Für Extremwetter gerüstet: Löhner Feuerwehr bekommt neue Fahrzeuge

Löhne. Das Hochwasser rund ums jüngste Weihnachtsfest ist Löhnes Feuerwehrchef Christian Ehlert noch gut im Gedächtnis geblieben. Damals hatten einige Kameraden ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen müssen, um einen Mann von der völlig überfluteten Karl-Kröger-Brücke in Löhne-Ort retten zu können. Derart riskante Manöver sollten in Zukunft aber der Vergangenheit angehören: Mit dem neuen Spezialfahrzeug, das jetzt an die heimischen Einsatzkräfte übergeben wurde, haben die Brandbekämpfer nach Angaben Ehlerts deutlich mehr Möglichkeiten - insbesondere bei Extremwetter-Ereignissen. Konkret handelt es sich um ein Tanklöschfahrzeug, das vor Kurzem im Mennighüffer Gerätehaus eine neue Heimat gefunden hat. In einigen Punkten aber unterscheidet es sich deutlich vom übrigen Fuhrpark der Löhner Feuerwehr: &bdquo;Es ist viel geländegängiger als herkömmliche Tanklöschfahrzeuge und kann auch durch hohes Wasser fahren“, sagt der stellvertretende Wehrführer Dirk Rabeneck. Für die Bekämpfung von Flächen- oder Waldbränden sei es daher ebenso besser geeignet, wie für Einsätze in Hochwassersituationen. Die Ausstattung spricht für sich Etliche Extras unterstreichen diese Tauglichkeit. Mit einem 4.000-Liter-Tank hält das Fahrzeug mehr Löschwasser vor, als üblich. Zudem ist es mit einem Wasserwerfer und einer Dachluke ausgestattet, um im Ernstfall schnell vom Fahrzeugdach aus in eine Brandbekämpfung einzusteigen. Ein Sprühbalken unterhalb der Stoßstange erweitert die Möglichkeiten beim Löschen von Bodenbränden oder beim Anfeuchten des Untergrunds. Und auch das Gefährt selbst bietet viele Vorteile, wie Rabeneck erläutert. &bdquo;Die hohen Reifen ermöglichen das Durchfahren von Wasser in einer Höhe von bis zu 1,20 Meter“, sagt er. &bdquo;Ansonsten können sie durch das automatische Ablassen von Luft immer an den jeweiligen Untergrund angepasst werden.“ Das Fahrgestell - ein so genannter &bdquo;Unimog“ von Mercedes - ist zudem seit jeher auf unwegsames Gelände ausgelegt. Zwei Jahre sind vergangen, seit die Anschaffung des Fahrzeugs von der Löhner Feuerwehr ins Auge gefasst worden war. Damals wurde in Löhne gerade über die Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans diskutiert - und damit auch über die notwendige Ausstattung der Einsatzkräfte. Unter dem Eindruck der Unwetter, die seinerzeit insbesondere das Ahrtal erfasst hatten, habe die Wehr dabei Bedarf angemeldet, sagt Rabeneck: &bdquo;Wir haben uns die Frage gestellt, wie wir für extreme Wetterlagen gerüstet sind“, sagt er. &bdquo;Da haben wir festgestellt, dass uns so ein Fahrzeug gut zu Gesicht stehen würde.“ &bdquo;Das hat die Feuerwehr verdient“ Nicht nur von der Löhner Stadtverwaltung, auch von der Politik hatte es für das Vorhaben grünes Licht gegeben. Und das aus gutem Grund, wie Bürgermeister Bernd Poggemöller sagt. &bdquo;Die extremen Wetterereignisse nehmen immer mehr zu und auch darüber hinaus ist in Löhne derzeit ständig etwas für die Feuerwehr zu tun“, sagt das Stadtoberhaupt, auch mit Blick auf die jüngsten Einsätze bei Hansa Heemann in der Vorwoche oder bei der Firma Remmert am Donnerstagnachmittag. Umso wichtiger sei vor diesem Hintergrund eine gute Ausstattung der Brandbekämpfer: &bdquo;Das hat die Feuerwehr verdient und das stärkt ihr den Rücken.“ Worte, die man bei der Feuerwehr durchaus zu schätzen weiß. Über einen solchen Rückhalt, so sagt Christian Ehlert, könne man nur froh sein. &bdquo;Dass wir unsere Belange so anbringen können und dieses Fahrzeug so schnell beschafft wurde, freut uns wirklich sehr“, sagt der Wehrführer. Gerade einmal 14 Monate habe es gebraucht, um das Fahrzeug nach den Vorstellungen der Löhner Einsatzkräfte zu konstruieren. Gefertigt wurde es von der Firma Schlingmann aus dem Landkreis Osnabrück, die sich auf auf Feuerwehrfahrzeuge spezialisiert und mit der man in Löhne &bdquo;gute Erfahrungen“ gemacht hat, wie Ordnungsamtsleiter Mathias Kuhle sagt. &bdquo;Das ging schon verdammt schnell, im Schnitt braucht so etwas rund 32 Monate ab Bestellung“, so Kuhle. Stadt greift tief in die Tasche Ein Lob verteilen er und Christian Ehlert in diesem Zusammenhang an die Löschgruppe Mennighüffen, die die Ausschreibung für das Fahrzeug vorbereitet habe. &bdquo;Da ist viel Arbeit reingeflossen, wohlgemerkt im Ehrenamt“, sagt Ehlert. &bdquo;Sonst wäre das in der Zeit nicht möglich gewesen.“ Nils Wessel als stellvertretender Löschgruppenführer freut sich im Gegenzug über den Neuzugang im Fuhrpark. &bdquo;Die Mannschaft ist hoch motiviert, mit dem Fahrzeug umzugehen und trainiert schon sehr fleißig“, sagt er, schränkt allerdings auch ein: &bdquo;Manche Funktionen sind wirklich toll - aber wir hoffen natürlich, dass wir sie nie brauchen.“ Die hat sich die Stadt Löhne im Übrigen einiges kosten lassen. Knapp 500.000 Euro wurden laut Mathias Kuhle für die Anschaffung in die Hand genommen. &bdquo;Aber im Sinne unserer Bürger müssen solche Investitionen sein - auch in finanziell schwierigen Zeiten“, betont Bernd Poggemöller. Das gilt auch für ein einen neuen Pkw, den die Feuer- und Rettungswache seit Dezember ihr Eigen nennt. Der VW-Caddy mit Platz für bis zu sieben Personen werde hauptsächlich für Logistikfahrten und Personaltransporte genutzt, sagt Magnus Blöbaum von der hauptamtlichen Wache. &bdquo;Das Auto ist klein und wendig, aber trotzdem geräumig“, beschreibt er die Vorteile. &bdquo;Das macht ihn flexibel einsetzbar.“

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