Verkehrsunfälle: In diesem Teil von Löhne hat es 2022 am häufigsten gescheppert

Löhne. Die Werrestadt war im Jahr 2022 eine Hochburg für Verkehrsunfälle. Insbesondere im kreisweiten Vergleich schepperte es in Löhne besonders häufig. Das geht aus dem Unfallatlas hervor, den der Landesbetrieb Information und Technik jetzt herausgegeben hat. Demnach lag die Unfallhäufigkeit je 1.000 Einwohnern in Löhne mit durchschnittlich 4,4 unterhalb des Kreiswertes von 4,6. In absoluten Zahlen aber zählten nur zwei umliegende Kommunen mehr Unfälle. Von den 396 Kommunen in Nordrhein-Westfalen belegt Löhne damit Platz 169. In Löhne wurden bei 178 Unfällen 154 Menschen verletzt. Eine schwächeres Ergebnis weisen lediglich Bünde mit 228 und Herford mit 337 Unfällen auf. Die besten Werte erzielten hingegen Rödinghausen mit 41 und Spenge mit 48 Unfällen. Bemerkenswert: In allen Kommunen des Kreises nahm die Unfallhäufigkeit stark zu. Insgesamt stieg die Zahl um 20,4 Prozent, in Löhne sogar um 25,4 Prozent. Ein Todesopfer auf Löhnes Straßen Glimpflich ging es dabei in den wenigsten Fällen aus. Im Gegenteil gab es nur bei 24 Unfällen keine Verletzten zu beklagen. Zwar zogen sich 129 Opfer lediglich leichte Verletzungen zu, 24 Mal aber wurden schwere Verletzungen festgestellt. Und auch ein Todesopfer wurde auf Löhner Straßen beklagt: Am Ostermontag hatte ein Motorradfahrer aus Bad Essen eine Spritztour in die alte Heimat Gohfeld unternommen, um Verwandte zu besuchen. Auf der Weihestraße stieß der 74-Jährige jedoch auf Höhe des Tichelbrinks mit einem linksabbiegenden Kleintransporter Ford Transit zusammen und starb noch an der Unfallstelle. Der Unfallatlas listet die Orte der gemeldeten Unfälle und Häufigkeiten nach Straßenabschnitten auf. Dabei werden einige Unfallschwerpunkte im Stadtgebiet offensichtlich: Von West nach Ost Gleich neun Unfälle mit Verletzten ereigneten sich im Jahr 2022 an der Bünder Straße. Ein Drittel der Unfallopfer waren dabei mit dem Fahrrad unterwegs und von Autos oder Kleinkrafträdern erfasst worden. Glücklicherweise zogen sich die Beteiligten diesen Fällen jedoch lediglich leichte Verletzungen zu. Bei zwei Unfällen auf der Bünder Straße wurden Menschen jedoch auch schwer verletzt: Bei einem Zusammenstoß in unmittelbarer Nähe des Autobahnzubringers Kirchlengern, dem so genannten Ostring, traf es einen Kradfahrer, kurz vor der Kreuzung zur Brückenstraße einen Pkw-Fahrer. Weitere sieben Mal krachte es zudem auf der Verlängerung der West-Ost-Achse: An der Oeynhausener Straße waren zumeist Radfahrer und Fußgänger in Unfälle mit Pkw verwickelt, an der Kreuzung zur Königstraße wurden zudem ein Spaziergänger und Zweiradfahrer leicht verletzt. Bei einem Zusammenstoß zwischen einem Auto und einem Krad an der Villa Meyer verletzte sich zudem ein Mensch schwer. Und auch auf der Löhner Straße wurden mehrere Unfälle registriert, die meisten allerdings leichter Natur. Ortsteil Gohfeld Die meisten Unfälle mit Schwerverletzten ereigneten sich im Jahr 2022 im Löhner Osten. Gleich sieben Mal mussten Rettungskräfte nach Gohfeld ausrücken. Zwei größere Einsätze gab es dabei an der Brückenstraße: Im Juli war zunächst ein 65-jähriger Mann mit seinem Pkw von der Straße abgekommen und gegen einen Laternenmast geprallt, seine Beifahrerin wurde im Brustbereich schwer verletzt. Nur zwei Wochen später erwischte es einen Kradfahrer, der im Kreisverkehr zur Börstelstraße mit einem Pkw kollidierte und sich beim anschließenden Sturz starke Verletzungen an Armen und Beinen zuzog. Auch die Nordbahnstraße war häufig Ort des Unfallgeschehens. Im August wollte eine 22-jährige Löhnerin mit ihrem Pkw nach links auf die Weihestraße abbiegen, übersah dabei aber ein von rechts kommendes Auto. Beim Zusammenstoß wurde ihr Fahrzeug quer über die Fahrbahn gegen einen Strommast geschleudert, die Frau kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Im September wurde schließlich ein 49-jähriger Rennradfahrer in einer scharfen Rechtskurve an der Eisenbahnbrücke kurz vor der Stadtgrenze zu Bad Oeynhausen von einem Bulli erfasst. Der Mann prallte gegen die Windschutzscheibe und wurde über die Straße in einen Grünstreifen geschleudert. Dabei zerbarst sein Helm und auch sein Rennrad wurde in mehrere Teile zerlegt. Der Radfahrer erlitt schwere Verletzungen, war zunächst bewusstlos und wurde schließlich im Klinikum Herford behandelt. Bahnhofstraße Fünf Unfälle wurden auf der Bahnhofstraße in Obernbeck gezählt. Zwei davon ereigneten sich im nördlichen Abschnitt zwischen Ellerbuscher Straße und Autobahnbrücke, in beiden Fällen wurden Radfahrer verletzt. Besonders hart traf es dabei einen 54-jährigen Mann aus Bad Oeynhausen, der im September an der Kreuzung zur Lisztstraße von einem Löhner Pkw-Fahrer übersehen und erfasst wurde. Bei der Kollision wurde der Pedelecfahrer zunächst auf die Motorhaube, anschließend auf die Fahrbahn geschleudert. Die Folge: Schwere Verletzungen am Kopf und im Oberkörperbereich. Ebenfalls schwer verletzt wurde zudem ein Radfahrer, der die Bahnhofstraße im August auf der falschen Fahrbahnseite befuhr und beim Seitenwechsel von einem Auto erfasst wurde. Sonstiges Vergleichsweise unspektakulär verhält sich die Unfallstatistik derweil an der Lübbecker Straße. Dort wurden zwar sieben Unfälle gelistet, angesichts der Länge der Straße und der Verteilung stechen diese aber nicht hervor. Lediglich im März wurde ein Mann schwer verletzt, als er mit seinem Pkw auf einen parkenden Lkw auffuhr. Ähnlich verhält es sich mit der Bergkirchener Straße, wo fünf Unfälle in weit auseinander liegenden Bereichen registriert wurden. Dabei blieben es bei leichten Verletzungen. Mit ausschlaggebend für das schlechte Gesamtabschneiden der Werrestadt dürfte dafür aber die Autobahn 30 sein. Dort nämlich krachte es im Jahr 2022 gleich sieben Mal auf dem Abschnitt, der durch Löhne führt. Zu schweren Verletzungen kam es dabei aber glücklicherweise nicht.

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