LBA sieht Stadt als Betreiber der Gewerbeschau auf dem Oktoberfest in Löhne kritisch

Löhne. Nach mehrjähriger Pause wurde in diesem Jahr zum ersten Mal seit 2019 wieder ein Oktoberfest in Löhne so gefeiert, wie es seit Jahrzehnten üblich ist: Party und Gewerbeschau im Zelt und Kirmes auf dem Festplatz. Die LBA ist mit dem Neustart der Veranstaltung nicht zufrieden. Sie fordert eine Neuausrichtung und hat Fragen an die Stadt formuliert, die diese in einer Vorlage für die nächste Ratssitzung beantwortet. &bdquo;Das aktuelle Konzept für das Löhner Oktoberfest hat sich nach Einschätzung der Löhner-Bürger-Allianz (LBA) nicht bewährt und gehört auf den Prüfstand. Es wäre nach Meinung der LBA fatal, die Augen vor den Realitäten zu verschließen und blauäugig für nächstes Jahr auf diffuse Selbstheilungskräfte zu hoffen", schreibt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Günter Schlüter in der Anfrage. Die LBA werde deshalb die Neuausrichtung zum Thema machen. Heimisches Gewerbe kaum vertreten "Mit dem Ende der Aischzeit-Partys und dem endgültigen Ausstieg des Veranstalter Karl-Wilhelm Bruns sind negative Zeichen gesetzt“, so Schlüter. &bdquo;Den genauen Beobachtern der Gewerbeschau war erkennbar, dass das heimische Gewerbe bzw. Kleingewerbe wie auch die Löhner Handwerkerschaft im Gegensatz zu früheren Jahren nur in Bruchteilen vertreten war.“ Für die zahlreichen Leerflächen in der Area-30-Halle seien sicher nicht nur die kräftig gestiegen Mieten ursächlich, sondern auch der konzeptionelle Fehlgriff, der die Erwartungen der Besucher nicht erfüllte. Fraglich sei, ob eine solche Halle überhaupt, wie von der Stadtverwaltung erhofft, auch vor dem Hintergrund der hohen Kosten, ein geeigneter Rahmen für eine Gewerbeschau oder eine Musikveranstaltung sein könne. Es war die erste Gewerbeschau, die von der Stadt eigenständig organisiert durchgeführt wurde. Und so stelle sich die grundsätzliche Frage, ob die Verwaltung zukünftig überhaupt in der Lage sei, einen Kurswechsel einzuleiten. Kritik gab es schon lange Vor diesem Hintergrund stellt die LBA der Stadt Fragen. "Was war die Ursache dafür, dass dem früheren Veranstalter des Löhner Oktoberfestes bzw. der Gewerbeschau, der Firma Heitkamp, seitens der Stadt gekündigt wurde?" Dazu antwortet die Stadt: "Es gab eine zunehmende Unzufriedenheit mit Ausgestaltung der von Herrn Heitkamp organisierten Gewerbeschau." Das sei hinreichend kommuniziert worden. Anmerkung der Redaktion: Viele heimische Aussteller waren schon Jahre unzufrieden mit der Gewerbeschau. Handwerksbetriebe und andere Unternehmen aus Region hatten sich bereits unter dem alten Veranstalter mehr und mehr zurückgezogen. "Welche Ziele hat die Stadt Löhne mit der Übernahme der Eigenregie der Gewerbeschau verfolgt?" Antwort: Ziel sei, die Ausrichtung der Gewerbeschau selbst zu steuern und zu gestalten. Durch den Schwerpunkt "Energie sparen" sei es gelungen, dieses Thema "in einem neuen Format einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen". Die Bilanz kommt im Dezember "Weshalb waren nur wenige Kleingewerbler bzw. Handwerker vertreten?" Antwort: 90 potenzielle Aussteller seien kontaktiert worden, darunter hätten sich auch etliche Handwerksbetriebe befunden. Man habe nicht bei jeder Absage nach den Gründen gefragt. Allerdings "ist zu vermuten, dass viele Handwerksbetriebe eine gute Auftragslage haben und aus diesem Grund kein Interesse an einer Präsentation und weiterer Werbung haben", so die Stadt. Eine weitere Frage bezieht sich auf Gewinn und Verlust der Gewerbeschau. Eine Bilanz hierzu und zum Oktoberfest insgesamt werde im Dezember dem Rat vorgelegt, antwortet die Verwaltung. Auch der Ausstieg des Veranstalters wird thematisiert. Über die Gründe für den Ausstieg von Veranstalter Karl-Wilhelms Bruns könne die Stadt keine konkreten Angaben machen. Ein Abschlussgespräch mit ihm sei in Planung. Sie verweist auf die Berichterstattung in der NW. Dort gab er als Hauptgrund an, dass der Kostenaufwand zu hoch sei, im Area-30-Zelt die Partys zu feiern.

Meistgelesen