Löhnerin hilft Hunden mit Physiotherapie beweglich zu bleiben

Löhne. Lächelnd, mit ihrem Rucksack über der Schulter und einer Matte unter dem Arm steht Elif Kaslik vor der Eingangstür. Sie ist mobil unterwegs und fährt zu ihren tierischen Patienten nach Hause. &bdquo;Die gewohnte Umgebung kann vor allem bei ängstlichen Hunden sehr helfen“, sagt sie. Zu Beginn einer Therapie wird der Hund genau untersucht. Heute schaut sich die Hundephysiotherapeutin den achtjährigen Griffon-Mischlingsrüden Theo an. Schwanzwedelnd begrüßt er den fremden Gast an der Haustür. Nur die Behandlungsmatte unter ihrem Arm ist ihm nicht geheuer. In einem ruhigen Raum in Theos Zuhause breitet Elif Kaslik die Matte auf dem Boden aus. Theos Interesse wird geweckt und die Liegefläche ausführlich abgeschnüffelt. Viele Fragen zum Hundeverhalten Währenddessen holt Kaslik einen zweiseitigen Befundbogen aus ihrer Tasche und beginnt mit ihren Fragen zum Tagesablauf des Rüden, möglichen Vorerkrankungen, Medikamenten und dem allgemeinem Gesundheitszustand. Nebenbei beobachtet sie den Hund, sein Verhalten, seine Bewegungen, bis er sich auf dem Teppich zum Schlafen zusammenrollt. Aktuelles Gewicht, Futter, Liegeverhalten oder Häufigkeit wie Dauer der Spaziergänge lassen sich leicht beantworten. Da Theo aus dem Tierschutz kommt, weiß seine Familie nicht, wie er die ersten vier Lebensjahre in Frankreich verbracht hat. Seine bekannte Krankengeschichte startet daher erst mit der Ankunft in Löhne 2019. Nach den Fragen ist Theo an der Reihe. Elif Kaslik setzt sich auf die Matte. Theo kommt neugierig zu ihr. Mit einem Leckerchen in der Hand führt sie Theo durch verschiedene Bewegungsabläufe und schaut nach Auffälligkeiten beim Gehen, Stehen, Sitzen und Liegen. Dann berichtet sie von ihren Beobachtungen. Eine genaue Untersuchung Als nächstes beschäftigt sie sich mit dem Körperbau des Hundes, tastet vorsichtig Theos Rückenwirbel, die Rippen, den Bauch ab. &bdquo;Dabei vergleiche ich immer beide Seiten des Hundes miteinander, um einen ersten Eindruck über eventuelle Fehlstellungen oder Überlastungen zu bekommen“, sagt sie. Danach sind die Beine des Hundes dran: Von den Vorderpfoten bis zur Schulter, von den Hinterpfoten bis zum Hüftgelenk - sanft testet sie die Beweglichkeit der einzelnen Gelenke. Der Rüde bleibt ruhig stehen und lässt sich die ungewohnte Prozedur gefallen. Das Ergebnis aus Beobachten, Tasten und Bewegen fasst sie mit einer Empfehlung zum weiteren Vorgehen zusammen: Hund Theo habe zwar einen leichten Beckenschiefstand, ansonsten sei er sehr beweglich und derzeit keine Physiotherapie notwendig. Eine gute Nachricht für seine Familie. Bewegung unterstützen Seit dem 1. April 2019 ist Elif Kaslik in ihrem Heimatort Löhne als mobile Hundephysiotherapeutin tätig. Sie kam zu ihrer Ausbildung über ihren ersten eigenen Hund, den Dobermann-Rüden Thai. Durch Thais Gelenkerkrankungen begann sie mit einem Massagekurs für Hunde. &bdquo;Ich wollte ihm etwas Gutes tun und entdeckte dabei, wie viel Freude es mir machte, ihm zu helfen“, sagt sie. Gleichzeitig stellte sie fest, wie erfüllend die therapeutische Arbeit mit Hunden für sie ist. So meldete sie sich zu einer Ausbildung zur zertifizierten Hundephysiotherapeutin an. Nach ihrer Prüfung machte sie sich selbständig. &bdquo;Ich wollte nicht als Angestellte arbeiten, so entstand dann Canis Motus“, sagt die 35-Jährige rückblickend. Canis Motus ist Latein und bedeutet die Bewegung des Hundes. Diese zu unterstützen und zu fördern ist Ziel ihrer Therapie. Zu ihren vierbeinigen Patienten kommt sie auf tierärztlichen Rat nach Operationen, diagnostizierten Muskel- oder chronischen Gelenkerkrankungen. Eine sanfte Bewegungstherapie kann dafür sorgen, dass es den vierbeinigen Patienten nach und nach besser geht. Auch Wellness ist gefragt &bdquo;Ich habe viele Arthrose-Patienten. Es sind Sport- oder Familien-Hunde“, erzählt sie und fährt fort: &bdquo;Hunde haben heute einen anderen Stellenwert als noch vor 20 Jahren. Sie sind ein Mitglied der Familie“, so die Hundetherapeutin. Stabilitätsübungen für die Muskulatur oder passive Bewegungen der Gelenke bei kranken Hunden sind genauso gefragt wie Vorsorge und Wellness-Angebote. &bdquo;Manchmal bekomme ich E-Mails und es wird eine Massage für den vierbeinigen Freund zum Geburtstag bestellt“, sagt sie lächelnd. Elif Kaslik bietet ihre therapeutischen Hausbesuche im Umkreis von 15 Kilometern um die Löhner Innenstadt an. Sie behandelt Hunde und unterrichtet als Dozentin in der Hundephysiotherapie-Ausbildung in Kirchlengern. Interessierte Hundeschulen können genauso wie Hundebesitzerinnen und -besitzer verschiedene Kurse und Workshops für Krankengymnastik und Massage bei ihr buchen. Zu ihrem Team gehören Dobermann-Hündin Thaya und Zwergpudel Migo. &bdquo;Sie begleiten mich zu den Seminaren und unterstützen mich im Unterricht“, erzählt sie. Weitere Informationen über Instagram unter dem Namen @canismotus, bei Facebook sowie über die Webseite www.canis-motus-hundephysio.de

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