Kreis Herford

80 Menschen wegen Covid im Krankenhaus: "Die Situation ist sehr ernst"

Die Zahl der stationären und der intensivmedizinisch betreuten Corona-Patienten im Kreis Herford hat in den vergangenen Tagen weiter zugenommen.

Der Kreis hat den achthöchsten Inzidenzwert in ganz NRW. | © Ilja Regier

28.12.2020 | 28.12.2020, 17:45

Kreis Herford. Im Kreis sind seit Sonntag 36 neue Corona-Fälle hinzugekommen, wie Sprecher Patrick Albrecht informiert. Der Inzidenzwert liegt bei 192,4, das ist der achthöchste in ganz NRW. Die Zahl der Neuinfizierten ist im Kreis Herford – wie in ganz OWL – über die Feiertage gesunken.

4.308 Personen gelten als genesen, sodass es derzeit kreisweit 772 aktuell bestätigte Fälle gibt. Insgesamt sind 5.136 bestätigte Infektionen bekannt. Die aktuell infizierten Personen verteilen sich auf Herford (210), Spenge (35), Bünde (112), Löhne (179), Vlotho (35), Enger (47), Rödinghausen (28), Hiddenhausen (88) und Kirchlengern (38).

Krankenhäuser ein wichtiger Indikator

Derzeit werden 80 Patienten mit einer COVID-19-Infektion stationär in den Krankenhäusern im Kreis Herford behandelt. Hiervon werden 19 Patienten intensivmedizinisch betreut, 12 davon sind beatmungspflichtig. (Anmerkung des Kreises: Da in den Krankenhäusern des Kreises Herford Patienten aus unterschiedlichen Kreisen und Städten der Region behandelt werden, können mitunter die vom Kreis Herford gemeldeten stationären Patientenzahlen von denen der Krankenhäuser abweichen).

Die gesunkene Anzahl an Neuinfizierten ist laut Landrat Jürgen Müller „auch auf geringere Testungen über die Feiertage zurückzuführen. Für uns ist die Situation in den Krankenhäusern immer ein wichtiger Indikator. Dort ist Situation sehr ernst, da die Zahl der stationären und der intensivmedizinisch betreuten Corona-Patienten in den letzten Tagen weiter zugenommen hat".

Mit Blick auf Silvester appellieren die Bürgermeisterin, die Bürgermeister und der Landrat nochmals eindringlich an die Bürgerinnen und Bürger, die Kontaktbeschränkungen einzuhalten und größere Menschenansammlungen zu vermeiden. „Das ist unvermeidlich, um die Kapazitäten und die Mitarbeitern in unseren Krankenhäusern nicht zu überlasten".

Neue Corona-Einreiseverordnung

Für Reiserückkehrer aus Risikogebieten gilt seit dem 28.12. in NRW eine generelle Testpflicht. Es ist sowohl ein sogenannter Schnelltest als auch ein PCR-Test möglich. Die Testung ist höchstens 24 Stunden vor der Einreise oder unmittelbar nach der Einreise vorzunehmen. Bis zur Vornahme des Testes ist der Kontakt mit anderen Personen zu unterlassen. Bis das Testergebnis vorliegt, haben sich die getesteten Personen unbedingt in häusliche Quarantäne zu begeben.

Das Testergebnis muss dem Gesundheitsamt des Kreises Herford mitgeteilt werden. Die Testnachweise sind an folgende E-Mail Adresse zu senden: reiserueckkehrer-corona@kreis-herford.de. Eine Bestätigung über den Erhalt des negativen Testergebnisses wird auf Anfrage ausgestellt.

Grundsätzlich unterliegen Einreisende aus Risikogebieten einer Meldepflicht, wenn sie sich bis zu zehn Tage vorher in einem Risikogebiet aufgehalten haben. Die Meldung kann elektronisch über ein Meldeformular des Bundesgesundheitsministeriums erfolgen.

Quarantäne für Reisende

Einreisende aus dem Vereinigten Königreich und Südafrika sind neben der Einreistestung dazu verpflichtet, sich für 10 Tage nach ihrer Ausreise aus dem Risikogebiet häuslich abzusondern und das Gesundheitsamt über die Einreise zu informieren. Ebenso sind sie dazu verpflichtet, fünf Tage nach der Einreise eine erneute Testung vornehmen zu lassen. Mit dem Erhalt eines negativen Ergebnisses endet die Absonderungspflicht.