Werreauenpark in Löhne bekommt asphaltierte Wege

Löhne. Vor knapp zwei Monaten wurde der Werreauenpark geflutet. Als sich der Fluss wieder in sein Bett zurück gezogen hatte war schnell klar, dass es nicht damit getan sein würde, den Schlamm von den Wegen zu kratzen. Jetzt hat der Kreis Herford einem Antrag der Stadt zugestimmt, die zerstörten Wege nicht wieder als wassergebundene Decke zu bauen. Es darf asphaltiert werden. &bdquo;Wir sind froh, dass wir so eine Lösung haben, die sicherlich dauerhafter ist“, sagt Stadtsprecherin Ursula Nolting. In den nächsten Wochen soll die Ausschreibung auf den Weg gebracht werden. Wenn alles läuft wie geplant, könnten die Arbeiten im Mai abgeschlossen sein. Die neue Decke soll aus offenporigem Asphalt gebaut werden. &bdquo;Offenporig bedeutet, dass dieser Asphalt wasserdurchlässig ist. So ist im Vergleich zu einer klassischen Asphaltschicht deutlich weniger Fläche versiegelt“, sagt Baudezernent Ulrich Niemeyer. Kreis weicht von Linie ab Der Kreis ist bei der Genehmigung des Asphalt-Weges im Werreauenpark von seiner bisherigen Linie abgewichen. Aus ökologischen Gründen sieht er die Versiegelung von Flächen in Landschaftsschutzgebieten kritisch. Auf einem Ortstermin mit Vertretern des Kreises und der Stadt sei nach einer zufriedenstellenden Lösung gesucht worden. Diese sei während der weiteren Beratungen im offenporigen, hellen Asphalt gesehen worden. So äußert sich Patrick Albrecht, Pressesprecher des Kreises. Zu der Frage, warum es jetzt zu einer Versiegelung kommt, die eigentlich nicht gewünscht ist sagt er: &bdquo;Es muss immer der Einzelfall betrachtet und für jede Örtlichkeit unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen eine sachgerechte Lösung gefunden werden“. Grundsätzlich sei es natürlich weiterhin so, dass Flächenversiegelungen allgemein und auch in Flussauen mit Nachteilen für die Umwelt und Tierwelt verbunden seien. &bdquo;Mit der nun gewählten hellen Asphaltdecke können diese Nachteile so gut es geht reduziert werden“, sagt Albrecht. Aus folgendem Grund wird der Asphalt hellgrau: Technische Oberflächen stellen in der Regel Hindernisse für kleinere Lebewesen wie Insekten dar. &bdquo;Bei einer dunklen Oberfläche verstärkt sich diese Barrierewirkung durch die sommerliche Erhitzung noch einmal sehr viel stärker. Eine helle Oberfläche mindert diese Barrierewirkung“, so der Sprecher. Ausweichende Antwort Die Redaktion wollte auch wissen, warum nicht von Anfang an einer Asphaltierung in einem Bereich zugestimmt wurde, der sehr anfällig für Hochwasser ist? Die Antwort darauf fällt sehr ausweichend aus: &bdquo;Stadt und Kreis haben sich seit jeher im Rahmen des Abstimmungs-und Beratungsverlaufes für die Fußwegegestaltung im Werreauenpark in einem engen Austausch befunden. Eine Flächenversiegelung wurde seitens der Stadt nicht beantragt und wurde somit vom Kreis auch nicht offiziell abgelehnt“. Dazu äußert sich Baudezernent Ulrich Niemeyer: &bdquo;Wir haben diesen Antrag nicht gestellt, weil wir nicht davon ausgegangen sind, dass er genehmigt würde“, sagt er. Nach den bisherigen Erfahrungen mit dem Thema hätte dann eher die Gefahr bestanden, dass das gesamte Projekt abgelehnt worden wäre. Gefragt hat die NW auch, ob nach dieser Erfahrung auch für andere Projekte die Voraussetzungen geändert werden. &bdquo;Wie bereits oben ausgeführt, ist immer eine für die konkrete Örtlichkeit angemessene Lösung zu finden. Dabei sind natürlich auch neue technische Verfahren oder Materialien mit in die Entscheidung einzubeziehen“, sagt Albrecht. Hoffnung auf eine grundsätzliche Änderung besteht mit Blick auf die Antwort wohl eher nicht.

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