Die Suche nach der passenden Hebamme: Bünder Expertin verrät fünf Tipps für Familien

Bünde. Sich bei der Wahl der Hebamme sicher zu sein, ist wichtig. Denn die meist vorher fremde Person wird während der Zeit der Schwangerschaft und in den ersten Monaten nach der Geburt eine wichtige Bezugsperson für Mütter und deren Familien. Doch immer wieder ist zu hören, dass es gar nicht so einfach sei, eine Hebamme zu finden. Das sagt auch Erika Bänsch. Die 60-Jährige ist seit knapp 35 Jahren in dem Beruf tätig. Vor elf Jahren hat sie die Hebammenpraxis am Lukas-Krankenhaus in Bünde gegründet, die sie mittlerweile zusammen mit ihrer Kollegin Jule Schuld betreibt. Dass die Suche nach der passenden Hebamme so schwierig ist, hänge auch damit zusammen, dass sich die Dauer der Betreuung verändert habe, sagt Bänsch. So sei es heute gang und gäbe, dass Mütter noch bis zu drei Monaten nach der Geburt zur Nachsorge betreut werden. Vor einigen Jahren seien es 10 Tage gewesen. Versorgung nach der Geburt hat sich verändert Auch die Versorgung direkt nach der Geburt habe sich in den vergangenen Jahren verändert. So sei es vor 30 Jahren die Regel gewesen, dass Frauen nach der Entbindung sechs Tage im Krankenhaus bleiben. &bdquo;Heute sind es oft nur noch zwei Tage“, sagt Bänsch. Doch Schwangere sollten nicht verzagen – es ist nicht unmöglich, eine für sich passende Hebamme zu finden. Im Gespräch mit der Neuen Westfälischen verrät Erika Bänsch fünf Tipps für die Suche. Lesen Sie auch: In Herford führen Hebammen jetzt eigene Kreißsäle 1. Schnell eine Wunsch-Hebamme finden &bdquo;Sobald der Test positiv ist, rufen schon Frauen bei mir an“, erzählt Erika Bänsch lachend. &bdquo;Die waren teilweise noch nicht mal beim Frauenarzt.“ Das sei heutzutage allerdings nichts Ungewöhnliches – und sogar nötig. Die 60-Jährige rät werdenden Müttern, sich so schnell wie möglich auf die Suche nach einer Hebamme zu begeben. Wer zu lange wartet, habe deutlich schlechtere Chancen, seine Wunsch-Hebamme zu finden. Bänsch betont in dem Zuge, dass Frauen einen Anspruch auf eine Hebamme haben, sobald sie schwanger sind. 2. Zeitnah ins Vorgespräch gehen Genauso wichtig, wie sich frühzeitig um die Recherche nach der passenden Hebamme zu kümmern, ist es, das erste Gespräch mit dieser zu führen. &bdquo;Um zu gucken, ob es passt“, erklärt Bänsch. In der Regel merken Mütter das bereits beim ersten Gespräch. Außerdem kann bei einem Kennenlerntermin dann über die individuellen Vorstellungen gesprochen werden. 3. Wünsche und Vorstellungen an eine Hebamme benennen Frauen sollten sich vor der Suche überlegen, was sie sich von einer Hebamme wünschen, sagt Bänsch. &bdquo;Möchte ich bei einer Hebamme sowohl zur Vorsorge als auch zur Nachsorge gehen? Oder teile ich das lieber auf? Möchte ich Kursangebote haben? Soll die Hebamme auch bei der Geburt dabei sein?“, nennt Bänsch beispielhafte Fragen, die sich Mütter im Vorfeld stellen sollten. Anhand der Antworten könne dann die Hebamme mit den passenden Angeboten gefunden werden. 4. Der passende Medizin-Typ Ebenfalls eine Rolle spielt, welche medizinische Methode die Schwangeren bevorzugen, sagt Bänsch. &bdquo;Es gibt zum Beispiel Hebammen, die sich der Naturheilkunde verschrieben haben.“ Andererseits gebe es auch ,Klinikhebammen’, die vor allem schulmedizinische Methoden anwenden. Schwangere sollten sich im Vorfeld klar werden, womit sie sich wohler fühlen. Lesen Sie auch: Schwanger! Was sollte ich nun nicht mehr essen? 5. Einen nahen Standort für die Geburt wählen Die erfahrene Hebamme weist außerdem darauf hin, bei der Suche nach der passenden Hebamme auf die örtliche Entfernung zu achten. Es sei wichtig, dass die ausgewählte Hebamme relativ wohnortnah ist. Denn die meisten Hebammen können es aufgrund ihrer Terminlage in der Regel nicht leisten, weite Strecken zu fahren. Wer die Tipps von Erika Bänsch verfolgt, kann eine größere Chance haben, die passende Hebamme für sich zu finden. Eine Garantie gibt es allerdings natürlich nicht. Hohe Nachfrage bei Löhner Geburtsklinik Maren Scarabis vom &bdquo;Wunderwerk“, eine Hebammenpraxis mit Geburtshaus in Löhne, berichtet Ähnliches, was die Suche nach der passenden Hebamme angeht. Die 30-Jährige hat die Löhner Praxis, in der Schwangere auch entbinden können, 2022 gegründet – gemeinsam mit drei anderen Hebammen. Mittlerweile sind sie zu acht. Zu ihrem Einzugsgebiet gehört auch das Bünder Land. &bdquo;Wir haben eine hohe Nachfrage und die ist weiter steigend“, sagt Scarabis. Ihrer Einschätzung nach besteht nicht nur der Bedarf nach Hebammenbetreuung während und nach der Schwangerschaft, auch Entbindungen in einem Geburtshaus gewinnen an Beliebtheit. Im vergangenen Jahr sind ihr zufolge 54 Kinder in dem Geburtshaus in Löhne zur Welt gekommen, 2022 waren es 51 und 2023 waren es 65. Auch Scarabis rät Müttern, sich bereits in den ersten Wochen der Schwangerschaft um eine Hebamme zu kümmern. &bdquo;Wir haben eine monatliche Warteliste“, erzählt sie. Für 2025 seien sie schon bis Herbst ausgebucht. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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