Geburtshaus in Löhne eröffnet: Das erste Baby heißt Nele

Löhne. Seit Januar begleiten im neuen Löhner Geburtshaus Wunderwerk vier Hebammen werdende Eltern. Doch die erste Geburt im liebevoll eingerichteten Geburtsraum ließ etwas auf sich warten. Den Anfang machte schließlich Nele, die am 3. Februar um 15.41 Uhr das Licht der Welt erblickte. Ihr folgten dann schnell weitere Babys im Wunderwerk, inzwischen sind es schon vier. "Es war sehr harmonisch", sagt Neles Mutter Rita Lohmann. Vater Philipp spricht von einem sehr intensiven Erlebnis. "Für mich war diese Geburt besonders emotional", sagt er. Die beiden Löhner berichten, wie die Geburt ihres dritten Kindes im Geburtshaus war. Dass sie sich für das Löhner Wunderwerk entschieden haben, kommt nicht von ungefähr. Die Lohmanns kennen Maren Scarabis, eine der vier Wunderwerk-Hebammen. "Sie hat mich schon bei der Geburt meines zweiten Sohnes begleitet - damals noch im Krankenhaus. Als ich dann gehört habe, dass das Geburtshaus öffnet, stand der Entschluss schnell fest", sagt Rita Lohmann.Ein wichtiger Aspekt für sie sei die ruhige Atmosphäre gewesen. "Ich habe eine feste Ansprechpartnerin, die die ganze Zeit dabei ist", betont die 35-Jährige. Im Krankenhaus sei das durch die Schichtwechsel eben ganz anders gewesen. Und es sei vermutlich auch deutlich entspannter als eine Hausgeburt, meint sie, da explizit alles vorhanden sei, was für die Geburt wichtig ist. "Das ist das Optimum aus beiden Welten", fasst Rita Lohmann es zusammen. "Alles ist gut durchdacht" Eigentlich waren die Lohmanns gar nicht das erste Paar, das im Wunderwerk ihr Kind bekommen sollte. "Ich habe noch am Tag vorher einen Post von Wunderwerk auf Instagram gesehen, dass noch kein Baby da ist. Da habe ich gedacht, dann machen wir das halt", sagt sie und lacht. Und sie sollte Recht behalten, denn kurz darauf kündigte sich Nele an. Im Geburtshaus hatten sie die ungeteilte Aufmerksamkeit von Maren Scarabis. Dazu unterstützte Wunderwerk-Hebamme Sabrina Fransen bei der Geburt. Alles spiele sich in einem Raum ab und sei auf die Geburt abgestimmt, erklärt Rita Lohmann. "Die Badewanne ist super und das Tuch, das von der Decke hängt - das habe ich alles voll ausgenutzt. Alles ist gut durchdacht und wirkt trotzdem nicht klinisch, sondern gemütlich." Ruhe und Vertrautheit seien enorm wichtig, meint die dreifache Mutter, die jede ihrer Geburten als selbstbestimmter empfunden hat als die vorherige - vom Kaiserschnitt beim ersten Kind bis hin zur Geburt von Nele im Wunderwerk. Natürlich tue es weh, aber es fühle sich doch anders an.Es sei sehr wichtig, auf den eigenen Körper zu hören. Geburtsvorbereitungskurse könnten dabei gut helfen. Und: "Grundsätzlich ist eine gute Hebamme Gold wert. Ich kann nur jeder Schwangeren ans Herz legen, sich so früh wie möglich darum zu kümmern." Hebammen seien gefragt und schwer zu finden. "Es ist gut, wenn Menschen einen dabei begleiten, denen man vertraut." "Nervös war ich nicht" Besonders schön fand sie, dass sie und Mann Philipp zusammen mit Nele nach der Geburt noch ganz in Ruhe ankommen konnten. "Wir konnten ganz entspannt so lange mit Nele kuscheln, wie wir gebraucht haben, und alles verarbeiten und realisieren", meint Philipp Lohmann. Insgesamt sei alles deutlich weniger hektisch gewesen. "Vielleicht hat es sich auch durch das häusliche Ambiente deutlich emotionaler angefühlt als im Krankenhaus", sagt er. Es sei aktuell außerdem auch nicht selbstverständlich, dass der Vater die ganze Zeit bei der Geburt dabei sein könne, sagt der 30-Jährige. "Das haben wir sehr genossen, dass wir die ganze Zeit gemeinsam auf Nele warten konnten." Über all dieses Lob freut sich Hebamme Maren Scarabis natürlich. Auch wenn sie schon viele Jahre Erfahrung und darum auch schon viele Geburten begleitet hat - die von Nele war für sie auch etwas Besonderes. Es war immerhin das erste Kind im neuen Wunderwerk und das Geburtshaus ein langer, gerade wahr gewordener Traum für die Hebamme. "Ich war natürlich gespannt, wann es so weit ist, aber nervös war ich nicht", erklärt sie."Jede Geburt ist anders" Auch damit die Frauen nicht unruhig werden und ganz entspannt auf die Geburt zugehen, sei es wichtig, als Hebamme immer ruhig zu bleiben und Geduld zu haben. "Wir haben den Januar über also ganz geduldig gewartet", sagt Scarabis. Das ist auch während der Geburt selbst eine wichtige Tugend. "Manchmal ist es das beste, einfach auch mal nichts zu machen, abzuwarten." Die "normale" Geburt gebe es nicht. "Jede Geburt ist anders. Und es gibt nichts zu erfüllen."Genau diese entspannte Atmosphäre solle im Geburtshaus vermittelt werden, etwas, das im Krankenhaus aufgrund der Abläufe nicht immer möglich sei. "Das soll nicht heißen, dass es im Krankenhaus schlechter ist. Dass es diese Möglichkeit gibt, ist gut und richtig so. Ich habe ja selbst lange als Hebamme im Krankenhaus gearbeitet." Für gesunde Mütter und Schwangere, die sich bewusst dafür entscheiden, wolle das Geburtshaus eben eine weitere Möglichkeit bieten. "Und wir sind dankbar für das Vertrauen, das uns entgegengebracht wird." Rita und Philipp Lohmann jedenfalls sind sehr froh und auch ein bisschen stolz, dass Nele die erste sein durfte, die im Wunderwerk zur Welt kommt.

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