Urnengang

Die wichtigsten Infos: Das müssen Löhner wenige Tage vor der Europawahl wissen

Rund 34.000 Bürgerinnen und Bürger sind in der Werrestadt zur Wahl des Europaparlaments aufgerufen. Am 9. Juni dürfen erstmals auch 16- und 17-Jährige wählen.

Der Wahlzettel für die Europawahl ist 70,5 Zentimeter lang. 34 Parteien stehen zur Auswahl. Gewählt werden Parteilisten, nicht einzelne Kandidaten. | © Andreas Zobe

27.05.2024 | 27.05.2024, 09:03

Löhne. Die Vorbereitungen des städtischen Wahlteams für die Wahl zum Europäischen Parlament am 9. Juni laufen bereits auf Hochtouren. Viele Dinge sind dabei für Bürger und Rathausmitarbeiter zu beachten. Unter anderem eine Besonderheit bei dieser Wahl: Erstmals dürfen Minderjährige ihre Stimme abgeben.

Wer wählen darf

Das Mindestalter der Wahlberechtigten ist bei der Europawahl auf unter 18 abgesenkt worden. Nach Angaben der Stadt dürfen damit 708 Löhnerinnen und Löhner im Alter von 16 und 17 Jahren zum ersten Mal den Urnengang antreten.Insgesamt sind in Bünde rund 33.398 Menschen wahlberechtigt. Diese Zahl jedenfalls lag zum Abschluss des Wählerverzeichnisses am Stichtag 28. April vor. „Davon sind 15.603 weiblich“, sagt Leonie Strunk von der Pressestelle der Stadt. Neben den deutschen Staatsbürgern sind auch die in Löhne lebenden EU-Ausländer wahlberechtigt, sofern sie im Wählerverzeichnis eingetragen sind. Aktuell leben 1.739 EU-Ausländer in der Werrestadt. Die wahlberechtigten unter ihnen wurden nach Angaben der Stadt auf die Möglichkeit hingewiesen, dass sie statt des Kontingents des Heimatstaates auch das deutsche Kontingent für das EU-Parlament wählen können. „Von dieser Möglichkeit können 59 EU-Bürger aus Löhne Gebrauch machen“, sagt Strunk. Die Antragsfrist ist am 19. Mai abgelaufen.

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Wie gewählt wird

Eine Erst- und Zweitstimme, wie bei anderen Wahlen üblich, gibt es bei der Europawahl nicht. Jede Wählerin und jeder Wähler hat nur eine Stimme für eine der auf dem Wahlzettel aufgeführten Parteien. Auf dem stehen in diesem Jahr 34 Parteien zur Auswahl. Unter jeder Partei stehen außerdem kleingedruckt die Namen der ersten zehn Kandidaten der Wahlliste.Die Reihenfolge der Parteien auf dem Wahlzettel ist in jedem Bundesland unterschiedlich, da diese sich nach der Zahl der Stimmen bei der Wahl von 2019 richtet. Parteien oder politische Vereinigungen, die bei der vergangenen Wahl nicht teilgenommen haben, werden anschließend in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt.

Wo gewählt wird

Wie bei der Landtagswahl vor zwei Jahren gibt es auch zur Europawahl 2024 in Löhne 22 Wahllokale. In diesen kann am 9. Juni, wie gewohnt, von 8 bis 18 Uhr die Stimme abgegeben werden. Auf der Wahlbenachrichtigung steht, welches das für die Wohnanschrift passende Wahllokal ist. Hinzu kommen noch 11 Briefwahlbezirke, allesamt mit eigenem Wahlvorstand.

„Für jeden Wahlvorstand sind acht Personen als Wahlhelfer einberufen worden“, sagt Leonie Strunk. Im Gegensatz zu vielen anderen Städten und Gemeinden haben sich in Löhne genug Menschen für das Ehrenamt gefunden. Von weiteren Anfragen bittet die Stadt daher abzusehen. „Im Jahr 2025 findet aber neben den Kommunalwahlen an einem separaten Wahltermin die Bundestagswahl statt“, betont die Stadtsprecherin. „Sicherlich werden dann weitere Wahlhelfer benötigt.“ Das sogenannte „Erfrischungsgeld“, das es als Entschädigung für den Zeitaufwand gibt, beträgt aktuell 75 Euro.

„Natürlich kann im Rathaus bereits direkt vor Ort gewählt werden“, sagt Strunk. Das Briefwahlbüro befindet sich im Erdgeschoss hinter den Räumen des Bürgerbüros (Zimmer E 12). Geöffnet ist täglich von 8 bis 12.30 Uhr, zusätzlich montags von 13.30 bis 16 Uhr und donnerstags von 13.30 bis 17.30 Uhr. Mitzubringen ist in jedem Fall ein Ausweisdokument.

Wie die Briefwahl funktioniert

Wer am Wahlsonntag nicht persönlich ins Wahllokal kommen kann oder will, kann Briefwahl beantragen. Das geht nach Angaben der Stadt bis zum Freitag, 7. Juni, 18 Uhr. Die Antragstellung ist online über das Serviceportal der Stadt Löhne oder mittels der Verwendung des QR-Codes auf der Wahlbenachrichtigung möglich. „Der Antrag kann uns auch schriftlich auf dem Postwege zugehen oder es kann im Rathaus direkt gewählt werden beziehungsweise dort die Briefwahlunterlagen abgeholt werden“, sagt Strunk.

In den vergangenen Jahren ist offenbar ein steigender Trend zur Briefwahl zu verzeichnen. Bei der Europawahl 2019 machten 4.798 Löhnerinen und Löhne von dieser Möglichkeit Gebrauch, bei der Landtagswahl drei Jahre später waren es schon 7.244.

Wie 2019 gewählt wurde

Bei der Europawahl 2019 hat in Löhne wie so oft die SPD mit 24,98 Prozent der Stimmen am besten abgeschnitten, dicht gefolgt von der CDU mit 24,36 Prozent. Die Grünen kamen auf 20,7 Prozent, die AfD auf 9,96 Prozent, die FDP auf 5,42 Prozent und die Linke auf 4,69 Prozent. Die übrigen Stimmen verteilten sich auf kleinere Parteien, von denen die Satirevereinigung „Die Partei“ mit 1,98 Prozent die meiste Zustimmung erhielt. Die Wahlbeteiligung lag bei 56,76 Prozent.Deutschlandweit lag laut der Bundeswahlleiterin die CDU mit 22,6 Prozent der Stimmen vorn. Zweitstärkste Kraft wurden die Grünen mit 20,5 Prozent, gefolgt von der SPD (15,8 Prozent), der AfD (11 Prozent), der CSU (6,3 Prozent), der Linken (5,5 Prozent) und der FDP (5,4 Prozent). Die Wahlbeteiligung im Bund lag bei 61,4 Prozent.