haben sich rund 7.000 Minuten Verspätung angesammelt“, sagt Markus Heuer, Pressesprecher der Bundespolizeiinspektion Münster. Zug stand länger auf offener Strecke Der Zug stand nach Angaben der Bundespolizei etwa seit kurz vor 18 Uhr auf der Strecke. Der Zug mit der Nummer RE 89732 fährt fahrplanmäßig um 17.39 Uhr aus Gleis 2 in Bad Oeynhausen ab. Kurz hinter der Stadtgrenze ging es dann aber bereits nicht mehr weiter. &bdquo;Wir haben erst gegen 21 Uhr von dem Notfall und der Sperrung der Strecke erfahren“, sagt Polizeisprecher Heuer. Dass die für die Sicherheit zuständige Behörde erst so spät davon erfahren habe, sei ungewöhnlich und nicht glücklich. Die eher zurückhaltende Kommunikation passt auch dazu, wie die Feuerwehr informiert wurde. &bdquo;Aus dem Zug heraus“, hieß es. Wahrscheinlich waren es Fahrgäste und nicht die Mitarbeiter von RRX-Betreiber National Express, die um Hilfe gebeten hatten. Ob es so gelaufen ist, wird beim Unternehmen noch geklärt: &bdquo;Es wird derzeit geprüft, ob die vorgeschriebenen Meldeketten durch unser Personal ordnungsgemäß eingehalten wurden“, so Erdogan. Über Durchsagen erklärte die Feuerwehr den Reisenden die Einzelheiten ihrer Evakuierung und die Fahrgäste bedankten sich mit Applaus. 65 Rettungskräfte, Feuerwehrleute, der Leitende Notarzt des Kreises Herford und das Rote Kreuz waren bis 23.30 Uhr im Einsatz. Chaos auch auf dem Busbahnhof Alexander Hermelink vom Roten Kreuz ist stellvertretender Leiter des DRK Herford-Land. &bdquo;Wir waren mit 20 Leuten im Einsatz“, sagt er. Die Rotkreuzler haben die Fahrgäste auf dem Löhner Bahnhof mit Getränken und Snacks versorgt. &bdquo;Als die aus dem Zug stiegen, waren sie froh, dass sie an der Luft waren. Die Stimmung war sehr ruhig. Die Fahrgäste waren völlig erschöpft“, sagt Hermelink. Medizinische Hilfe hätte zu dieser Zeit kein Fahrgast mehr benötigt. &bdquo;Bei einigen war der Kreislauf ziemlich beansprucht, wir haben Blutdruck gemessen. Ein Fahrgast war unsicher, ob er wegen einer Erkrankung ins Krankenhaus müsste. Das konnte aber durch den Notarzt geklärt werden. Der Mann konnte weiterfahren“, sagt Hermelink. Im Löhner Bahnhof hatten wegen Sperrung auch mehrere andere Züge halten müssen. &bdquo;Als wir gegen 22 Uhr dort ankamen, war Chaos auf dem Bahnhof und auf dem Busbahnhof, weil Schienenersatzverkehr organisiert worden war“, sagt Hermelink. Im Bahnhof stand auch ein ICE. &bdquo;Man glaubt es kaum, aber dort war das Bordbistro intakt. So konnten alle Fahrgäste mit Getränken versorgt werden. Die sind in solchen Fällen kostenlos“, habe ihm ein Bahnmitarbeiter gesagt. .responsive23-hrOfjQj8ujMWDIsg-map-zug-bleibt-in-loehne-liegen { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-hrOfjQj8ujMWDIsg-map-zug-bleibt-in-loehne-liegen { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-hrOfjQj8ujMWDIsg-map-zug-bleibt-in-loehne-liegen { padding-top: 142.86%; } }

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