Löhner Händler verkauft weltweit einzigartigen VW Käfer

Löhne. Auch wenn sie kein Benzin im Blut haben, werden vielen Deutsche ab 50 Jahren ein Auto mit verbundenen Augen am Geräusch und am Geruch erkennen: Den VW Käfer. Das Motorgeräusch ist genauso einzigartig wie der typische Geruch nach Kunststoff im Innenraum des Klassikers. Ein ganz besonderes Modell des Kultautos steht in der Halle von &bdquo;Kodytek Classic Cars“. Inhaber Benjamin Kodytek, dem auch die Aral-Tankstelle an der Königstraße gehört, handelt mit seltenen Autos, die nicht ganz so alt sind wie die typischen Oldtimer, aber auch schon vor 20 bis 40 Jahren auf den Markt gekommen sind. Spezialisiert hat er sich auf Autos der Ober- und Luxusklasse. BMW stehen bei ihm ebenso in der Halle wie aktuell zwei Porsche und ein Ferrari Testarossa in rot. Das Modell in weiß fuhren Sunny Crocket und Ricardo Tubbs in der Kultserie Miami Vice als Dienstwagen. Lack in Saturngelb Gelegentlich hat er auch VW Käfer im Angebot. Aktuell stehen zwei 1303 GSR in seiner Halle an der Bahnhofstraße. GSR steht für &bdquo;Gelb-Schwarzer-Renner“. Beide sind eine Rarität. Einer der beiden ist jedoch ein ganz besonderes Modell. Markant ist die Farbgebung. Im kräftigen Gelb der 70er ist das Auto zum größten Teil lackiert. Die Marketingabteilung von VW hat sich dafür den schönen Namen &bdquo;Saturngelb“ einfallen lassen. Wenige Jahre nach der ersten Mondlandung passte der Name Farbe in die Zeit. Den Kontrast bietet die mattschwarze Motorhaube. &bdquo;Vom GSR wurden 1973 in einer limitierten Sonderauflage nur 3.500 Stück gebaut. Die waren innerhalb von einer Woche verkauft. Gekostet hat ein Auto 7.901 Mark“, sagt Benjamin Kodytek. Der Wagen sei schon damals Kult und sehr gefragt gewesen. &bdquo;Mit Sportlenkrad, Sportsitzen und breiten Felgen sollte er junge Leute ansprechen“, sagt Kodytek. 30 GSR weltweit Unter der Haube wurde der GSR allerdings mit einem für den Käfer üblichen 50-PS-Motor ausgestattet. &bdquo;Es gab bei VW den Plan auch ein Modell mit 100 PS auf den Markt zu bringen. Das wurde allerdings verworfen. Es gab jedoch Vorbereitungen, den Wagen tunen zu lassen. Man hätte problemlos einen größeren Ölkühler einbauen können“, sagt er. Nach 50 Jahren sind nicht mehr viele GSR unterwegs. &bdquo;Angeblich sollen es etwa 100 sein“, sagt Kodytek. Doch selbst diese Zahl ist nach Einschätzung des Experten zu hoch gegriffen. &bdquo;Es gibt nur 30 mit Papieren, die noch im Originalzustand sind“, sagt er. Es sei nicht selten, dass das Fahrgestell von alten Autos als eines von wenigen Originalteilen übrig bleibe und darauf dann Ersatzteile verbaut würden. Einer der beiden GSR, die in Kodyteks Halle stehen, ist deutlich exklusiver. &bdquo;Ich habe hier einen GSR, der bisher nur einmal angemeldet war“, sagt er. Der Erstbesitzer habe ihn 1992 an einen Sammler verkauft. Damals hatt er einen Tachostand von 78.000 Kilometer. Im Originalzustand &bdquo;Nach dem Verkauf sind nur 700 Kilometer dazu gekommen. Der Wagen wurde kurz nach dem Besitzerwechsel abgemeldet und stand seitdem in einer Halle, die gut beheizt war, so dass der GSR kaum gealtert ist. &bdquo;Der ist im Originalzustand, wie er aus der Fabrik rollte. Abgesehen von den Kotflügeln ist auch der Lack noch Original.“ Kodytek hat den Käfer vor wenigen Woche gekauft. Für Sammler ist dieser GSR ein Traum. &bdquo;Es gibt nicht einen unrestaurierten GSR weltweit. Dieser Wagen ist eine absolute Rarität“, ist Kodyek überzeugt. In der Halle des Händlers steht er nur noch für kurze Zeit. Autos, die so selten sind, bietet er nicht auf seiner Internetseite an. &bdquo;Ich weiß, wer sich für ein so besonderes Auto interessieren könnte.“ Schnell habe er einen Käufer gefunden. Den Verkaufspreis verrät er nicht. &bdquo;Käfer GSR, die lackiert und geschweißt sind und neuen Motor haben werden ab 50.000 Euro im Internet gehandelt“ sagt er. Der Verkaufspreis für den ganz besonderen GSR liege ein ganzes Stück darüber. Die Geschichte zum Auto Der neue Besitzer kann sich als zweiter Halter im Original-Fahrzeugbrief, der im Jahr 1974 ausgestellt wurde, eintragen. Den Erstbesitzer hat Kodytek nach einer kurzen Recherche gefunden. &bdquo;Das ist ein älterer Herr, der in Süddeutschland lebt. Ich habe mit ihm telefoniert. Er konnte sich gut erinnern und hat sich sehr gefreut, dass es das Auto noch gibt“, sagt er Der Erstbesitzer habe sich sogar noch daran erinnern können, warum die Kotflügel neu lackiert wurden. &bdquo;Er ist damit am Garagentor hängen geblieben.“ Es sei immer schön, wenn man eine Geschichte zum Auto erzählen könne. &bdquo;Es macht viel Spaß, über Wagen etwas herauszufinden“, sagt er. Käfer-Fans können das Auto am kommenden Wochenende sehen. Der Wagen wird auf dem VW-Käfer-Wintertreffen im alten Güterbahnhof am 13. und 14. Januar gezeigt. Mehr zu Freizeit-Themen im Kreis Herford und Kreis Minden-Lübbecke finden Sie in unserem Spezial &bdquo;Lifestyle, Gastro, Shopping“

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