Löhner sucht Nachmieter für seine Kult-Gaststätte

Löhne. Früher sei hier in der Löhner Innenstadt immer etwas los gewesen, erinnert sich Thomas Rinne. Als der 78-Jährige vor 35 Jahren seine Kneipe an der Lübbecker Straße 10 aufgemacht hatte, habe er bis in die Nacht mit den Gästen am Tresen gestanden. Damals hatte er die Immobilie von der Stadt Löhne gekauft, sie komplett kernsaniert und zum Mittelpunkt der Löhner Gesellschaft gemacht. Doch heute steht sie leer. Seit zwei Jahren hat sich kein Gastronom gefunden, der die Gaststätte übernehmen möchte. "Als wir am 12.12.1986 um 12.12 Uhr mittags die Türen öffneten, war die Bude", erinnert sich Rinne. In der Nacht habe er damals Bier gezapft und am Tag arbeitete er in seinem Autohaus. Irgendwann entwickelte sich das "Bijou" dann von einer Kneipe zu einem Esslokal. Ständig habe es hier Schützenfeste oder andere Feste gegeben, sagt er. Auch als er das Lokal an andere Pächter vermietete, lief es zunächst noch erfolgreich. Mittlerweile habe die Immobilie acht Pächter gehabt. "Umsatzeinbrüche von bis zu 20.000 Euro" Zuletzt hatten es Karin Platt und Frank Rieke versucht. Sie hatten im Mai 2019 aus dem Bijou das Rieke's gemacht. Doch auch sie gaben die Lokalität nach knapp einem Jahr wieder auf. "Corona hat uns besiegt", hatten sie dann im März 2020 verkündet. Sie hatten nicht damit gerechnet, dass die Schließung so lange andauere. &bdquo;Umsatzeinbrüche von bis zu 20.000 Euro sind für uns als kleinen Laden enorm viel“, hatte Platt gesagt. Ihr und ihrem Lebensgefährten Frank Rieke sei es damals wichtig gewesen, sich nicht zu verschulden. Um den Schaden klein zu halten, hatten sie sich gegen eine Pachtverlängerung und der damit einhergehenden Wiedereröffnung entschieden. Seit März 2020 also stehen die Räume leer. "Ich hatte in der Zeit viele Anfragen von Gastronomen, aber es kam nie zu einem Abschluss-Gespräch", so Rinne weiter. Sehr viele Interessenten seien da gewesen, hätten sich alles angeschaut, hätten viel Interesse bekundet - und sich dann aber nie wieder gemeldet. Einigen Bewerbern aber habe auch Rinne abgesagt. "Das ist sehr schade, denn der Bedarf an Gastronomie ist da in Löhne", weiß der Unternehmer. Wenn er am Wochenende Essen geht, dann seien bei seinem Lieblingsitaliener immer alle Tische belegt. Das einzige Problem hier sei der Personalmangel. "Hier stört man keine Nachbarn." Ein Problem, dass er damals nicht gehabt hatte, sagt er. Vielleicht, so der Löhner weiter, liegt es auch daran, dass ein neuer Wirt hier erst einmal ein wenig investieren müsse. Es würden Gardinen fehlen, und die Geräte in der Küche. Aber ansonsten sei alles in einem guten Zustand. Die handgemachten Tische und Stühle, sowie die Theke seien noch gut im Schuss. Im ehemaligen Bijou gebe es in der oberen Etage etwa 45 Sitzplätze und in der unteren 55. Hinzu kommt der Biergarten, in dem bei guten Wetter bis zu 70 Personen Platz finden könnten, erklärt er. Die Miete für die 240 Quadratmeter würde er bei etwa 1.500 Euro ansetzen. Laut dem Unternehmer sei das ein guter Preis. "Auch hier könnte mit einer guten Küche wieder Leben ins Haus kommen", ist sich der Löhner sicher. Obwohl die Gaststätte sehr zentral liege, könnte der Gastronom bis spät in die Nacht geöffnet haben. "Hier stört man keine Nachbarn", so Rinne. "Wenn ich darauf angewiesen wäre, hätte ich die Immobilie bereits verpachtet", ist er sich gewiss." Aber Rinne wollte noch bis zum Corona-Ende abwarten bis er die Immobilie im Internet zum Mieten anbietet. Es hätten ihn auch schon viele Bekannte darauf angesprochen, warum er die Lokalität nicht in Wohneinheiten umwandele. "Aber das will ich erst einmal noch nicht", sagt Rinne. Vielleicht in ein paar Jahren, falls sich wirklich niemand finden sollte, der es noch einmal in der Gastronomie versuchen möchte. "Es wird ja nicht besser." Kontakt zu dem Lokalinhaber können interessierte Gastronomen unter Tel. (01 71) 7 56 03 81 aufnehmen.

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