Wohin mit dem Geld? Eine Löhner Sterbekasse sucht ihre Mitglieder

Löhne. Der Name war Programm bei der Sterbekasse &bdquo;Hilfe am Grabe“ Mennighüffen. Jahrzehntelang stand sie Angehörigen verstorbener Mitglieder finanziell bei, sorgte für etwas Abhilfe bei den Bestattungskosten. Bis im vergangenen Jahr die Auflösung des Vereins beschlossen wurde. Jetzt aber stehen die verbliebenen Mitglieder vor einem Dilemma. Denn ausgerechnet der Tod ihres langjährigen Vorsitzenden stellt sie vor ungeahnte Herausforderungen. Es war im Mai dieses Jahres, als Axel Nettingsmeier beerdigt wurde. Natürlich mit Unterstützung der Sterbekasse Mennighüffen. In die nämlich hatte er nicht nur 50 Jahre lang eingezahlt, sondern sie auch viele Jahre als Vorsitzender geführt, war zuletzt sogar in Doppelfunktion auch als Schriftführer tätig. Als sich schließlich abzeichnete, dass Nettingsmeier seiner Ämter nicht würde fortsetzen können und auch kein Nachfolger in Sicht war, hatte der Verein einen Schlussstrich gezogen. Im Juli sollte die Auflösung offiziell bekannt gegeben werden, die Vereinskasse anschließend abgewickelt werden. Notvorstand kümmert sich um Abwicklung Dazu aber kam es vorerst nicht. Denn durch Nettingsmeiers Tod gab es plötzlich niemanden mehr, der das weitere Prozedere in die Hand nehmen konnte. &bdquo;An dieser Stelle komme ich nun ins Spiel“, sagt Dirk Rolfsmeier. Als Mitglied der Sterbekasse &bdquo;Hilfe am Grabe“ Mennighüffen ist der Hiddenhauser kürzlich von der Bezirksregierung Detmold berufen worden und bildet nun mit Gleichgesinnten eine Art &bdquo;Notvorstand“ des Vereins. &bdquo;Unsere Aufgabe ist es, den Verein zu abwickeln“, erklärt Rolfsmeier. Eine Aufgabe, die sich schwieriger gestaltet als zunächst angenommen. Denn neben juristischen und formellen Angelegenheiten schwebt auch die Frage im Raum, was mit dem verbliebenen Geld in der Vereinskasse passiert. Dass das nicht gerade wenig sein dürfte, lässt sich mit einem Blick auf die nackten Zahlen erahnen: Rund 600 Mitglieder zählte die Sterbekasse zuletzt, bis zum 80. Lebensjahr zahlte jedes von ihnen mindestens 12 Euro jährlich ein. Der Notvorstand betont, dass diese Beiträge vollumfänglich vorhanden sind und die Kasse stets ordnungsgemäß geführt wurde. Das habe nicht zuletzt die Bezirksregierung nach Durchsicht sämtlicher Kassenprüfungsberichte bestätigt. Suche nach den Mitgliedern Rein rechtlich ist nun zwar klar geregelt, was mit dem Vermögen geschehen soll. &bdquo;Es muss an die Mitglieder anteilmäßig ausgezahlt werden“, erklärt Rolfsmeier. Die aber ausfindig zu machen, so sagt er, sei alles andere als leicht. Denn die Mitgliederkartei des Vereins ist bei Weitem nicht auf dem aktuellen Stand. &bdquo;Von einem beträchtlichen Teil der Mitglieder liegt uns keine Adresse oder Bankverbindung vor“, sagt Rolfsmeier. Zudem wüssten viele Mitglieder gar nicht, dass sie ein Anrecht auf Auszahlung haben. &bdquo;Zum Beispiel gibt es einige, deren Eltern oder Großeltern für sie eingezahlt haben“, sagt Rolfsmeier. Um die Mitglieder dennoch zu informieren, hat der Notvorstand der Sterbekasse in einem ersten Schritt öffentliche Bekanntmachungen in der Zeitung veröffentlicht. Verbunden mit der Bitte, sich beim Verein zu melden und so eine Auszahlung zu ermöglichen. &bdquo;Die juristische Pflicht haben wir damit erfüllt“, sagt Rolfsmeier. Dennoch möchte er weitere Optionen nutzen, um den Mitgliedern das zu geben, was ihnen zusteht. &bdquo;Deswegen hoffen wir, dass sich vielleicht einige nach der Zeitungslektüre an uns wenden.“ Mitglieder können sich melden Ein wenig Zeit bleibt dafür allemal. Laut Rolfsmeier wurde die Auflösung des Vereins im Juli öffentlich bekannt gemacht, ein Jahr später – also im Juli 2025 – könne die Auszahlung demnach starten. &bdquo;Drei Jahre lang haben die Mitglieder daraufhin Anspruch auf ihr Geld“, erklärt Rolfsmeier das weitere Prozedere. Anschließend werde das übrige Geld satzungsgemäß an zwei gemeinnützige Vereine gespendet. So weit aber will es der Notvorstand bestenfalls gar nicht erst kommen lassen. &bdquo;Das Geld steht den Mitgliedern schließlich zu“, sagt Rolfsmeier. Vielleicht, so die Hoffnung, lesen ja einige Nachbarn, Freunde, Verwandte oder Bekannte die Berichterstattung - und tragen die Informationen weiter. Melden können sich Mitglieder bei Dirk Rolfsmeier. Entweder postalisch an die Adresse Blumenstraße 38, 32120 Hiddenhausen. Oder per E-Mail an: sterbekasse-mennighueffen@t-online.de

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