Sportler stinksauer: Parkverbot in Löhne wird nach Jahren auf einmal durchgesetzt

Löhne. Auf Heimspiele freuen sich die Sportler normalerweise. Die Fans haben einen kurzen Weg zur Sporthalle und viele feuern ihr Team an. Seit ein paar Tagen überwiegt beim "VfL Handball Mennighüffen" der Frust, wenn es um Spiele in der Halle an der Bertolt-Brecht-Gesamtschule geht. Viele Aktive im Verein ärgern sich über die seit kurzer Zeit konsequent umgesetzte Parkverbotsregelung an der Halle. Ausgelöst wurde das Handeln des Ordnungsamts durch eine Anfrage der CDU, die in der nächsten Ratssitzung behandelt werden soll. Die Union kritisiert in ihrer Anfrage, die vom Fraktionsvorsitzenden Horst-Martin Büttner und Fraktionsgeschäftsführer Maik Büssing unterschrieben wurde, die Parksituation rund um die Sporthalle. Spaziergänger, Fahrradfahrer und Kinder, so heißt es darin, würden &bdquo;vor, während und nach den Spielen“ des VfL Mennighüffen einer &bdquo;erheblichen Gefährdung“, hervorgerufen durch abgestellte Autos, ausgesetzt. &bdquo;Die Straßen und Seitenwege werden rücksichtslos zugeparkt“, beschreiben Büttner und Büssing ihre Beobachtung. Dies führe dazu, dass ein Begegnungsverkehr mit Fahrzeugen auf der ohnehin schon schmalen Straße &bdquo;An der Sporthalle“ kaum noch möglich sei. Fußgänger seien zudem gezwungen, auf die Fahrbahn auszuweichen und sich somit einer höheren Gefahr auszusetzen. Lange spielte das Parkverbot keine Rolle Kaum lag die Anfrage der Stadt vor, hat die Verwaltung gehandelt und Knöllchen an Falschparker verteilt. Sie standen zum Teil auf den Gehwegen oder vor abgesenkten Bordsteinen. Besonders teuer ist das Parken auf Gehwegen. "Da wurden Knöllchen für 55 Euro verteilt", ärgert sich Edwin Scheer. Vorsitzender des VfL Handball Mennighüffen. Dass die Autos im Parkverbot standen, streitet er nicht ab. "Das hat aber Jahrzehnte keinen Menschen gestört. Hier ist ja kaum was los. Jetzt kommen zwei Leute von der CDU und sorgen dafür, dass die Bedingungen für unseren Sport massiv erschwert werden", sagt Scheer. Die Anfrage der Partei habe unter den Sportlern für großen Ärger gesorgt. Das Problem aus Sicht des Vereins ist, dass es viel zu wenig Parkplätze in unmittelbarer Nähe zur Halle gibt. "Wenn wir hier Spiele haben, dann sind oft vier Mannschaften plus Zuschauer hier. Die Parkplätze reichen hinten und vorne nicht", sagt der Handballer. In einiger Entfernung gibt es Alternativ-Parkplätze. Darauf weist auch Bürgermeister Bernd Poggemöller im Gespräch mit der NW hin. "Zum Beispiel gibt es Möglichkeiten Am Kreuzkamp und am Bredenpohl", sagt er. Stadt nimmt Knöllchen zurück Poggemöller räumt ein, dass das Parkverbot viele Jahre kein Thema war. Nun werde man sich jedoch des Problems annehmen und Knöllchen an Falschparker verteilen. Die Knöllchen, die in den letzten Tagen verteilt wurden, will die Stadt allerdings zurücknehmen. "Da hat es bei uns ein Kommunikationsproblem gegeben. Dem Verein hatten wir zugesichert, dass wir auch noch am kommenden Wochenende ausschließlich darauf hinweisen wollen, wenn jemand im Parkverbot steht", sagt Poggemöller. Die Alternativparkplätze sind nach Überzeugung von Edwin Scheer und Bernd Ritter keine Option. Ritter ist Obernbecker und mit Leib und Seele auf der Seite des Konkurrenzvereins HSG Löhne-Obernbeck. Für ihn war es aber klar, sich mit den Mennighüffener Handballern zu solidarisieren. Scheer und Ritter gehen die Strecke ab, die zwischen der Halle und den Alternativparkplätzen liegt. Der Weg führt über das Gelände der Gesamtschule. Er ist zum größten Teil nicht einsehbar. Die Männer halten ihn für gefährlich. "Man kann doch jungen Frauen nach dem Training gegen 22 Uhr Abends nicht zumuten, über diesen Weg zu gehen", sagt Scheer. Der Gedanke, dass einer jungen Frau etwas passiere sei ein Alptraum. "Wir können da aber keinen Ordnungsdienst stellen. Dafür haben wir nicht genug Leute." Sorge um die Zukunft des Sports Scheer fürchtet, dass durch die konsequente Ahndung des Parkverbots deutlich weniger Zuschauer zum Handball kommen. "Wir haben hier viele, die über 80 Jahre alt sind und zum Teil mit dem Rollator kommen." Ritter teilt die Sorgen. "So macht man wegen einer kleinen Gruppe Unzufriedener unseren Sport kaputt." Auch Ritter ist sauer auf die CDU. "Das wird die Partei Stimmen kosten. Nicht nur in Mennighüffen." Immer werde betont, wie wichtig Sport für junge Menschen sei. "Wir wurden von der Gesamtschule angesprochen, ob wir nicht eine Handball-AG in Zusammenarbeit mit Schule anbieten können. Das macht unter diesen Bedingungen überhaupt keinen Sinn. So wird unser Ehrenamt mit Füßen getreten", sagt Scheer. Aus Sicht der Sportler gibt es nur eine Lösung für das Problem. "Wir brauchen so schnell wie möglich mehr Parkplätze. Es soll ja eine neue Sporthalle gebaut werden. Ich bin gespannt, ob das bei den Planungen berücksichtigt wird."

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