Der Löhner Kindergarten Plumpaquatsch feiert 50. Geburtstag

Löhne. "Ich bin ein Plumpa-Kind", sagt Annelie Albert. Auf ihrem Schoß sitzt schon die nächste Generation. Mit unter einem Jahr ist Tochter Luise noch etwas zu klein, aber welchen Kindergarten sie mal besuchen wird, steht außer Frage. Sie wird auch mal ein "Plumpa-Kind" und tritt damit in die Fußstapfen von ihrer Mama, ihren drei Geschwistern und unzähligen anderen, die seit 1973 hier gespielt haben. Seit 50 Jahren besteht der integrative Kindergarten in Gohfeld bereits. Aus der Not heraus gründete sich eine Elterninitiative, die sich bis heute bewährt. Das "Wir-Gefühl" nennt Kindergartenleitung Claudia Favier immer wieder, wenn es um den Plumpaquatsch geht. "Sich um ein so nahes Miteinander zu bemühen, kann nur gut sein", ist sie überzeugt. Das Innige, Kleine, Gemeinschaftliche sei es, was den Plumpaquatsch ausmache. "Alle Kinder kennen sich", sagt Jennifer Zöhner, Mutter eines "Plumpa-Kindes" und Mitglied des Jubiläumskomitees. "Alle identifizieren sich mit der Einrichtung." Das liege auch daran, dass Eltern im Kindergarten Plumaquatsch besonders viele Mitbestimmungsmöglichkeiten hätten, sind Eltern und Erzieherinnen überzeugt. Alle Eltern sind Mitglieder im Trägerverein des Kindergartens. Gegründet wegen Mangel an Kitaplätzen Der entstand 1973 als Elterninitiative. Aus der Not heraus, weil es nicht genug Kitaplätze gab, schlossen sich Mütter und Väter zusammen und gründeten die "Selbsthilfespielgruppe Plumpaquatsch". Das ist mittlerweile fünf Jahrzehnte her. Die Satzung ist vom 23. März 1973, der Eintrag ins Handelsregister folgte am 22. Mai. "Die Eltern haben damals sogar die Ausbildung gemacht, um das Fachliche vorweisen zu können", sagt Claudia Favier. Damals sei alles noch sehr provisorisch gewesen. Schon immer bedeutete die Elterninitiative aber Mitgestalten und Mitarbeiten. "Jede Familie bekommt ein Elternamt", sagt Silke Holdgrewe, Mitglied des Jubiläumskomitees und des Vorstandes. Fenster putzen, Hof fegen und andere Aufgaben, die alle paar Monate anstehen, werden unter den Erziehungsberechtigten aufgeteilt. Wer für welche Tätigkeiten verantwortlich ist, wird ausgelost. "Viele machen das am Wochenende, sie bringen dann ihre Kinder mit und die spielen hier", sagt Annelie Albert. Seit 1989 integrativ Dort, wo heute der Kindergarten Plumpaquatsch ist, war seit 1887 die Volksschule Melbergen-Süd. Der Zusammenschluss mit der Volksschule Melbergen-Nord folgte 1964, bevor sich beide aufgrund der Schulreform 1968 auflösten. Fünf Jahre später wurde der Kindergarten Plumaquatsch hier eröffnet. Seit 1989 verfolgt der Kindergarten einen integrativen und inklusiven Ansatz. Zum Start des Kindergartenjahres 2011/2012 eröffnete der Plumaquatsch eine zweite Gruppe für Kindern unter drei Jahren. Seitdem gibt es neben den Kwaks, den Ü3-Kindern, auch die Kwakies. In anderthalb Gruppen sind so aktuell 31 Kinder ab zwei Jahren untergebracht. Insgesamt sechs Erzieherinnen kümmern sich um sie. Hinzu kommen eine Alltagshelferin, zwei Reinigungskräfte sowie Köchin Heike - die sei "die gute Seele des Hauses", da sind sich Leitung und Eltern einig. Zum runden Geburtstag macht sich der Kindergarten selbst ein Geschenk. Draußen entsteht aktuell ein neuer Spielplatz für die Plumpa-Kinder. Zusätzlich dazu steht den Kindern zum Spielen eine weitere Außenfläche zur Verfügung, die außerhalb der Öffnungszeiten als öffentlicher Spielplatz dient. In den neuen Spielbereich zu investieren sei sinnvoller, als eine große Feier zum Jubiläum zu veranstalten. Favier: "Da haben alle mehr von, als das angesparte Geld für einen einzigen Tag auszugeben."

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