Weihnachtszeit in Kanada: 19-Jährige reist ans andere Ende der Welt

Vancouver. Auf der einen Seite der pazifische Ozean, auf der anderen die Berge mit ihren Ski-Hängen und Wanderwegen, und dazwischen die Skyline mit Wolkenkratzern und Hochhäusern – herzlich Willkommen in Vancouver, der größten Stadt in der kanadischen Provinz British Columbia. Eine Stadt, die vielseitiger kaum sein könnte und die somit eine Menge zu bieten hat, von langen Sandstränden über Schneelandschaften in Hunderten von Metern Höhe, bis hin zu einer belebten Innenstadt und überdurchschnittlich freundlichen Menschen.Das alles kann ich aus persönlichen Erfahrungen erzählen. Mein Name ist Lara und ich habe in diesem Jahr mein Abitur am Städtischen Gymnasium Löhne gemacht, um danach für ein Jahr ins Ausland zu gehen. Anfang November bin ich von Frankfurt aus über Toronto nach Vancouver geflogen, um hier als Au Pair in einer Gastfamilie im Norden der Stadt zu arbeiten, etwa zwanzig Minuten von Downtown entfernt. Nach langer Ungewissheit über die Ausreise aufgrund von Corona und acht Wochen Wartezeit auf mein Visum hatte ich endlich alle Hürden überwunden und es nach Kanada geschafft. Hier arbeite ich nun für meine Gastfamilie, welche mir über meine Organisation AIFS vermittelt wurde, ich passe auf meine beiden Hostkinder auf, koche Abendessen und helfe im Haushalt. Da ich bei der Familie wohne und auch außerhalb meiner Arbeitszeit viel Zeit mit ihnen verbringe, fühle ich mich nicht wie eine Angestellte, sondern wie ein Teil der Familie. Endlose Sandstrände und schneebedeckte Tannen In meiner Freizeit erkunde ich die Stadt und die Umgebung mit meinen Freunden. In den sechs Wochen, die ich nun hier bin, habe ich schnell und leicht einige Freundschaften geschlossen, da es sehr viele deutschsprachige Au Pairs in Vancouver gibt, und das nicht ohne Grund: Meine Freunde und ich sind uns einig, dass Vancouver eine der schönsten Städte der Welt ist, mit seinen atemberaubenden Sonnenuntergängen am English Bay Beach, seinen endlos scheinenden Sandstränden und dem Ausblick über Stadt und Meer, der Grouse Mountain seinen Besuchern neben der Ski-Piste bietet. Eins meiner Highlights ist Downtown Vancouver, denn im Zentrum der Stadt können nicht nur Wolkenkratzer bestaunt werden, es herrscht immer ein reges Treiben und es gibt viele Museen, leckere Restaurants und kleine Coffee-Shops. Von Stanley Park aus hatte ich den schönsten Ausblick auf die Skyline, und wem Vancouver nicht genug ist, der kommt mit der Fähre in kurzer Zeit nach Vancouver Island, oder mit dem Auto nach Whistler, wo sich eins der besten Ski-Resorts der Welt befindet. All diese Orte konnte ich bereits bestaunen, und kann daher aus eigener Erfahrung sagen, dass sie einen Ausflug wert sind. Nach sechs Wochen am anderen Ende der Welt sind mir auch einige Unterschiede zwischen Kanada und Deutschland aufgefallen. Die Menschen hier in Kanada sind beispielsweise deutlich freundlicher; überall werde ich gefragt, wie es mir geht oder wie mein Tag war, egal ob Busfahrer, Kellner oder Verkäufer. Auch die Coronasituation sieht hier anders aus, in Restaurants darf man zum Beispiel nur essen, wenn man geimpft ist. Doch ab dieser Woche kommen auch auf uns aufgrund der Omikron Variante einige Beschränkungen zu. Ein weiterer Unterschied sind die Warnungen vor Bären, die mitten in meiner Nachbarschaft hängen, und nicht zu vergessen das Wetter. Zur Zeit ist hier &bdquo;Rainy Season“, und es regnet fast jeden Tag, doch dafür ist es im Gegensatz zum Rest von Kanada mild und die Temperaturen ähneln denen in Deutschland. Ein "Gluehwein"-Stand in Vancouver Die Weihnachtszeit in Vancouver ist mit einem Wort zu beschreiben: Magisch. Die Kanadier schmücken ihre Vorgärten mit Lichterketten und Aufstellern, und in der Stadt steht an jeder Ecke ein bunt dekorierter Weihnachtsbaum. Im Capilano Suspension Bridge Park, ein Park mit Hängebrücke und Skywalk, hängen überall Weihnachtslichter, und einen Ausflug dorthin zur Vorweihnachtszeit konnte ich mir nicht entgehen lassen. Aber das große Highlight ist der deutsche Weihnachtsmarkt. Der einzige &bdquo;Christmas Market“ in Vancouver ist im deutschen Stil, mit Bratwurstbude, Kartoffelhaus und Glühweinstand, und das wollen sich die Kanadier nicht entgehen lassen, weshalb die Schlange davor jeden Tag gigantisch ist. Kanadier feiern ihr Weihnachten ein wenig anders als wir, und ich erlebe in diesem Jahr das erste Mal, dass die Geschenke nicht an Heiligabend, sondern am Morgen des ersten Weihnachtstages geöffnet werden. An Heiligabend gehe ich mit meiner Gastfamilie in die Kirche und danach gibt es Raclette zu Essen, aber die Geschenke bringt &bdquo;Santa Claus“ den Kindern über Nacht, und sie liegen dann am Morgen des 25. unterm Baum. Außerdem wird weder Advent, noch Nikolaustag gefeiert, obwohl ich diesen bei meiner Gastfamilie in diesem Jahr als deutsche Tradition eingeführt habe. Stattdessen finden die Kinder hier jeden Morgen im Dezember den &bdquo;Elf on the Shelf“ an einem neuen Ort in einer neuen Situation, und wenn ihn jemand berührt, verliert er seine Magie. Doch einige Dinge sind auch hier gleich: Zur Vorweihnachtszeit werden Plätzchen gebacken, jeden Tag werden die Türchen des Adventskalenders geöffnet und an Weihnachten kommt die gesamte Familie zusammen und es gibt leckeres Essen. Meine ersten sechs Wochen im wunderschönen Kanada sind bereits rum, doch bis zu meiner Rückkehr nach Deutschland nächsten Juli warten noch zahlreiche Ausflüge, Erlebnisse und Abenteuer auf mich.

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