Größte je entdeckte Menge Müll: Lkw entsorgen Abfall illegal

Löhne. Wilder Müll sorgt immer wieder für Ärger. Meistens sind es kleinere Mengen, die Menschen entsorgen: Farbeimer, alte Stühle oder Müllsäcke. Diese Funde sind alle nicht der Rede wert im Vergleich zu dem, was ein NW-Leser jetzt entdeckte. In der Nähe des Pendlerparkplatzes an der Straße Alt-Schockemühle haben Unbekannte zwei Lkw-Ladungen entsorgt, die zum größten Teil aus Altholz bestehen. Nach Angaben der Stadt handelt es sich dabei um die größte Menge wilden Müll, die jemals im Stadtgebiet gefunden wurde. Sollten der oder die Täter gefunden werden, droht eine empfindliche Strafe. Die Täter müssen sich in Löhne gut auskennen und sich offensichtlich sehr sicher gefühlt haben. Die zwei riesigen Holzhaufen sind auf einer Wiese abgekippt, die unterhalb der Autobahn am Ende eines Feldwegs liegt. Durch die Form der Haufen ist deutlich zu erkennen, dass der Abfall auf der Ladefläche eines Lkw oder eines Anhängers transportiert wurde. Bei dem Müll handelt es sich um Bretter, Balken, alte Türen und Stroh, das offensichtlich als Isoliermaterial verwendet wurde. Der Müll könnte von einem alten Haus stammen, das abgerissen wurde. Der Feldweg ist nur über die immer schmaler werdende Straße Alt-Schockemühle zu erreichen. Der Weg ist stellenweise matschig. Ein Reifenprofil ist deutlich zu erkennen, es könnte von dem Fahrzeug stammen. Das Bußgeld liegt bei maximal 100.000 Euro Auch die Stadt weiß von dem Fund und hat die Polizei eingeschaltet. "In Löhne gab es so einen umfangreichen Fall von unerlaubter Abfallablagerung noch nicht", beantwortet der städtische Abfallberater Roland Wieg eine Anfrage der NW. Sollten der oder die Täter gefunden werden, droht ihnen wegen des Verstoßes gegen das Bundes-Abfallgesetz ein Bußgeld von maximal 100.000 Euro."Sollte eine Schadstoffbelastung vom Holz ausgehen, so kann es nach Strafgesetzbuch auch zu einer Haftstrafe von bis zu fünf Jahren kommen", schriebt Wieg. Dass es zu so einem hohen Bußgeld kommt, ist eher unwahrscheinlich. Das bisher höchste von der Stadt verhängte Bußgeld waren 600 Euro. "Dabei handelte es sich um einen Sperrmüllhaufen an einem Waldrand", so Wieg. Der Abfallexperte der Stadt kann sich auch noch an andere besonders dreiste oder problematische Fälle erinnern. "Am gefährlichsten sind entsorgte Schadstoffe. Kanister, Autobatterien, Farbeimer, die zum Teil einfach in den Graben geworfen wurden. Ende Mai 2021 wurde eine große Gitterbox mit Kanistern und kleinen Fässern an der Straße &bdquo;Im grünen Lande" wild entsorgt. Ansonsten haben sich einige Fälle wegen der Absurdität eingeprägt: Der Kaninchenstall unter einer Autobahnbrücke, ein Fahrrad auf einem Dach und Stühle, die im Baum hängen." "Viele Probleme mit Verpackungen" Wieg äußert sich auch dazu, wie sich das Problem des wilden Mülls in den letzten Monaten entwickelt hat. "In Zeiten des Lockdowns gab es viele Probleme mit Verpackungen &bdquo;To-Go" aufgrund des ausgeprägten Außer-Haus-Verzehrs", sagt Wieg. Viel Müll sei im Umkreis diverser Restaurants, Imbisse und Märkte angefallen. Besonders auf Parkplätzen, wo die Menschen dann stattdessen gegessen haben, sowie auf vielbenutzten Wegen zwischen Märkten und Schulen. An einigen Stellen haben die Stadtwerke zusätzliche Straßenpapierkörbe angebracht. Darüber hinaus seien auch weiterhin diverse Kartons, Abfallsäcke und andere &bdquo;Kofferraumware" in Straßengräben und an Containerstandorten gefunden und beseitigt worden. "Die Meldungen gegenüber dem ersten Lockdown 2020 und insgesamt 2020, wo besonders viele Menschen scheinbar alte Möbel entsorgen entsorgen wollten, haben in 2021 bisher aber abgenommen", bilanziert Wieg. Häufig nutzen Bürger den Mängelmelder auf der Internetseite der Stadt für das Müllproblem. "Meist kommen von dort auch Verursacherhinweise", so Wieg. Viel Unrat werde aber auch bereits von den Stadtwerken bereinigt, bevor engagierte Bürgerinnen und Bürger es bei der Stadt überhaupt melden können.

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