Bahnhofsumbau in Löhne: Gastronomie und Bücherei als Kernstück

Löhne. Während die Stadt gescheiterten Projekt der Bebauung der Investorenwiese vor einem Scherbenhaufen steht, scheint bei den Planungen des Bahnhofs zum Umbau in einen Dritten Ort als Treffpunkt für alle Löhnerinnen und Löhner alles im grünen Bereich. "Wir kommen gut vorwärts", sagt Baudezernent Ulrich Niemeyer. Aktuell laufen viele Arbeiten im Hintergrund für das 12,7 Millionen Euro teure Projekt. Bisher liegt der Eigenanteil der Stadt bei 30 Prozent. Ziel ist, ihn durch weitere Fördermittel auf maximal 20 Prozent zu senken. Neben Geld aus dem ISEK-Programm (Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept) bemüht sich die Stadt aktuell um Geld aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung. "Ich bin sehr optimistisch, dass wir beide Förderungen bekommen", sagt Niemeyer. Entsprechende Signale habe es bereits von den zuständigen Stellen gegeben. Raum für Bücher und Leseecken Die Planer des Architekturbüros Baulampe aus Bielefeld waren als Sieger aus dem Architektenwettbewerb hervorgegangen. Dort wird daran gearbeitet, dass aus den Plänen in den nächsten Jahren Wirklichkeit wird. Kernstück des Gebäudes sind die Stadtbücherei und die Gastronomie. Die Bücherei wird den umgebauten Bahnhof über zwei Ebenen prägen. Im Alten Wartesaal wird es gemütliche Leseecken, die Ausleihe und viele Regale geben. Mit Fahrstuhl und Treppen wird die zweite Ebene der Bücherei erschlossen. In einem Riegel, der sich als architektonisch herausragendes Element in die Bahnhofshalle schiebt, wird weiterer Raum für Bücher und Leseecken entstehen. Flexibel für Veranstaltungen Der Alte Wartesaal wird nicht nur der Sitz der Bücherei sein. Er soll auch in Zukunft für Veranstaltungen genutzt werden. Entsprechend flexibel muss die Einrichtung sein. Die Regale und andere Elemente sollen schnell entfernt werden können, wenn im Saal eine Veranstaltung geplant ist. Als Veranstaltungsraum hat sich der Alte Wartesaal nach kurzer Zeit im Löhner Kulturleben etabliert. Zurzeit läuft er im Probetrieb. Zahlreiche Veranstaltungen haben schon in der Testphase einen festen Platz und ihr Publikum gefunden. Das gilt für kleine Konzerte, Lesungen, das Kulturfrühstück oder auch das Pubqiuz der NW. Neuer Standort für die Gastronomie Die Gastronomie wird einen neuen Standort im Bahnhof bekommen. Für sie soll Raum rechts neben dem Haupteingang entstehen, der parallel zur Bünder Straße verlaufen wird. Dort ist auch eine Außengastronomie geplant. Noch kann man von schöner Atmosphäre an der Bünder Straße nicht sprechen. Das soll sich ändern. Vom Bahnhof zur Werre ist eine neue Achse geplant. Sie soll zum Bindeglied zwischen Bahnhof und Werreauenpark werden und den Blick vom Bahnhof aus zur Werre lenken. Gegenüber vom Bahnhof hat die Stadt darum Grundstücke erworben, auf denen zwei Gebäude abgerissen werden sollen. Stattdessen ist geplant, dass sich dort in Zukunft ein barrierefreier Weg zum Park hinunterschlängelt. Die Stadt rechnet mit einem Baubeginn im Jahr 2024. Für die Grünachse bekommt die Stadt eine Förderung aus Landesmitteln in Höhe von 805.000 Euro. Das sind rund 70 Prozent der Gesamtkosten. Straßen NRW muss zustimmen Umgestaltet werden soll im Rahmen der Arbeiten an der Grünachse auch der Bahnhofsvorplatz. Dieser Plan lässt sich für die Stadt leicht umsetzen, weil sie Eigentümerin der Fläche ist. Deutlich problematischer wird es ein paar Meter weiter. Die Bünder Straße soll ebenfalls umgestaltet werden. Ziel ist, dass sich Fußgänger und Radfahrer dort deutlich angenehmer und sicherer bewegen sollen als heute. Allerdings ist die Bünder Straße eine Landesstraße. Allen Erfahrungen nach sind Verhandlungen mit Straßen NRW schwierig, wenn es darum geht, zugunsten von Fußgängern und Radfahrern die Bedingungen für den motorisierten Verkehr zu verschlechtern. Nach dem Umbau des Bahnhofs soll im Gebäude auch eine Mobilstation entstehen. Vorgesehen ist dafür der Ostflügel des Bahnhofs. Auch der alte Gepäcktunnel könnte möglicherweise zum Abstellen von Fahrrädern genutzt werden. Der Planungs- und Umweltausschuss hat im Februar beschlossen, dass hier eine Vorplanung erstellt werden soll.

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