Neuer Löhner Werreauenpark durch Flut schwer beschädigt

Löhne. Land unter herrschte Weihnachten auch im Werreauenpark. Das Hochwasser der Werre hat Ende vergangenen Jahres auch den kleinen Landschaftspark geflutet. Das Wasser stand dort nach Angaben der Stadt bis zu etwa 1,50 Meter hoch. Der von der Flut angerichtete Schaden ist groß. Das liegt auch an der problematischen Oberfläche des Weges, der durch den Park führt. Am 24. Dezember war der Werrepegel so stark angestiegen, dass zum ersten Mal in der Geschichte des Hochwasserrückhaltebeckens die Flutklappen des Wehres geschlossen werden mussten. Das Becken füllte sich schnell mit Wasser. Das sorgte zwar dafür dass das Wasser nicht mehr extrem hoch stieg und bis auf ein paar Keller die Häuser in Löhne verschonte. Der Werreauenpark stand allerdings tief unter Wasser. Das Wasser ist dem Park überhaupt nicht gut bekommen. Schotter abgetragen Vor allem der geschwungene Wegabschnitt, der unten nah an der Werre entlang führt, ist von der Flut betroffen gewesen. &bdquo;Teilweise stand das Wasser dort 1,50 bis 1,60 Meter tief und hat somit durch die Fließgeschwindigkeit die Wegedecke sehr stark beschädigt und den Schotter abgetragen“, sagt Leonie Strunk, Sprecherin der Stadt. Auch die Fundamente der Bänke seien teilweise bis zu 50 Zentimeter freigelegt worden. Außerdem hat sich eine dicke Schlammschicht gebildet. &bdquo;Die Bürgerinnen und Bürger sollen den Park bitte bis auf Weiteres nicht betreten“, sagt Strunk. Dass der Park die Flut nicht gut überstanden hat, das zeigt sich beim ersten Blick auch für den Laien. Dort, wo der Weg vom neuen Platz hinter der Werretalhalle wie bei einer kleinen Rampe bis zu seinem eigentlichen Niveau verläuft, wird es besonders deutlich. Bis zur ehemaligen Wasserkante reicht die Schlammschicht. Oberhalb der Kante ist nur ein kleines Stück Schotterweg intakt. Der größte Teil ist mit Schlamm bedeckt. Asphalt statt Schotter Die Schäden sind so groß, dass jetzt über einen Neubau des Weges nachgedacht wird. &bdquo;Am 25. Januar werden sich Karl-Heinz Diekmann, der Leiter des Umweltamtes des Kreises Herford und Mitarbeiter der Stadt Löhne zusammen ein Bild vor Ort machen“, so Strunk. Dann werde unter anderem auch geprüft, ob eine Asphalt- oder Pflasterdecke denkbar wäre. Gerade mit Blick auf die nächsten Jahre müsse ja davon ausgegangen werden, dass solche Starkregenereignisse immer öfter vorkommen werden. Dass über eine robustere Decke nachgedacht wird, ist mit Blick auf die Begründung naheliegend. Allerdings stellt sich die Frage, ob nicht auch schon bei Planung des Parks davon ausgegangen werden musste, dass kräftiger Regen für starke Überschwemmungen sorgen kann und so die Gefahr von Beschädigungen besteht. Schaden mit Ansage Wenn es nach der Stadt gegangen wäre, dann hätte der Weg eine feste Decke bekommen. &bdquo;Wir konnten uns leider beim Kreis nicht durchsetzen. Die untere Naturschutzbehörde hat entschieden, dass dort nur eine wassergebundene Decke zulässig ist, um Flächenversiegelungen zu vermeiden“, sagt Baudezernent Ulrich Niemeyer. &bdquo;Dass das passiert, war mit Ansage“, sagt Niemeyer. Die Folge ist jetzt, dass der Weg für mehrere 10.000 Euro noch nicht mal ein Jahr nach seiner Freigabe wieder instand gesetzt werden muss. Man könne nur hoffen, dass der Kreis Herford nach dieser Hochwassererfahrung die Erlaubnis gebe, eine feste Decke zu verbauen. &bdquo;Ob es dazu kommt, ist offen. Wenn es schlecht läuft, dann erneuern wir die wassergebundene Decke und im nächsten Jahr haben wir wieder Hochwasser und dann müssen wir wieder reparieren“, sagt Niemeyer. Ein Horrorszenario wäre dann eine unendliche Geschichte mit regelmäßigen Reparaturen wegen Überflutung durch Starkregen. Ob die Blumenzwiebeln oder Setzlinge beschädigt wurden, kann nach Angaben von Strunk zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden. &bdquo;Der Schotter oder auch die Wegdecke wurden jedoch teilweise auf jene Flächen getragen, die im Sommer gemäht werden müssen. Vor dem Mähen wird der Schotter auf jeden Fall von uns abgetragen, damit das Mähwerk der ausführenden Firma nicht beschädigt wird“, sagt Strunk. Beliebt bei den Löhnern Die ersten Planungen für den Werreauenpark begannen 2018. Der erste Spatenstich war im September 2021. Ziel war es, die Werre für die Löhner erlebbarer zu machen. Der Plan ging auf. Schon vor der Freigabe der Wege im April 2023 waren viele Löhnerinnen und Löhner dort unterwegs, hatten schnell den kleinen Park als neues Naherholungsgebiet entdeckt. Offizielle eingeweiht wurde der Park im Juli 2023 mit einem Fest. Zum Park gehört der neue, jetzt beschädigte Weg auf der Südseite, eine Aufenthaltsplattform auf der Nordseite auf Höhe des Brückenhauses, und der neue Platz zwischen Werre und Werretalhalle. Er wurde im vergangenen Jahr nicht nur der Schauplatz für die Einweihungsfeier, sonder auch ein neuer Veranstaltungsort für Livemusik. Der Platz war vom Hochwasser nicht betroffen. Die Flut stoppte wenige Stufen unterhalb der Fläche. Mit der Grünachse zwischen Bahnhof und Werre soll der Park dann auch auf einem ganz neuen Weg erschlossen werden. Nach Abschluss der Planungen wird mit einem Baustart in diesem Frühjahr gerechnet. Die Arbeiten beginnen mit dem Abriss von zwei Häusern. Eine Brücke zwischen Kronprinzenbrücke und Schützenbrücke sollte den Park komplettieren. Ihr Bau wurde wegen massiver Kostensteigerungen verworfen.

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