Neuer Blitzer schießt bei Löhne fast 7.000 Fotos

Löhne/Kirchlengern. Seit dem 26. Februar 2020 verfügt die Autobahnpolizei Bielefeld über einen mobilen Blitzer-Anhänger vom Typ Esther. So bezeichnen die Bielefelder den futuristisch anmutenden Enforcement-Trailer der Firma Vitronic. Die Autobahnpolizei setzt ihren Blitzer OWL-weit auf diversen Abschnitten ein, vor allem in Baustellenbereichen. Darunter auch der Bereich zwischen Löhne und Kirchlengern auf der A 30, auf dem derzeit gebaut wird. Inzwischen wurde er an sechs verschiedenen Stellen insgesamt 165 Tage lang aufgestellt. 37 Messtage auf der A 30 Zweimal setzte ihn die Autobahnpolizei in der A30-Baustelle zwischen Löhne und Kirchlengern ein. An ähnlicher Stelle zwar, dafür aber in unterschiedliche Fahrtrichtungen. In beiden herrscht in der Baustelle Tempo 60. Weil aber der Schutz der Bauarbeiter und der Verkehrsteilnehmer insbesondere in solchen Bereichen immer wieder durch riskante Fahrweisen gefährdet wird, stellten die Autobahnpolizisten ihren Blitzer vom Typ Esther entsprechend häufig dort ein. Und der registrierte dort stolze 6.952 Verstöße an insgesamt 37 Messtagen. Das entspricht einem Schnitt von 187 Verstößen pro Tag. Spitzengeschwindigkeit von 149 km/h Der gemessene Höchstwert in der Baustelle lag bei 149 km/h. Immerhin 89 km/h zu viel. Dieser Fahrer muss seinen Führerschein für drei Monate abgeben und mindestens 600 Euro Bußgeld zahlen. 10 Prozent waren richtig schnell Die gute Nachricht: Insgesamt haben den Blitzer an dieser Stelle 404.388 Fahrzeuge passiert. Dadurch weiß die Behörde, dass nur 1,71 Prozent von ihnen zu schnell waren. Laut der Polizei misst der Laserblitzer alle passierenden Kraftfahrzeuge und erfasst sie somit zahlenmäßig. Wird kein Verstoß festgestellt, wird die Messung anschließend verworfen. Trotzdem ist das Niveau der Geschwindigkeitsübertretungen nicht gering. Zwar war an einem der beiden Messpunkte nur ein Fünftel der betroffenen Fahrzeuge bis zu 80 km/h schnell, an dem anderen Messpunkt aber traf das auf jeden zweiten geblitzten Fahrer zu. Sie alle erhielten lediglich ein Verwarngeld. Der Rest der Geblitzten war aber schneller. Gut zehn Prozent von ihnen waren sogar schneller als 90 km/h. 12.263 Euro pro Tag Die Gesamtsumme der an diesen Stellen erhobenen Verwarn- und Bußgelder lag bei 453.750 Euro. Das sind 12.263 Euro pro Messtag. Hoher Männeranteil Höchstinteressant: Rund 90 Prozent der Temposünder zwischen Löhne und Kirchlengern waren männlich. Zum Vergleich: An der A2 beim Kreuz Bad Oeynhausen - nicht weit also von Löhne entfernt - waren "nur" 69 Prozent der Geblitzten männlich. Die anderen Messstellen Fünf weitere Messstellen hatte sich die Autobahnpolizei in Ostwestfalen ausgesucht. Zwei davon lagen nicht weit von Löhne entfernt. So positionierte sie ihn unter anderem in einer Baustelle im Kreuz Bad Oeynhausen (Tempo 60 auf der A 30), wo an 46 Tagen 4.769 Tempoverstöße registriert (104 pro Tag). Strafgelder: 323.955 Euro. Außerdem hat die Direktion Verkehr den Blitzer auch vor dem Hahnenkamptunnel (A30) bei Bad Oeynhausen eingesetzt. Hier machte der Blitzer an 32 Tagen 3.974 teure Fotos (124 pro Tag). Der Anteil der männlichen Temposünder lag hier bei 81 Prozent. Hier wurde auch der absolut Schnellste geblitzt: Er hatte 183 Sachen drauf, als er die Tempo-80-Strecke passierte. Strafgelder: 302.740 Euro. Das Tempo-Niveau gedrückt Die Autobahnpolizei stellte insbesondere in den Baustellen fest, dass &bdquo;ein starker Erziehungseffekt der ortskundigen Fahrer zu bemerken" war. &bdquo;Hohe Fallzahlen zu Beginn der Messungen an neuen Stellen gingen nach ein paar Tagen stark zurück", sagt Polizeisprecherin Sarah Siedschlag. Das Geschwindigkeitsniveau dürfte an den Messstellen insgesamt gesunken sein, heißt das zufriedene Resümee der Behörde.

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