Neue Kita in Löhne-Gohfeld nimmt Konturen an

Löhne. Reges Treiben herrscht an der Liegnitzer Straße in Gohfeld. Auf dem Gelände an der Kreuzung zur Hochstraße wuseln Arbeiter hin und her, schwere Baumaschinen beackern das Areal, Materialien türmen sich im Schatten eines auffälligen Neubaus. Daran, dass hier noch vor etwas mehr als einem Jahr regelmäßig Fußball gespielt wurde, erinnert kaum noch etwas. Und dennoch wird der ehemalige Bolzplatz auch künftig dem Gohfelder Nachwuchs Freude bereiten. Denn der Simeon Kindergarten, der derzeit an Ort und Stelle neu errichtet wird, sichert in Zukunft die Betreuung von nicht weniger als 90 Kindern. Und das schon zum kommenden Kita-Jahr. Fast ein wenig irritiert wirkt Harald Ludewig, als er sich im Gebäude vom Fortschritt der Arbeiten überzeugt. "Man kann tatsächlich festhalten, dass es hier überhaupt keine Probleme gibt", sagt der Pfarrer der Kirchengemeinde Gohfeld. Angesichts der vielen Krisen, die sich in den vergangenen Monaten auf Rohstoffpreise und Dienstleistungen ausgewirkt haben, sei ein solcher Umstand keineswegs selbstverständlich. "Dafür aber umso erfreulicher. Es geht gut voran." Das Ziel: Ein Gebäude, das allen Anforderungen entspricht In der Tat wirkt die Kita von außen betrachtet fast schon bezugsfertig. Im Inneren aber offenbart sich noch eine Menge Arbeit. Nackte Wände und fehlende Türen prägen das Bild der verschiedenen Räume, elektrische Verbindungen luken aus Bohrlöchern hervor, Kabeltrommeln machen den Weg durch die Flure zu einem kleinen Hindernisparcours und die vergitterten Zimmerdecken legen den Blick auf allerlei künftig verborgene Technik frei. "Hier drinnen müssen noch allerlei Leitungen und Anschlüsse verlegt werden", sagt Dana Ellerhof. Sie ist als Architektin beim Kirchenkreis Vlotho tätig, der wiederum mit seinem Kitaverbund als Träger des neuen Kindergartens fungiert. "Außerdem wird noch verputzt und gestrichen. Dann sieht es hier schon wohnlicher aus." Und vermutlich auch praktikabler. Das zumindest ist das Ziel aller Beteiligten, die vor allem eines wollen: Ein gut durchdachtes Kita-Gebäude, das allen Anforderungen gerecht wird und in dem sich Kinder und Erwachsene wohlfühlen. Und genau so ist der Bau auch ausgelegt: Als so genanntes KfW-40-Haus kommt er ohne fossile Brennstoffe aus, Wärmepumpe und eine Photovoltaik-Anlage liefern stattdessen die benötigte Energie. Auch barrierefrei ist das Gebäude angelegt. Hinter dem Haupteingang heißt ein großzügiges Foyer die Besucher des Simeonkindergartens willkommen. Dort fällt der Blick sofort auf einen Turnhallenbereich, der per Schiebetür mit dem Foyer verbunden werden kann. "So kann man das Ganze auch mal für Veranstaltungen nutzen", sagt Kita-Leiterin Melanie Barth voller Vorfreude auf das künftige Zuhause ihrer Einrichtung. Die soll auch künftig einen teiloffenen Ansatz verfolgen. Heißt: Die einzelnen Kita-Gruppen sind nicht starr aufgeteilt und bleiben für sich, sondern sind viel mehr in verschiedene Aktivitäts-Bereiche gegliedert. "Wir werden hier ein Atelier und eine Forscherhöhle, ein Bauland und einen Theaterbereich haben", sagt Barth. "Die Kinder können sich dann frei zwischen den Räumen bewegen, hineinschnuppern, sich ausprobieren." Lediglich der Krippenbereich für Kinder unter drei Jahren wird von all dem etwas abgegrenzt. "Die haben andere Bedürfnisse und sollen erst einmal unter sich sein", begründet Barth. Eröffnung ist zum 1. August geplant Gemeinsam ist allen Bereichen aber ein durchgehend verlegter Holzfußboden und eine Fußbodenheizung. Komplettiert wird das Raumkonzept durch diverse Wasch- und Wickelräume, Küche und Mitarbeiterbereich, ein Büro und eine kleine Caféteria. Auch Schlafzimmer sind vorgesehen. Hier wurde allerdings auf die großen Fensterfronten verzichtet, die sonst alle Gruppenräume einladend mit Tageslicht durchströmen. Diese sind zudem mit einem jeweils eigenen Zugang zu Terrassen im Außenbereich versehen. "Noch blickt man hier auf Erdhügel und Baurückstände", sagt Harald Ludewig, "aber künftig kann dort gespielt werden." Bis zur Eröffnung sollen die ersten Spielgeräte auch schon platziert worden sein, verrät der Pfarrer. Wann das so weit sein wird, steht indes schon fest. Pünktlich zum Beginn des Kita-Jahres am 1. August, so sagen alle Beteiligten, wird der Bau fertig gestellt sein. "Eine offizielle Einweihung ist für den 12. August vorgesehen." Vier Gruppen mit etwa 70 Kindern werden dann in den Neubau einziehen, zwei bleiben am alten Standort an der Breslauer Straße. Weil die Nachfrage nach Kitaplätzen weiter steigt, wird ein Jahr später zudem eine weitere Gruppe an der Liegnitzer Straße eröffnet. "Die Erweiterung ist schon jetzt im Gange, obwohl der eigentliche Bau noch nicht abgeschlossen ist", beschreibt Dana Ellerhoff die ungewöhnliche Situation mit Blick auf einige Bagger, die derzeit bereits die Zufahrt zum bevorstehenden Anbau vorbereiten. Mitarbeiter gesucht Für die neue Kindertagesstätte an der Liegnitzer Straße werden noch neue Mitarbeiter gesucht. Interessenten können sich unter Tel. 05731 81411 oder per E-Mail an email@simeon-kindergarten.de melden.

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