Abdrücke von großen Reifen: Teil der neuen L860 muss wieder saniert werden

Löhne. Die L860 (früher B61) ist die wichtigste Verbindung zwischen Löhne und Herford. Nach einer Verzögerung von neun Monaten wurde sie im September nach langer Vollsperrung endlich freigegeben. Jetzt droht dort die nächste Baustelle. Nach Recherchen von nw.de ist der Asphalt auf einer Länge von mehreren hundert Metern beschädigt und muss erneuert werden. nw.de-Leser haben den Fall ins Rollen gebracht. Unter anderem hat Christian Schürmeyer in der Redaktion angerufen, nachdem nw.de am vergangenen Dienstag über die ungewöhnlichen Fahrgeräusche auf der neuen Fahrbahn berichtet hatte. Während der Recherche hatte Sven Johanning, Sprecher von Straßen NRW, die Situation geschildert. "Mit der Fahrbahn ist alles in Ordnung" Nach Rückfrage in der entsprechenden Abteilung seiner Behörde sagte er: &bdquo;Mit der Fahrbahn ist alles in Ordnung." Den Unterschied im Fahrgeräusch und beim Rollen mache die Körnung des Splits, der im Asphalt verarbeitet wird. Für die Fahrbahn der L 860 wurden bis zu elf Millimeter große Splitkörner verarbeitet. Zum Vergleich: Bei der B 611 sind die größten Körner acht Millimeter groß. &bdquo;Die größere Körnung, die wir zwischen Löhne und Herford auf der L 860 verwendet haben, ist rauer, aber langlebiger", sagt Johanning. Das führe zu lauteren Fahrgeräuschen und zu einem anderen Fahrgefühl. &bdquo;Das ist aber von Pkw zu Pkw unterschiedlich", sagte er. "Ich habe mich über diese seltsame Begründung aufgeregt" Mit dieser Version sind die Leser nicht einverstanden. Nach der Lektüre des Texts kamen sie zu einem völlig anderen Schluss. "Ich habe mich wirklich aufgeregt, als ich diese seltsame Begründung gelesen habe", sagt Christian Schürmeyer. Er wohnt an der Koblenzer Straße, etwa dort, wo die Strecke kurz vor der Löhner Stadtgrenze sehr kurvig ist. "Ich habe die gesamten Bauarbeiten verfolgt", sagt er. Und er kann sich noch gut an einen Tag im Spätsommer erinnern, als die letzte Asphaltschicht gegossen wurde. "Da hat man uns Anwohnern gesagt, wir dürfen 24 Stunden auf der Straße nicht fahren", sagt Schürmeyer. Er und seine Nachbarn hätten sich daran gehalten. Nicht aber eine Baufirma. "Die waren in der Phase, als es verboten war, auf der Straße mit schweren Fahrzeugen unterwegs und haben den Mutterboden am Straßenrand verteilt und eingearbeitet", sagt er. Er und seine Nachbarn hätten den Eindruck gehabt, dass die Arbeiter unter großem Zeitdruck standen, weil es schon zu erheblichen Verzögerungen gekommen war. "Abdrücke von großen Reifen auf der Fahrbahn" Das Ergebnis zeigt er beim Ortstermin. Abdrücke von großen Reifen sind auf vielen Stellen der neuen Fahrbahn auf einer Länge von deutlich über hundert Meter zu sehen. Die sind während der Fahrt auf der Straße zu hören und zu spüren, nicht aber zu sehen. Im Vorbeigehen sind sie jedoch deutlich zu erkennen."Ich finde es unglaublich, dass Straßen NRW die Öffentlichkeit falsch informiert", sagt Schürmeyer. Auf erneute nw.de-Nachfrage der NW spricht Sven Johanning von Straßen NRW von einem Missverständnis. Er sei bei der Anfrage von einem anderen Teil der Strecke ausgegangen. Dabei befindet sich der Teil der Straße mit der beschädigten Fahrbahn im von nw.de in der Anfrage beschriebenen Bereich. Jetzt räumt er ein: "Der Missstand ist uns bekannt." Man haben diesen Bereich der Strecke als Mangel festgehalten. Die Konsequenzen sind erheblich Die Konsequenzen sind erheblich: "Wir gehen davon aus, dass die oberste Asphaltschicht abgefräst werden muss", sagt Johanning. Ob tatsächlich das Bauunternehmen für den Schaden verantwortlich ist, kann er nicht sagen. "Wir müssen klar nachweisen, wer den Schaden verursacht hat, sonst können wir auch kein Geld fordern", sagt er. Klar ist, dass die Straße dann erneut gesperrt sein wird. Wann es dazu kommt, steht noch nicht fest. "Das ist erst dann möglich, wenn die Bauarbeiten auf der Vlothoer Straße zwischen Herford und Exter beendet sind. Diese Straße ist zurzeit voll gesperrt. "Die L860 dient als Umleitungsstrecke."

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