Es grünt bereits am Mittelbach: Beim Projekt Winterrasen in Löhne geht es voran

Löhne. Langweilig ist es Klaus Poppensieker noch nicht geworden. Und das, obwohl seine &bdquo;Hauptbeschäftigung“ der letzten Monate und Jahre momentan nahezu ruht. Seit der Winterrasen auf dem alten Ascheplatz in Melbergen ausgesät wurde, herrscht Stille auf der Baustelle am Mittelbach. Vorerst. Denn zu tun gibt es noch einiges, bevor der Ball endlich rollen kann. Nicht zuletzt, weil auch außerhalb des Spielfelds reichlich Grün sprießt. Wer sich dem Sportplatz des FC Löhne-Gohfeld nähert, könnte von Weitem den Eindruck gewinnen, als sei schon alles im Lot. Wie ein Teppich breitet sich dort, wo einst rote Asche die Knie unzähliger Amateurkicker lädierte, der Rasen aus. Erst bei kürzerer Entfernung werden die lichten Stellen zwischen den Halmen erkennbar. Und damit auch die Geduld, die der Verein vorerst noch aufbringen muss. &bdquo;Das geht jetzt alles seinen natürlichen Gang“, sagt Sportvorstand Klaus Poppensieker. Ein Projekt als Vollzeitjob Erst vor gut einer Woche war er Zeuge geworden, wie die Rasensaat in die Tragschicht auf dem alten Tenneplatz eingebracht wurde. Es war der vorläufige Höhepunkt eines Projekts, das schon vor vier Jahren seinen Anfang genommen hat. Seinerzeit sollte der alte Hartplatz moderner, ökologischer, zugänglicher oder kurz: nachhaltiger gestaltet werden. Die Umwandlung in einen Kunstrasenplatz wurde dabei schnell verworfen, stattdessen entwickelte der Verein die Vision von echtem Rasen auf der alten Asche. Unzählige Stunden verbrachten Poppensieker und seine Vorstandskollegen in der Folge mit der Organisation des Projekts. Baufirmen mussten gefunden, Sponsoren gesucht, die Finanzierung gesichert, Förderanträge gestellt, ein Projektleiter in Person von &bdquo;Rasenpapst“ Clemens Mehnert überzeugt werden. Auch der Bürokratie samt langwierigen Verhandlungen und rechtlichen Klärungen mussten sich die Verantwortlichen stellen. Nahezu täglich, so sagt Klaus Poppensieker, habe er sich mit der Umsetzung des Winterrasens beschäftigt. Bis jetzt. Er schaut dem Gras beim wachsen zu Heute nämlich steht er hinter einem eigens errichteten Bauzaun entlang der künftigen Seitenlinie des Platzes und schaut dem Gras beim wachsen zu. Es hat etwas entschleunigendes, ja fast schon entspannendes, wie er seinen Blick über das Areal schweifen lässt und erstmals seit vielen Monaten nichts weiter tun kann, als zu beobachten. &bdquo;Sechs bis acht Wochen dürfte das andauern“, schätzt Poppensieker. &bdquo;Dann ist der Rasen gewachsen und wir können in die Pflege gehen.“ Tatsächlich aber ist das nur der äußere Eindruck. Hinter den Kulissen nämlich geht die Arbeit am Winterrasenprojekt ungehindert weiter. Denn auch wenn der Boden hergerichtet ist – bis zum Anpfiff des ersten Fußballspiels auf Gohfelder Winterrasen fehlen noch entscheidende Details. Zwar funktioniert die Be- und Entwässerung des Platzes schon hervorragend, und auch die neuen Flutlichtmasten liefern dank LED-Lampen eine gleichsam starke wie umweltfreundliche Beleuchtung des Areals. Allerdings mit einer Einschränkung: Auf Höhe der Mittellinie wird ein Scheinwerfer von Ästen und Blättern nahezu überwuchert. Wildwuchs als Herausforderung Der zugehörige Baum indes steht auf einem benachbarten Privatgrundstück. Nach Angaben des Vereins hat der Eigentümer noch keine Anstalten gemacht, dem Pflanzenwuchs entgegenzuwirken. Und auch seitens der Stadt habe es noch keine Aufforderung geben. Gleiches gilt für einige Sträucher und Dornenstränge, die zum Teil weit bis auf den Pfad entlang des Platzes ranken. &bdquo;Dabei ist das sogar ein Schulweg“, sagt Poppensieker auch mit Blick auf die Sicherheit. Auch der Platz selbst ist mit dem Rasen noch nicht vollends bespielbar. &bdquo;Wir brauchen zum Beispiel noch Bänke für Trainer und Ersatzspieler auf der Gegengeraden“, sagt Poppensieker. Und weil beim Fußball nunmal &bdquo;das Runde ins Eckige“ muss, sind auch noch entsprechende Tore anzuschaffen. Gerne keine fest verankerten, sondern rollbare, wie Poppensieker sagt. &bdquo;Dann können wir damit auch flexibel trainieren.“ Entsprechende Anforderungen für bewegliche Tore wurden beim DFB schon erfragt, ein Konzept muss noch erarbeitet werden. Für die Finanzierung dieser Ideen hat der FC Löhne-Gohfeld derweil eine weitere Aktion initiiert. Unter dem Motto &bdquo;Dein persönliches Stück Winterrasen“ können Interessierte eine Patenschaft für einen Quadratmeter des neuen Platzes übernehmen. Die Paten werden auf einer Spendentafel verewigt. &bdquo;Es soll schließlich ein Sportplatz für den gesamten Ort werden“, sagt Poppensieker. &bdquo;Da ist es schön, dass sich viele daran beteiligen.“

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