Mit viel Hightech auf der Suche nach Nachwuchs in Löhne und Bad Oeynhausen

Löhne. Auf der Ausbildungsmesse Stepone suchen regionale Unternehmen die Fachkräfte von Morgen. Über 750 Schülerinnen und Schüler aus den neunten und zehnten Klassen der Löhner und Bad Oeynhausener Schulen sind am ersten Tag der Messe angereist, um sich über ihre Berufsmöglichkeiten in der Werretalhalle zu informieren. Bürgermeister Bernd Poggemöller eröffnet zusammen mit dem Bad Oeynhausener Bürgermeister Lars Bökenkröger die Messe. “Die Bedeutung der Stepone ist in den letzten Jahren immer weiter gestiegen. In diesem Jahr haben wir mit 94 Ausstellern einen neuen Rekord, was mich sehr stolz macht." Poggemöller ist sich sicher, dass die Schülerinnen und Schüler eine Bereicherung für die regionalen Betriebe sein werden. Diese haben auch ihre Azubis mitgebracht. Und das kommt gut an. "Junge Leute kommen eher zu Jüngeren. Die Jugendlichen wollen lieber mit uns quatschen", erzählt der Azubi Thomas Koroi vom Autohaus Ford Meyer. Die Schülerinnen und Schüler hätten fast nur den Auszubildenden Fragen gestellt. An vielen Stationen können die Jugendlichen verschiedenste Schritte aus dem Kfz-Handwerk ausprobieren. Besonders gefragt ist das Schweißgerät: Durch die Kombination von der Maschine, einem Sensor und virtueller Realität verbinden interessierte Besucher Autoteile. Berufsalltag am Messestand Der Einsatz von moderner Technik zieht sich durch die Ausstellung. Der Schornsteinfegermeister Nikolas Büker stellt zusammen mit Azubi Lasse Stühmeier den Beruf vor. Auch bei ihnen kommt eine VR-Brille zum Einsatz, mithilfe derer die Jugendlichen eine Schornsteinreinigung miterleben können. Für den Stand der Schornsteinfeger interessieren sich nicht so viele der Teenager. "Aber wenn die Leute kommen, dann sehr bewusst", berichtet Büker. Das Bauunternehmen "Kögelbau" setzt mit ihrem großen Bagger-Simulator ebenfalls auf die Anziehungskraft der virtuellen Realität. Auszubildender Steven Trantow meint, die Attraktion sorge dafür, dass die Schülerinnen und Schüler zum Stand kommen. Die Unternehmen setzen auf diese technischen Attraktionen, um die junge Generation zu begeistern. Ziel ist es, den Jugendlichen ihre Berufsfelder so nah wie möglich zu bringen: Auf dem Findeisenplatz stehen ein großer Feuerwehrwagen, ein Panzer der Bundeswehr und ein Rettungswagen, in dem sich die Schülerinnen und Schüler an der Reanimation versuchen können. In den Räumen der Werretalhalle geht es weiter. Auf drei Etagen warten neben den Simulatoren ein lebensechtes Pferd, dem Verbände umgelegt werden können, Popcorn-Automaten und viele andere praktische Angebote auf die Besucher. Konfrontation mit Vorurteilen Die Idee geht auf - die Schülerinnen und Schüler unterhalten sich fleißig mit den Repräsentanten der Aussteller. Zwei Schülerinnen der Bertolt-Brecht-Gesamtschule berichten, die Ausbildungsmesse habe sie in der Jobsuche weitergebracht. Auch die Lehrkräfte wissen, wie wichtig die Messe ist. "Aus den letzten Jahren wissen wir, die Schüler nehmen das gerne an", so Matthias Gäbler vom Freiherr-vom-Stein-Berufskolleg. Während Corona sei es hart gewesen. Der persönliche Kontakt sei bei der Berufsfindung notwendig, ergänzt sein Kollege Martin Brörmann. Dass einige Berufsfelder immer noch mit Vorurteilen zu kämpfen haben, zeigt sich auch auf der Stepone. Steven Trantow von Kögelbau: "Man hat dieses alte Bild von Baustelle im Kopf: Rauer Ton und viel Alkohol." Dabei sei die Baustelle mittlerweile anders. Auch die Azubis Angelina Hoffmann und Sherin McGregor werden mit Vorurteilen konfrontiert. Sie erzählen: "Viele meinen, Pflege sei nur Hintern abwischen." Dabei sei der Beruf sehr sinnstiftend, vor allem wenn sie Patienten helfen konnten. Zusammen mit der Lehrenden Petra Skrzypek stellen sie die Schulen für Pflegeberufe Herford-Lippe vor. Skrzypek betont: "Es ist super, dass an so vielen Ständen Auszubildende sind. Die meisten Schüler wollen nicht mit mir sprechen, sondern viel lieber mit anderen Azubis." Solche Messen seien klasse, weil gerade der Austausch über den Alltag als Azubi im Vordergrund stehe.

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